Heizöl wird wieder teurer - Wie Sie der Preisspirale entkommen | The Weather Channel

Heizöl wird wieder teurer - Wie Sie der Preisspirale entkommen

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Die Heizkosten können diesen Winter wieder steigen. Aber es gibt einige Tipps, mit denen gespart werden kann
(Getty Images)

 

Schlechte Nachrichten für alle Besitzer von Ölheizungen: Die Preise für Heizöl steigen weiter. Im kommenden Winter dürfte das Heizen mit Öl noch einmal teurer werden als in der vergangenen Saison. Welche Ursachen dahinter stecken, welche günstigeren Alternativen es zur Ölheizung gibt und mit welchen Maßnahmen man seine Energiekosten senken kann, verrät unser Überblick.

Heizölpreise: Dynamisch und unvorhersehbar

Die Verbraucherpreise für Heizöl sind an die Rohölkurse gekoppelt und unterliegen starken Schwankungen. Ende 2012 kostete eine Kilowattstunde rund neun Cent, in den folgenden Jahren fiel der Preis um mehr als die Hälfte – im Januar 2016 kostete eine Kilowattstunde weniger als vier Cent. Seitdem jedoch zeigt die Preiskurve in der Tendenz wieder steil nach oben: Die Acht-Cent-Marke dürfte bald erreicht sein.

„Speziell beim Ölpreis herrscht eine große Dynamik“, sagt Stefan Materne, Energieexperte der Energieberatung der Verbraucherzentrale. „Auf der einen Seite steigt die Nachfrage nach Öl weltweit an, auf der anderen Seite sind die Reserven jedoch begrenzt.“ Dazu kommt: Nicht alle Rahmenbedingungen sind berechenbar. So hängt die Preisentwicklung auch von Naturkatastrophen oder politischen Krisen in den Förderländern sowie von der Marktpolitik großer Erzeugerorganisationen wie der OPEC ab.

Mögliche Alternativen

Schon jetzt steht fest: Der kommende Winter wird für Verbraucher mit Ölheizungen teuer. Etwas besser haben es die Betreiber von Gasheizungen: Dem Vergleichsportal Check24 zufolge lag der durchschnittliche Gaspreis im August 2018 rund 17 Prozent unter dem Preis für die vergleichbare Menge Heizöl. Zwar werden mittelfristig auch beim Gas Preiszuwächse erwartet.

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Doch im Gegensatz zu Ölheizern, die ihr Heizöl für den gesamten Winter in der Regel auf einmal kaufen, haben Gaskunden die Möglichkeit, kurzfristig ihren Anbieter zu wechseln und so unter Umständen mehrere hundert Euro im Jahr zu sparen. Eine weitere Option ist der Umstieg auf eine Pelletheizung. Das Brennmaterial, die sogenannten Pellets, besteht aus Sägeresten und zählt zu den erneuerbaren Energieträgern. „Fossile Brennstoffe wie Öl und Gas stammen dagegen aus endlichen Vorkommen und dürften daher auf Dauer immer teurer werden“, so Energieexperte Materne.

Obwohl Immobilienbesitzer bei der Anschaffung einer Pelletheizung staatliche Fördergelder in Anspruch nehmen können, ist der größte Nachteil eines solchen Systems der hohe Anschaffungspreis, der mit etwa 15.000 Euro zu Buche schlägt. Dafür kosten die Pellets nur 5 Cent pro kWh. Je nachdem, wie sich die Preise für fossile Energien entwickeln, kann es daher einige Jahre dauern, bis sich die Anschaffung amortisiert. Wer mit regenerativen Energien heizen möchte, für den kommen als mögliche Alternativen unter Umständen auch Fernwärme oder eine Wärmepumpe in Frage.

Energie sparen

Wer die Investitionskosten für einen Systemwechsel scheut, kann mögliche Preissteigerungen zumindest etwas abfedern, indem er seinen Verbrauch so weit wie möglich drosselt. Dazu gehört beispielsweise das richtige Heiz- und Lüftungsverhalten: Statt dauerhafter Kipplüftung sollte man mehrere kurze Stoßlüftungen durchführen und währenddessen die Heizkörperventile schließen.

Nachts – und bei längerer Abwesenheit auch tagsüber – sollte man die Temperatur absenken oder die Heizung komplett ausschalten. Außerdem sollte man überprüfen, ob die Heizungsanlage richtig eingestellt ist und ob alle Heizkörper im Haus die Wärme optimal abgeben können. Ein sogenannter hydraulischer Abgleich kann hier helfen, Heizenergie und damit Kosten zu sparen. Die meisten Heizungsanlagen benötigen elektrische Energie für den Betrieb – auch hier lässt sich sparen.

So sollte man alte, ineffiziente Heizungsumwälzpumpen gegen neue, energieeffiziente austauschen. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin können hocheffiziente Pumpen den Stromverbrauch um bis zu 80 Prozent senken. Im Rahmen des BMWi-Programms „Förderung der Heizungsoptimierung durch hocheffiziente Pumpen und hydraulischen Abgleich“ können Privatpersonen, Unternehmer und Kommunen, die ihre Heizung verbessern lassen, beim Ministerium sogar Fördermittel beantragen.

Umfangreiche Informationen zur Energieeinsparung stellt das BMWi im Rahmen seiner Kampagne „Deutschland macht´s effizient" zur Verfügung.

Auch bei den Verbraucherzentralen in den Bundesländern können sich Eigentümer und Mieter zum Thema Energie beraten lassen.

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