Rollrasen im Garten: Bringt schnellen Erfolg - hat aber auch Nachteile | The Weather Channel
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Rollrasen im Garten: Bringt schnellen Erfolg - hat aber auch Nachteile

Grass garden, new young grass from the roll
Jeder Gartenbesitzer wünscht es sich: Eine Rasenfläche, die in sattem Grün leuchtet. Wir zeigen, wie das mit Fertigrasen gelingen kann.
(GettyImages)

Hobbygärtner wissen es aus eigener - oft schmerzhafter - Erfahrung: Einen schönen Rasen im Garten zu haben ist alles andere als ein leichtes und vor allem schnelles Unterfangen. Boden vorbereiten, säen, warten bis das Gras sprießt, regelmäßig mähen, vertikutieren, wässern und dann vielleicht auch noch mit Maulwurfshügeln kämpfen.

Warum nicht gleich auf Fertigrasen setzen? Auf Sportanlagen und öffentlichen Grünanlagen sind die schnellen Erfolge allerorts zu sehen. Auch in immer mehr Privatgärten wird Rollrasen verlegt - wobei diese Art des Rasens um ein Vielfaches teurer ist als Saatrasen und sich deshalb nur für kleinere Flächen eignet.

Wir zeigen, wie das mit Fertigrasen gelingen kann und welche Vor- und Nachteile er hat.

Auch Rollrasen braucht einen guten Untergrund

Wer Kosten sparen will, verlegt den Rollrasen selbst. Das ist keine Hexerei, aber ein durchaus anstrengendes Vorhaben. Denn zuerst muss der Untergrund von alten Rasenresten und sonstigem Bewuchs befreit werden. Die bearbeitete Erdfläche wird dann mit einer Bodenfräse oder durch Umgraben aufgelockert.

Grobe Teile wie Wurzelstöcke und Steine müssen weg. Mit einem breiten Rechen planiert man nun die Erde und lässt sie mindestens ein bis zwei Wochen setzen, bevor die Fläche mit einer Rasenwalze vorverdichtet und gedüngt wird. 

Timing am Verlegetag ist entscheidend

Nun ist der große Tag gekommen, der am besten schon früh und ohne Regen beginnt: Wer einen Kombi besitzt, kann bei umgeklappter Rückbank bis zu 20 Quadratmeter Rollrasen transportieren. In einen normalen Kofferraum passen rund zehn Quadratmeter. Am besten ist man zu zweit, denn eine Rasenrolle wiegt zwischen 15 und 20 Kilogramm und ist durchschnittlich 50 Zentimeter breit und bis zu 2,50 Meter lang.

Größere Mengen lässt man sich von der Rasenschule anliefern (und wer viel Geld investieren will, überlässt den Rest den Profis), denn nun muss alles ganz schnell gehen. Am besten innerhalb eines Tages, denn Rollrasen darf nicht länger als 36 Stunden gelagert werden.

Schweißtreibende Arbeit mit 20 Kilogramm schweren Rasenrollen

Vor dem Verlegen wird der Boden noch einmal mit einer Harke aufgelockert, von neuem Unkraut befreit und bei Bedarf auch mit einer Maulwurfschutzfolie versehen. Egal ob quer oder längs, die Bahnen müssen eng aneinander und versetzt im Kreuzverband gelegt werden, damit man später keine Nahtstellen sieht.

Tipp: Den Rasen in der Richtung der längsten Strecke verlegen. Überstehende Stücke an den Rändern einfach mit einem Messer abschneiden.

Sind die Grasmatten verlegt, geht man mit einer Rasenwalze über die Fläche. Durch das Andrücken bekommen die Wurzeln Kontakt zum Erdreich, so dass sich Rasen und Mutterboden gut miteinander verbinden können.

Anfangs ordentlich wässern 

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Die neue Rasenfläche muss sofort bewässert werden und zwar mit 15 bis 20 Litern pro Quadratmeter - und das zwei Wochen lang. Denn Rollrasen braucht viel Wasser, um problemlos anzuwachsen. Vom ersten Tag an kann man die Grasmatten vorsichtig begehen, einen Kindergeburtstag stecken sie allerdings erst nach rund fünf Wochen weg.  

Die richtige Pflege

Der erste Schnitt steht an, wenn der Rasen gut verwurzelt ist, was sich durch Ziehen an den Grashalmen prüfen lässt. Je nach Witterung kann dies schon ein bis zwei Wochen nach dem Verlegen sein. Als Faustregel gilt: Anwuchshöhe von mindestens acht Zentimetern, Schnitthöhe aber nicht unter fünf Zentimetern. Wichtig ist, dass die Messer des Rasenmähers scharf sind, damit stumpfe Klingen nichts herausreißen.

Wenn der Fertigrasen richtig angewachsen ist, unterscheidet er sich in der Pflege kaum von ausgesätem Rasen. Das bedeutet: Einmal in der Woche mähen, dabei nicht kürzer als 3,5 Zentimeter schneiden, sonst besteht die Gefahr von Verbrennungen, und beim Wässern nicht sparen. Lieber zwei Mal pro Woche mit reichlich Wasser versorgen als täglich mit kleinen Mengen.

Auch wenn der Rollrasen von Profis gezüchtet und entsprechend dicht angelegt ist, dass anfangs kein Unkraut durch das engmaschige Wurzelgeflecht kann, bedarf er regelmäßiger Pflege. Nur so behält er seine anfänglich gleichmäßige Schönheit eines festen grünen Rasenteppichs, die jeden Hobbygärtner zum Schwärmen bringt.

Das Thema Rollrasen auf einen Blick: 

Vorteile:

  • Schneller Erfolg
  • Verlegen ist auch für Laien machbar
  • Kaum Unkrautbildung
  • Jederzeit verlegbar
  • Direkt nach dem Verlegen betretbar

Nachteile:

  • Hoher Preis, 10 bis 20 Mal so teuer wie Saatrasen
  • aufwändige Bodenvorbereitung
  • Verlegen der schweren Grasrollen ist körperlich anstrengend
  • Verlegen muss am Anlieferungstag erfolgen
  • Anfangs starker Wasserverbrauch
  • Nicht für schattige Standorte geeignet

(Anm. d. Red: Dieser Artikel ist erstmals 2018 erschienen)

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