Gleiche Charge, verschiedene Mindesthaltbarkeiten: Die miesen Tricks mit dem Ablauf-Datum
Advertisement
Advertisement

Gleiche Charge, verschiedene Mindesthaltbarkeiten: Die miesen Tricks mit dem Ablauf-Datum

image
Hersteller nutzen das Mindesthaltbarkeitsdatum auch als Marketinginstrument
(Colourbox)

Es passiert schnell: Man schaut in den Kühlschrank und plötzlich stehen dort abgelaufene Joghurts. Das bedeutet aber nicht, dass sie sofort in den Müll müssen. Wichtige Fragen und Antworten zum Mindesthaltbarkeitsdatum:

Wie weiß ich, ob abgelaufene Lebensmittel noch gut sind?

Indem ich sie anschaue, rieche und eventuell probiere. Oft kann man Produkte noch Wochen oder Monate nach dem Datum gefahrlos essen. Riechen sie aber unangenehm, gibt es Schimmel oder sind Farbe, Konsistenz oder der Geschmack deutlich anders, gehören sie in den Müll.

Warum liegt das Mindesthaltbarkeitsdatum oft weit vor dem Termin, an dem Produkte tatsächlich schlecht werden?

Ein Grund ist die Haftung. Hersteller sind verpflichtet, bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum sicherzustellen, dass ihr Produkt qualitativ gut sein muss und beispielsweise gleich aussieht, riecht und schmeckt, wenn man es richtig aufbewahrt. Die Hersteller machen Tests, um die maximale Haltbarkeit zu finden. Aber um ganz sicher zu gehen, nennen viele ein etwas früheres Datum, wie Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg sagt.

Zugleich nutzen Hersteller das Datum auch als Marketinginstrument, wie eine Studie der Fachhochschule Münster und der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zeigt. Verbraucher möchten oft frische Produkte. Und so würden Hersteller manchmal auf Produkte der gleichen Charge verschiedene Daten zur Haltbarkeit drucken. Denn Händler wollten bei mehreren Lieferungen in einer Woche Produkte mit verschiedener Frische.

Advertisement

Zudem wollen manche Hersteller, so die Studie, mit dem Datum auch das Kaufverhalten steuern. Bei saisonalen Produkten wie Christstollen wollten Produzenten, dass sie möglichst bald aufgegessen werden.

Aber bei einigen Lebensmitteln muss man doch vorsichtig sein, oder?

Ja, solche mit einem Verbrauchsdatum sollte man nach dem Stichtag nicht mehr essen, weil sie mit Keimen verdorben sein können.

Jetzt konkret, wie lange sind Bier, Eier, Käse, usw. noch gut?

Hierzu haben Verbraucherzentralen Richtwerte erstellt: Bier beispielsweise kann man manchmal sogar mehrere Jahre nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch trinken. Kleine Farb- oder Aromaveränderungen sind meist okay, Schimmel jedoch nicht. Eier kann man oft bis zu zwei Wochen nach dem Datum essen, wenn man sie kocht. Will man sie roh essen, sollte man das Mindesthaltbarkeitsdatum beachten. Beim Backen und Kochen dagegen werden Keime in der Regel unschädlich gemacht.

Beim Käse muss man beispielsweise unterscheiden, ob es sich um einen weichen oder einen harten handelt. Weichkäse lässt sich häufig einige Wochen danach bedenkenlos essen, Hartkäse oft sogar einige Monate danach. Kleinere Schimmelstellen beim Hartkäse kann man großzügig wegschneiden, wie die Verbraucherzentrale rät. Schimmeligen Weichkäse sollte man hingegen lieber in den Müll werfen.

Zum Thema:

Mit Luft versetzt! Diese Lebensmittel sollten Sie beim Abnehmen meiden

Diese sechs Lebensmittel lieber nicht kühlen

Advertisement