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Trinken bei Hitze: So viel Flüssigkeit braucht der Körper an heißen Tagen | Weather.com
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Ernährung

Trinken bei Hitze: So viel Flüssigkeit braucht der Körper an heißen Tagen

Täglich sollte dem Körper eine Menge von 35 Millilitern pro Kilogramm Körpergewicht durch Getränke und feste Nahrung zugeführt werden - Säuglinge und Kinder benötigen noch etwas mehr
Im Zweifel gilt: Lieber zu viel Wasser trinken als zu wenig – ein Übermaß an Flüssigkeit ist für einen gesunden Organismus unproblematisch
(GettyImages)

Auf einen Blick

  • Ob als Schweiß, Urin oder über die Atemluft – tagtäglich verliert der Körper eine Menge an Flüssigkeit.
  • Vor allem an heißen Tagen braucht der Körper mehr Flüssigkeit

Der menschliche Körper besteht zu einem Großteil aus Wasser – 50 bis 60 Prozent sind es bei Erwachsenen und sogar bis zu 80 Prozent bei Babys. Zahlreiche lebenswichtige Prozesse sind auf eine stete Flüssigkeitszufuhr angewiesen. Beispielsweise können die Zellen nur dann angemessen mit Mineralstoffen, Glucose und anderen Stoffen versorgt werden, wenn im Körper ausreichend Wasser vorhanden ist. Auch Blutdruck und Körpertemperatur können nur bei einem intakten Wasserhaushalt einwandfrei reguliert werden.

Wird dagegen abgegebene Flüssigkeit nicht ersetzt, treten verhältnismäßig schnell Symptome auf: Man wird schneller müde und kann sich schlechter konzentrieren. „Bei Flüssigkeitsmangel wird dem Gewebe zunehmend Wasser entzogen und das Blut 'dickt ein'“, erläutert Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Die möglichen Folgen: Kopfschmerzen, eine verringerte körperliche Leistungsfähigkeit oder Verstopfung.

Empfohlene Richtwerte

Um sich vor den negativen Auswirkungen von Flüssigkeitsmangel zu schützen benötigt ein gesunder Erwachsener etwa zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag. Der Richtwert der DGE für die Wasserzufuhr durch Getränke und feste Nahrung liegt bei einer täglichen Menge von 35 Millilitern pro Kilogramm Körpergewicht; Säuglinge und Kinder benötigen demnach noch etwas mehr. Einen Teil der Gesamtmenge generiert der Organismus aus körpereigenen Stoffwechselprozessen sowie aus fester Nahrung.

Etwa 1,5 Liter Wasser sollte ein gesunder Erwachsener täglich zusätzlich in Form von Getränken zu sich nehmen. Neben Wasser eignen sich dafür auch ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sowie Schorlen aus drei Teilen Wasser und einem Teil Saft. Idealerweise trinkt man bei jeder Mahlzeit sowie auch immer wieder zwischendurch ein Glas Wasser.

Grundsätzlich gilt: Wer Durst verspürt, der sollte etwas trinken. Nimmt man täglich weniger als einen Liter Wasser zu sich, wird der Körper nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Besonders bei älteren Menschen wirkt sich das nachteilig aus: Trinken sie zu wenig, leiden sie schnell an Verwirrtheit. „Schon nach wenigen Tagen führt der Flüssigkeitsmangel durch Kreislauf- und Nierenversagen zu einem lebensbedrohlichen Zustand“, warnt DGE-Expertin Restemeyer.

Gesteigerter Flüssigkeitsbedarf in besonderen Situationen

In einigen Situationen hat der menschliche Organismus einen gesteigerten Flüssigkeitsbedarf – dazu gehören neben großer Hitze und extremer Kälte auch Krankheitszustände wie Fieber, Erbrechen und Durchfall. Auch bei überdurchschnittlicher Belastung durch körperliche Arbeit oder Sport benötigt man zusätzliche Flüssigkeit – laut DGE zwischen einem halben und einem Liter pro Stunde.

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Körperliche Tätigkeiten bei großer Hitze können den täglichen Wasserbedarf sogar um das Drei- bis Vierfache der allgemeinen Richtwerte steigern. „Darüber hinaus müssen Mineralstoffe wie etwa Natrium oder Chlorid, die der Körper mit dem Schweiß ausscheidet, in solchen Fällen zwingend ersetzt werden“, sagt Restemeyer. Geschehe dies nicht, drohe bei Natriummangel und gleichzeitiger Wasserzufuhr eine Verdünnungs-Hyponatriämie – eine verminderte Konzentration von Natriumionen im Blutserum – die zu einem Hirnödem mit Krampfanfällen kann.

Zu viel Wasser? Kein Problem

Im Zweifel gilt: Lieber zu viel Wasser trinken als zu wenig – ein Übermaß an Flüssigkeit ist für einen gesunden Organismus unproblematisch und wird über die Nieren wieder ausgeschieden. Beim durchschnittlichen Deutschen ist eine zu hohe Wasseraufnahme jedoch ohnehin unwahrscheinlich: Der Forsa-Studie „Trink Was(ser), Deutschland!“ im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) zufolge decken nur 60 Prozent der Frauen ihren täglichen Mindestbedarf an Flüssigkeit. Bei den Männern sind es demnach immerhin 73 Prozent.

    • Die DGE führt Richtwerte für die Flüssigkeitszufuhr für verschiedene Bevölkerungsgruppen auf. Mehr Infos hier

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