Gift in Mineralwasserflasche? Gefriertest gibt keinen Aufschluss | The Weather Channel
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Gift in Mineralwasserflasche? Gefriertest gibt keinen Aufschluss

Bottled water with ice cubes
Mineralwasser in Flaschen, das im Tiefkühlfach, nicht gefriert, ist gefahrlos trinkbar.
(GettyImages)

Momentan kursierende Fake-News in Sozialen Medien führen dazu, dass Menschen an eine Vergiftung von in Flaschen abgefülltem Mineralwasser glauben. Doch die Begründung kann wissenschaftlich widerlegt werden.

„Synthetisch biologisches Wasser“ soll laut Facebook mit giftigem Fluorid versetzt sein

Über das Internet werden viele hilfreiche Tipps verbreitet - aber auch viel Unsinn. Aktuell wird bei Facebook dazu geraten, Wasser aus Plastikflaschen vor dem Trinken 48 Stunden lang einzufrieren. Gefriert das Wasser innerhalb von zwei Tagen nicht oder nicht komplett, sei das angeblich ein Hinweis auf beigemischtes «synthetisch biologisches Wasser». Dieses «experimentelle Additiv» solle mit Fluorid reagieren und giftig sein.

Bewertung

Mineralwasser kann ein anderes Gefrierverhalten als Reinstwasser haben - der Test ist also kein Beweis für eine beigemischte Substanz. Der Begriff «synthetisch biologisches Wasser» existiert in der Wissenschaft nicht.

Fakten

Was genau mit «synthetisch biologischem Wasser» gemeint sein soll, ist unklar. Der Begriff existiert nicht, wie Professor Doktor Thomas Ternes von der Bundesanstalt für Gewässerkunde auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur erläutert.

Auch das angebliche «experimentelle Additiv» ist nicht näher definiert. Additive sind Zusatzstoffe, wie Martin Elsner, Professor für analytische Chemie und Wasserchemie an der TU München erklärt. Welche Substanzen Trinkwasser zugeführt werden dürfen, ist in Deutschland jedoch streng reguliert, wie die Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser zeigt.

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Demnach darf Mineralwasser nichts zugeführt werden außer Kohlendioxid (CO2). Bei Tafelwasser ist hingegen eine Mineralisierung erlaubt, wenn auch nur unter strengen Vorschriften.

Fluoride sind Salze und nur in äußerst geringen Mengen im Trinkwasser enthalten, wie Elsner weiter erläutert. Die Zugabe von Fluoridsalzen ist sowohl beim Mineral- als auch beim Tafelwasser untersagt.

Wasser gefriert nicht immer gleich

Das Raoultsche Gesetz der Gefrierpunktserniedrigung besagt, dass Wasser umso schlechter friert, je mehr Substanzen darin gelöst sind. Enthält Wasser von Natur aus viele gelöste Mineralien, kann es also sein, dass sich das Gefrierverhalten von sogenanntem Reinstwasser unterscheidet. Unter Reinstwasser versteht man Wasser, das nahezu keine Verunreinigungen wie Salze oder Keime enthält.

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