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Sonnenschutz

SOS-Tipps: Was tun bei Sonnenbrand?

Young girl sunbathing on the shore
Wer Rötungen auf der Haut bemerkt, sollte sofort raus aus der Sonne
(GettyImages)

Knallrote Haut, ein unangenehmes Spannungsgefühl und häufig sogar Schmerzen – ein Sonnenbrand kann einem die schönen Sommertage vermiesen. Noch immer unterschätzen viele Menschen die schädliche Wirkung von UV-Strahlen. Wer sich allen Warnungen zum Trotz verbrannt hat, sollte folgende Ratschläge zur Nachsorge beherzigen.

Die Sonne meiden

Sommerbräune hin oder her: "Wer Rötungen auf der Haut bemerkt, sollte sofort raus aus der Sonne", sagt Professor Volker Steinkraus, Facharzt für Dermatologie und Leiter des Dermatologikums Hamburg.

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Bei einem Sonnenbrand handele es sich um eine akute Entzündung der Haut. "Sie war auf die intensive UV-Dosis nicht vorbereitet und konnte sich auf die Schnelle nicht schützen. Durch die entstandenen Schäden sterben einzelne Zellen der Oberhaut ab."

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Entzündung unterdrücken

Was drastisch klingt, sei jedoch eine kontrollierte und sinnvolle Reaktion unseres Körpers: "Auf diese Weise werden Zellen aussortiert, deren genetisches Material durch die UV-Strahlen stark geschädigt wurde", erklärt Steinkraus.

Ob leichte Rötung oder schwere Verbrennung: Um die oft schmerzhaften Folgen einer Überdosis Sonne möglichst wirksam zu bekämpfen, sollte man die betroffenen Körperstellen zunächst kühlen, empfiehlt die Berliner Hautärztin Jeanette Eicholtz vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD). "Damit kann man nichts falsch machen.

Die Kälte sorgt für ein angenehmes Gefühl auf der Haut und lindert dadurch erst einmal die unmittelbaren Symptome." Darüber hinaus werde so die Bildung von sogenannten Entzündungsmediatoren gehemmt. "Das sind Stoffe, die der Körper ausschüttet, wenn Zellen geschädigt werden", sagt Eicholtz. "Sie verursachen und verlängern die Entzündungsreaktion der Haut."

Eiskaltes nicht direkt auf die Haut legen

Bei kleinflächigen Sonnenbränden kühlt man die betroffenen Hautstellen am besten mithilfe von Cool-Packs aus dem Eisfach. Eine Packung tiefgefrorener Erbsen tut es zur Not aber auch.

Doch Vorsicht: Die eiskalten Gegenstände sollte man nicht direkt auf die verbrannte Haut legen, sondern sie vorher in ein Tuch wickeln. "Ansonsten besteht die Gefahr, dass auf die Verbrennung der Haut gleich noch eine Erfrierung folgt", sagt Eicholtz.

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Auch kühle Umschläge können helfen – diese sollten jedoch weder zu feucht sein, noch zu lange auf der Haut bleiben, denn durch den Verdunstungseffekt entziehen sie ihr auf Dauer wichtige Flüssigkeit.

Sonnenbrand medikamentös behandeln

Bei großflächigeren Verbrennungen rät Eicholtz zum Griff in die Hausapotheke: "Man kann beispielsweise eine Ibuprofen-Tablette einnehmen, die nicht nur ein Schmerzmittel ist, sondern auch entzündungshemmend wirkt." Der Arzneistoff unterdrückt die Bildung von sogenannten Prostaglandinen, die zu den Entzündungsmediatoren gehören.

Eine ähnliche Wirkung hat Acetylsalicylsäure, besser bekannt als ASS oder Aspirin. Auch Cortison hilft bei Sonnenbrand, denn es bekämpft Symptome wie Juckreiz, Rötung und Entzündung bereits in niedriger Dosierung. Hydrocortisonhaltige Lotionen oder Cremes zur äußeren Anwendung gibt es zum Teil auch ohne Rezept in der Apotheke.

Bei schwerem Sonnenbrand zum Arzt

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Orientieren Sie sich auch am UV-Index, was den Sonnenschutz betrifft.

Wenn die Haut nicht nur schmerzt, sondern großflächig Blasen bildet und sich ablöst, sollte man laut Eicholtz unbedingt einen Arzt aufsuchen. Mit einer solchen Verbrennung zweiten Grades erhöht sich das Risiko für Infektionen und bleibende Pigmentstörungen. Vereinzelt können sogar Narben zurückbleiben. Auch Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder ein Kreislaufkollaps sind möglich.

Regelmäßig zur Hautkrebsvorsorge

Bei einem Sonnenbrand lassen sich nur die unmittelbaren Folgen erfolgreich bekämpfen. Das Risiko für Hautkrebs ist dagegen auch bei schneller und entschiedener Behandlung der Symptome nicht einzudämmen. "Die Haut vergisst nichts", warnt Professor Steinkraus vom Dermatologikum Hamburg.

Im Idealfall würden die geschädigten Zellen zwar vom starken körpereigenen Reparatursystem aus dem Verkehr gezogen. Das gelinge jedoch nicht immer. Auch geschädigte Zellen können sich weiterhin teilen und noch Jahre später entarten. "Daher kann ein Sonnenbrand in der Kindheit auch noch im Erwachsenenalter zu Hautkrebs führen", so Steinkraus. Werde er frühzeitig erkannt, sei Hautkrebs jedoch fast immer heilbar. Eine regelmäßige Vorsorge ist also durchaus ratsam.

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