Welche Pollen Allergiker jetzt plagen – und was Betroffene dagegen tun können | Weather.com
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Welche Pollen Allergiker jetzt plagen – und was Betroffene dagegen tun können

BERLIN - APRIL 19:  Birch blossom are pictured in a parc on April 19, 2010 in Berlin, Germany. Allergic rhinitis, a reaction triggered by pollen birch. Newsmakers reports that every fifth Berlin is affected by hay fever. The number of allergy sufferers has doubled in the past decades.  (Photo by Andreas Rentz/Getty Images)
Derzeit ist in weiten Landesteilen die Belastung durch Birkenpollen besonders hoch
(Photo by Andreas Rentz/Getty Images)

Während sich die einen über die aufblühende Natur freuen, beginnt für Allergiker eine schwierige Zeit. Die Pollen bei ihnen verantwortlich für tränende Augen, laufende Nase und juckenden Rachen.

Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst überwacht genau, welche Pollen wann in welcher Konzentration fliegen – und gibt Tipps, was Allergiker tun können.

Allergiker sollten die auslösenden Pollen kennen

Für Pollenallergiker hat die anstrengende Jahreszeit begonnen. Für sie bedeutet das Einsetzen der Blüte häufig auch Husten, laufende Nasen und juckende Augen. Auch Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Atemnot gehören zu den Symptomen. Schuld daran sind die Pollen der Pflanzen, die bei Allergikern zu einer Antikörperreaktion führen, die die Beschwerden auslöst.

Dabei reagieren Pollenallergiker nicht auf alle Pollen gleich, sondern meist nur auf bestimmte Pollenarten. „Daher ist es wichtig zu wissen, auf welche Pollen der Allergiker eine Reaktion hat“, sagt Matthias Werchan, Pollenanalyst und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst.

Über ein deutschlandweites Messnetz von rund 35 Stationen sammelt die Stiftung täglich Pollenflugdaten und erstellt damit u.a. frei zugängliche Wochenprognosen für viele unterschiedliche Pollenarten. Daneben werden die Daten vom Deutschen Wetterdienst für die täglichen Vorhersagen der acht allergologisch bedeutsamen Pollenarten genutzt, die ebenfalls auf der Stiftungswebseite zu finden ist. Genauso wie eine Vorhersagekarte, die die Pollenkonzentrationen einiger Pollenarten in Europa zeigt. Außerdem gibt es Tipps und Informationen rund um Pollen.

Erlenpollenflug schwächer als erwartet

Seit Ende März seien die Erlen- und Haselpollen am Abklingen, sagt Werchan. „Jetzt kommen die Pollen von Birke und Esche, die zuerst im Südwesten fliegen. Bei sonnigem Hochdruckwetter kann es dort für Allergiker schnell unangenehm werden“. Ebenfalls bereits in der Luft sind laut Polleninformationsdienst die Pollen von Hainbuchen, Pappeln, Ulmen, Weiden und Zypressengewächsen.

Grundsätzlich folgt der Pollenflug der unterschiedlichen Pflanzenarten laut Werchan einer regelmäßigen Abfolge mit jährlichen Verschiebungen des Auftretens der Pollen. Die Menge der Pollen ändert sich zudem von Jahr zu Jahr.

Welche Pollenmengen tatsächlich in diesem Jahr noch auf die Allergiker zukommen werden, lässt sich laut Werchan kaum vorhersagen. „Das hängt vor allem vom Wetter ab.

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So fiel beispielsweise die Erlenpollensaison dieses Jahr schwächer aus als zunächst erwartet. Das lag auch daran, dass es zu Saisonbeginn im Februar viel Regen gegeben hat, der die Pollen am Flug hinderte und starken Wind, der reife Erlenkätzchen abgerissen hat“, erklärt er. „Die besten Bedingungen für Pollenflug im Frühjahr sind Trockenheit, milde Luft und Wind – das wir dann für manche Allergiker richtig stressig. Und je eher es im Frühjahr warm wird, desto früher setzt auch die Blüte ein.“

Allergiker sollten zunächst zum Arzt gehen

Wer allergisch auf die Pollen reagiert, dem rät Werchan grundsätzlich zum Arzt zu gehen: „Dieser kann dann zweifelsfrei feststellen, wogegen man reagiert und unter Umständen eine Immuntherapie einleiten. Denn etwa jeder dritte unbehandelte Heuschnupfen wird später zu einem allergischen Asthma.“ Bei der Immuntherapie, die über Jahre angewandt wird, bekommen die Patienten vor der Pollensaison Extrakte der entsprechenden Pollen verabreicht, damit bei Blühbeginn bereits schützende Antikörper vorhanden sind. Auch Medikamente wie Antihistaminika kann ein Arzt verschreiben.

Luftreiniger aufstellen und Masken tragen

Neben der ärztlichen Hilfe gibt es noch ein paar weitere Tipps für Allergiker. „Dazu zählt etwa, sich mittels Pollenflugvorhersagen zu informieren, um dann rechtzeitig entsprechende Maßnahmen zu ergreifen“, sagt Werchan. Luftreiniger helfen, die Pollenlast in Innenräumen zu reduzieren, ebenso Pollenschutzgitter an den Fenstern. Außerdem sollte regelmäßig der Pollenfilter im Auto ausgetauscht werden.

Erleichterung versprechen auch regelmäßige Nasenspülungen mit Kochsalzlösungen, um die Pollen aus der Nase zu waschen. Auch das Tragen einer Maske kann den Allergikern bei starker Pollenbelastung gut helfen. „Mittlerweile ist wissenschaftlich belegt, dass OP- und FFP2-Masken helfen, die Symptomschwere an der Nase deutlich zu reduzieren“, sagt der Pollenanalyst. Dazu hilfreich: eine Sonnenbrille. Diese sollte dann am besten gebogen oder an den Seiten geschlossen sein – so werden die Schleimhäute der Augen geschützt. Wem das alles nichts hilft, dem nutzt nur eins: Die Pollenflucht. Auf hoher See etwa, haben die Allergiker von Pollen in der Regel ihre Ruhe.

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