Masern-Infektionen haben sich in Europa vervierfacht | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Erschreckende WHO-Bilanz: Masern-Infektionen haben sich in Europa vervierfacht

Masern sind wieder auf dem Vormarsch
(RKI)

In Europa sind nach einer Bilanz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im vergangenen Jahr 35 Menschen an Masern gestorben. Mehr als 21.000 haben sich demnach mit dem Virus angesteckt, etwa viermal so viele wie im Jahr zuvor.

„Das ist eine Tragödie, die wir einfach nicht akzeptieren können“, sagte Zsuzsanna Jakab, Regionaldirektorin im WHO-Europabüro am Montag in Kopenhagen.

Rumänien, Italien und Ukraine besonders betroffen

Die Masern seien zurück in Europa. Größere Ausbrüche mit 100 oder mehr Erkrankten habe es in 15 der 53 Länder in der Region gegeben. Besonders betroffen waren Rumänien mit mehr als 5500 gemeldeten Fällen, Italien (rund 5000) und die Ukraine (rund 4800). Für Deutschland wurden 927 Ansteckungen erfasst.

Grund für die steigenden Zahlen sei vor allem die zurückgehende Impfquote, hieß es von der WHO. Teils sei auch kein Impfstoff verfügbar gewesen.

Advertisement

Erst in diesem Monat hatte auch die EU Zahlen veröffentlicht. Nach Erkenntnissen der Brüsseler Behörden gab 2017 es 14.400 Infektionen in 30 Ländern - auch hier war die Zahl explosionsartig angestiegen.  

Masern fangen mit grippeähnliche Symptomen an

Masernviren sind extrem ansteckend und werden beim Sprechen, Husten oder Niesen über kleine Tröpfchen in der Luft übertragen. Die Erkrankung gehen zunächst mit grippeähnlichen Symptomen und später einem charakteristischen Hautausschlag einher. Die Infektion schwächt das Immunsystem immens, weitere Infektionen sind darum eine häufige Folge.

Masern können Gehirnentzündung zur Folge habe

Eine gefürchtete Folge ist eine Gehirnentzündung, die Masern–Enzephalitis, die tödlich oder mit bleibenden Schäden enden kann.

Als Spätfolge einer Maserninfektion kann sich zudem nach Jahren eine sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ausbilden, eine Entzündung der Nervenzellen des Gehirns und des Rückenmarks. Sie führt zum Ausfall von Gehirnfunktionen und schließlich zum Tod - Heilungsmöglichkeiten gibt es bislang nicht.

Advertisement