"Kinder sind fasziniert von Bienen": Warum es fürs Imkern nie zu früh ist | Weather.com

"Kinder sind fasziniert von Bienen": Warum es fürs Imkern nie zu früh ist

Bienen eignen sich hervorragend, um Kindern Wissen über Natur und Umwelt zu vermitteln
(Thea Sütterlin/Das Imkerbuch für Kids, KOSMOS Verlag)

Wir verdanken ihnen weitaus mehr als nur einen süßen Brotaufstrich – Bienen spielen als Bestäuber zahlreicher Kultur- und Wildpflanzen nicht nur eine tragende Rolle in der Landwirtschaft, sie leisten auch einen wesentlichen Anteil zur Sicherung der Artenvielfalt.

Und nicht nur das – die meist schwarz-bräunlich gefärbten Insekten eignen sich hervorragend, um Kindern Wissen über Natur und Umwelt zu vermitteln. „Bienen lösen bei Kindern Neugierde und Faszination aus“, sagt Leiterin der Initiative „Bienen machen Schule“ vom Verein Mellifera und Co-Autorin des Buchs „Das Imkerbuch für Kids“.

Bienen als Lehrprojekt für Kinder

„Dazu kommt: Anhand von Bienen lässt sich viel mehr Wissen vermitteln als nur über die Tiere selbst.“ So lernen Kinder zahlreiche Pflanzenarten kennen, die den Insekten Nahrung bieten, sie beschäftigen sich mit der Rolle der Bienen in der Lebensmittelproduktion oder hinterfragen den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft.

Darüber hinaus eignen sie sich einen ganz neuen Blick auf ihre unmittelbare Umwelt an, etwa wenn sie lernen, auf Wasserstellen zu achten oder beispielsweise Totholzvorkommen als wichtige Rückzugsorte für Wildbienen zu erkennen.

Kinder können sich einen neuen Blick auf ihre unmittelbare Umwelt aneignen
(Thea Sütterlin/Das Imkerbuch für Kids, KOSMOS Verlag)

Vielfältige Ansätze

Gelegenheit zum näheren Blick auf die Welt der Bienen besteht für Kinder und Jugendliche dabei auch ohne die Einrichtung einer Schulimkerei, sagt Rebecca Schmitz.

Etwa durch Unterrichtsbesuche von Mitgliedern eines Imkervereins oder die Suche nach Wildbienen im unmittelbaren Umfeld der Schule sowie Klassenausflüge zu einer örtlichen Imkerei.

„Dass ganzjährig Bienen auf dem Schulgelände leben und sich Schülerinnen und Schüler um sie kümmern, etwa im Rahmen einer AG, ist die Kür“, sagt Schmitz. An einigen Schulen haben sich Bienen-AGs der Expertin zufolge sogar zu einer Art Aushängeschild entwickelt: Dort sind sie für manche Kinder der ausschlaggebende Anreiz für die Auswahl der Schule.

Große Themenvielfalt

Dass Kinder auch selbst aktiv beim Imkern mitmachen können, anstatt nur zuzuschauen, unterstreicht Schmitz in ihrem neuen Buch. Leser ab einem Alter von acht Jahren will sie anschaulich und mit vielen Anregungen an das Thema heranführen.

Neben grundsätzlichen Tipps zu Haltung und Pflege enthält das Buch alle wesentlichen Informationen zum Thema Bienengesundheit und Bienenschutz – auch die unter Imkern gefürchtete Varroamilbe, die als weltweit häufigster Bienenschädling gilt, wird ausführlich beschrieben.

Darüber hinaus gibt es Kapitel über Bienenprodukte, Kochen mit Honig und bienenfreundliches Einkaufen.

Bienen sind – besonders im Vergleich zu Wespen, mit denen sie häufig verwechselt werden – verhältnismäßig friedlich
(Thea Sütterlin/Das Imkerbuch für Kids, KOSMOS Verlag)

Keine Angst vor Stichen

Advertisement

Die Tatsache, dass Bienen zur Selbstverteidigung stechen können, wird im Buch auch behandelt. Berührungsängsten gegenüber den Insekten, die daraus resultieren können, wirkt Autorin Schmitz bei ihren jungen Lesern jedoch entgegen.

Denn Bienen sind – besonders im Vergleich zu Wespen, mit denen sie häufig verwechselt werden – verhältnismäßig friedlich. Ob sie aggressiv auf den Menschen reagieren, hängt maßgeblich auch von dessen Verhalten ab – die Tiere können spüren, in welcher Stimmung man ist.

Auch das Wetter oder künstliche Aromen wie Deodorant haben einen Einfluss auf die Gemütslage der Bienen. In ihrem Buch gibt Schmitz deshalb Tipps zum richtigen Umgang und Verhalten.

Bleiben Sie immer über aktuelle Wetterwarnungen informiert und laden Sie sich hier die TWC-App herunter.

Bienengiftallergie

„Darüber hinaus merken wir immer wieder, dass das Thema Bienengiftallergie für viele eine riesige Hemmschwelle darstellt“, sagt Autorin Schmitz.

Zwar sind allergische Reaktionen auf Insektengifte durchaus ernst zu nehmen, tatsächlich sind Experten zufolge jedoch nur bis zu 3,5 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Wer weiß, dass er an einer Allergie leidet, kann sich beim Imkern mit spezieller Kleidung schützen, die den gesamten Körper bedeckt.

Lesen Sie auch:

So können Sie den Bienen mit Ihrem Garten helfen

Advertisement