Plötzlich ist das Haus überflutet – wie Sie sich schützen | Weather.com
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Haus und Garten

Plötzlich ist das Haus überflutet – wie Sie sich schützen

Dirty water is pouring out from the house entrance door in the catastrophic floods.
Wer fürchtet, sein Haus könnte geflutet werden, kann zu kurzfristigen Schutzmaßnahmen greifen
(GettyImages)

Auf einen Blick

  • Der Starkregen ist da und plötzlich steht der Keller unter Wasser,
  • Wie Sie sich am besten vorbereiten und welche kurzfristigen Maßnahmen Sie ergreifen sollten, wenn ihr Heim von Hochwasser bedroht wird,

Es ist der Alptraum eines jeden Hausbesitzers: Sturzfluten nach Regenfällen, bei denen in kurzer Zeit ungewöhnlich große Niederschlagsmenge gefallen sind und Hochwasser, die Regen und Tauwetter Gewässer über die Ufer treten lassen. Häufig sind überflutete Erdgeschosse und vollgelaufene Keller die Folge – Hausherren stellt das vor vielfältige Probleme. Umsichtige Vorausplanung kann allerdings so manch böse Überraschung abwenden. Ein Überblick.

Langfristige Vorbereitung

Vor allem die unterirdisch und ebenerdig gelegenen Geschosse eines Hauses können bei Starkregen oder Hochwasser potenziell überflutet werden. In vielen Fällen können verhältnismäßig simple bauliche Maßnahmen das Schlimmste verhindern. Solche Maßnahmen lassen sich auch nachträglich an vielen Gebäuden realisieren.

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Ein erster grundlegender Schritt ist die Überprüfung und Absicherung aller Öffnungen im Mauerwerk. Dazu gehören Schwellen vor den Türen sowie mindestens 15 Zentimeter hohe Aufstockungen um die Lichtschächte. Der Einbau spezieller nach außen öffnender Türen und Fenster kann einen Wassereinbruch verhindern oder zumindest hinauszögern. Um zu vermeiden, dass in der Kanalisation aufgestautes Wasser durch Abflüsse oder Gullis von unten ins Haus gedrückt wird, sollte man in sogenannte Rückstauklappen investieren.

Bei Neubauten Hochwasser einplanen

Flooded Floor From Water Leakage In Front Of Man Sitting On Sofa Calling To Plumber
In gefährdeten Gebäudeteilen ersparen Boden- und Wandfliesen anstelle von wasserempfindlichen Materialien wie Teppich und Holz teure Renovierungsmaßnahmen.
(GettyImages)

Wer ein neues Haus baut, der kann solche und weitere Maßnahmen gegen Wassereintritt schon bei der Planung berücksichtigen. Beispielsweise machen es deutlich über der umliegenden Geländeoberfläche ansetzende Außentüren dem Wasser wesentlich schwerer, ins Gebäude einzudringen.

In potenziell gefährdeten Gebäudeteilen ersparen Boden- und Wandfliesen anstelle von wasserempfindlichen Materialien wie Teppich und Holz im Fall der Fälle teure Renovierungsmaßnahmen. Auf die Bausubstanz allein sollten sich Hauseigentümer allerdings nicht verlassen. „Allen privaten und staatlichen Vorsorgemaßnahmen zum Trotz kann es immer zu Schäden kommen – nach Möglichkeit sollte man deshalb Gebäude und Hausrat versichern“, rät sagt Marianne Suntrup vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn.

Kurzfristige Maßnahmen

Wer befürchtet, dass das eigene Haus infolge einer Sturzflut oder eines Hochwasser akut von Überschwemmung bedroht ist, dem stehen auch ohne monatelangen Vorlauf diverse Schutzmaßnahmen zur Verfügung. So können Sandsäcke, wasserfeste Sperrholzplatten oder Silikon dabei helfen, den Eintritt von Wasser abzuhalten.

Die wichtigsten Dokumente sowie Wertgegenstände sollten in höher gelegene Etagen umgeräumt werden, wo sie vor den Wassermassen in Sicherheit sind. Auch Chemikalien und andere Gefahrenstoffe müssen unbedingt hochwassersicher gelagert werden. Wer Heizöltanks auf dem Grundstück hat sollte jene gegen ein mögliches Aufschwimmen verankern oder mit Ballast beschweren. Darüber hinaus empfehlen die Experten des BBK, die Elektrizität im Keller und gegebenenfalls in anderen betroffenen Gebäudeteilen abzustellen – ansonsten drohen bei einer Überflutung Kurzschlüsse und damit akute Lebensgefahr.

Aufräumen und Instandsetzen

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Wenn die Wassermassen trotz aller Vorkehrungen ins Gebäude vorgedrungen sind, heißt es in erster Linie: Ruhe bewahren. Auch wenn es in den Fingern juckt, darf man mit dem Abpumpen erst beginnen, wenn der Grundwasserspiegel wieder ausreichend abgesunken ist. Der ungleiche Wasserdruck beschädigt sonst möglicherweise die Bodenplatte des Hauses. Nähere Informationen erteilen Gemeinde oder Feuerwehr.

Sind Schlamm und Wasser entfernt, geht es an die Bestandsaufnahme und die Schadensprüfung – dabei empfiehlt es sich, Schäden für die Versicherung fotografisch zu dokumentieren. Achtung: Auch unter Fußböden und hinter Wandverkleidungen können sich beschädigte Stellen verbergen. „Um Schimmel, Schädlingsbefall oder sogar statische Schäden zu verhindern, sollten betroffene Bereiche so schnell wie möglich getrocknet werden“, rät BBK-Sprecherin Suntrup. Geeignete Heizlüfter bieten viele Baumärkte zur Miete an. Schäden am Bau sind unbedingt noch einmal von einem Fachmann zu beurteilen, um eventuell notwendige Reparaturen gegebenenfalls schnell einleiten zu können. Freigesetzte gesundheits- oder umweltgefährdende Substanzen sind ein Fall für die Feuerwehr. 

Hier finden Sie weitere Informationen rund um das Thema „Baulicher Bevölkerungsschutz“.

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