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Gefahr aus dem heimischen Garten: Vorsicht vor diesen giftigen Pflanzen

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Nicht nur im Tierreich setzen sich zahlreiche Arten gegen Fressfeinde mit Gift zur Wehr – viele Pflanzen nutzen ebenfalls diese Verteidigungsstrategie. Auch beim Menschen kann der Verzehr oder manchmal sogar schon der Hautkontakt mit diesen Pflanzen eine Vielzahl an Vergiftungssymptomen auslösen – manche Gifte können sogar zum Tode führen.

Besonders gefährlich: Neben wild wachsenden Arten wie Fliegenpilzen sind auch zahlreiche in Deutschland weit verbreitete Gartenpflanzen giftig. Ein Überblick.

Schön, aber toxisch

Ob gemeiner Efeu (Hedera helix), Buchsbaum (Buxus sempervirens) oder Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus): Von einigen beliebten Gartenpflanzen ist allgemein bekannt, dass ihr Verzehr körperliche Reaktionen wie Übelkeit und Erbrechen auslösen kann. Doch auch zahlreiche andere Gartengewächse tragen natürliche Toxine in sich. Vorsicht ist also geboten – vor allem wenn sich im Garten regelmäßig Kinder oder Haustiere aufhalten.

So kann sogar das zierliche und eher harmlos anmutende Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) neben Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auch Kreislaufstörungen mit Schweißausbrüchen und Benommenheit verursachen.

In einer offiziellen Liste führt das Bundesumweltministerium rund 50 beliebte Zierpflanzenarten, die schon bei der Aufnahme geringer Mengen an Blättern, Blüten oder Früchten mittelschwere bis schwere Vergiftungen verursachen oder sogar zum Tod führen können.

Vielfältige Vergiftungsfolgen

Die Symptome einer Vergiftung mit pflanzlichen Toxinen sind vielfältig und je nach Pflanzenart und aufgenommener Giftmenge unterschiedlich schwer. Eine Rangliste der gefährlichsten Arten lässt sich deshalb nicht belastbar aufstellen.

"Zu den giftigsten Pflanzen, die hierzulande wachsen, gehören aber unter anderem Blauer und Gelber Eisenhut", sagt Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion Das sichere Haus e.V. (DSH) in Hamburg.

Schon bei Hautkontakt können beide Lähmungserscheinungen und Taubheit der Haut verursachen. Der Verzehr kann neben Symptomen wie Brennen und Kribbeln in Mund, Fingern und Zehen, Kältegefühl, Herzrhythmusstörungen, Untertemperatur, Erbrechen, Durchfall oder auch den Tod durch Atemlähmung auslösen.

Hochgradig toxisch und damit tabu im Familiengarten sind auch Engelstrompete (Brugmansia suaveolens), Goldregen (Laburnum anagyroides), Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) und Tollkirsche (Atropa bella-donna). Die Aufnahme bereits geringer Mengen all dieser Arten kann für Kinder tödlich sein.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr!

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Wenn sie farbenfrohe Früchte tragen, die zum Probieren einladen, stellen Giftpflanzen eine besondere Gefahr dar – gerade bei Kindern sollte man hier besonders aufpassen.

So können die dunklen Früchte von Tollkirsche und Kirschlorbeer leicht mit essbaren Kirschen verwechselt werden. Die reifen Samen des Goldregens erinnern entfernt an Erbsen – gleiches trifft auf Lupine (Lupinus) und Ginster (Genista) zu. "Unabhängig davon sind Früchte immer verlockend für Kinder – auch ohne dass sie unbedingt mit einer essbaren Frucht verwechselt werden müssten", warnt DSH-Geschäftsführerin Susanne Woelk.

So tragen beispielsweise Gemeiner Efeu, Eibe (Taxus baccata), Sadebaum (Juniperus sabina) und Eberesche (Sorbus aucuparia) beerenförmige Früchte mit teils starker toxischer Wirkung.

Und auch bei den Früchten der Schneebeere (Symphoricarpos rivularis), häufig auch Knallerbse genannt, ist Vorsicht geboten. Kinder spielen gerne mit den weißen Kugeln, die charakteristisch knallen – bei Verzehr können sie allerdings Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auslösen.

Was tun bei Vergiftungsanzeichen?

Treten bei Kindern oder Erwachsenen typische Vergiftungsreaktionen wie Übelkeit oder Erbrechen auf, sollte man umgehend die Notrufnummer 112 oder die örtliche Giftinformationszentrale (GIZ) anrufen und neben den Symptome auch möglichst genau angeben, welche Teile von welcher Pflanze und in welcher Menge aufgenommen wurden.

Bei starken Symptomen sollte umgehend ein Arzt oder ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Die Aktion "Das sichere Haus e.V." stellt eine umfangreiche und zum Teil bebilderte Giftpflanzendatenbank bereit, in der die Wirkung vieler giftiger Zier- und Gartenpflanzen ausführlich beschrieben wird.

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