Tipps und Tricks: So finden Pilzjäger die besten Sammelstellen | Weather.com
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Tipps und Tricks: So finden Pilzjäger die besten Sammelstellen

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Während sich Sonnenanbeter eher über die zeitweise verregneten Tage in diesem Sommer geärgert haben, sind sie für Pilzsammler ein Grund zur Freude: Denn die Pilze mögen es gerne nass und nicht zu heiß. Herrschen diese Bedingungen, dann treibt das meist unter der Erde weit verzweigte Myzel des Pilzes zur Fortpflanzung verstärkt die Fruchtkörper aus – „diese wiederum werden gemeinhin als Pilze bezeichnet, was an sich nicht ganz korrekt ist, weil der Pilz eigentlich der gesamte Organismus ist“, sagt Dietmar Krüger vom Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM), die sich mit der Pilzkunde beschäftigt.

So findet man die gute Sammelstelle

Auch wenn im Herbst am meisten Pilze zu sammeln sind, so herrscht laut Krüger das ganze Jahr über Saison: „An sich lassen sich Pilze das ganze Jahr über finden aber die meisten wachsen tatsächlich im Herbst, wenn die Temperaturen sinken und es vermehrt regnet.“

Um geeignete Sammelstellen zu finden, ist es nach Ansicht von Krüger erstmal wichtig, zu verstehen, wie sich die meisten gesuchten Pilze ernähren. „Das tun sie in einer Symbiose mit einer Pflanze, meist mit Bäumen – etwa der Birkenpilz mit der Birke, der Steinpilz mit der Buche oder der Pfifferling, der meist die Partnerschaft mit der Fichte eingeht.“ Auf der Suche nach Pilzen sollten die Sammler also erstmal nach den entsprechenden Bäumen Ausschau halten, um dann am Boden die Pilze zu entdecken.

Pilze sind standorttreu

Aufgrund der Lebenspartnerschaft, die viele Pilze mit Bäumen eingehen, sind sie standorttreu. „Wer also eine gute Stelle gefunden hat, kann dort immer wieder vorbeischauen – es werden stetig Pilze nachkommen“, sagt Krüger. „Es gibt Pilze, die erscheinen nur einmal im Jahr. Und dann gibt es beispielsweise Pfifferlinge, die als Dauerfruchter in Schüben kommen.“ Da könne es sein, dass drei Wochen nach der Ernte bereits wieder alles voll stehe.

Lediglich Umwelteinflüsse wie ein verunreinigter Boden oder ein abgestorbener Baum könnten eine Ursache dafür sein, dass die Pilze nicht mehr kommen. „Wobei auch bei einem toten Baum das Pilzgeflecht nicht stirbt – es kommen nur keine Fruchtkörper mehr“, erklärt er.

Regenradar genau beobachten

Wer die Topografie im Blick hat und den Niederschlag im Blick behält, hat gute Chancen bei der Pilzsuche
(Imago)
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Wer nicht auf Verdacht an seine Stammstellen zurückkehren möchte, dem rät der Pilzexperten unter anderem den Niederschlagsradar zu Rate zu ziehen: „Am besten sollte man etwa 30 Tage zurückgehen und schauen, wo besonders viel runtergekommen sind.

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Außerdem kann man über topgrafische Karten erkennen, welche Hänge viel in der Sonne stehen, wo der Wind hin bläst und wo es abregnet hat und dann geht man genau dort hin.“ Oft stünden auch Pilze dort, wo die Baumkrone aufhört oder am Wegrand – „unter großen Laubbäumen ist wenig zu finden, weil dort weniger Regen ankommt“, sagt Krüger.

Sammler behalten Stellen gerne für sich

Infos über gute Sammelstellen im Internet sucht man nach Ansicht von Krüger meist vergebens. „Das macht kaum ein Sammler, dass er seine Stellen veröffentlicht. Bei Pilzfreunden ist das Teilen der Stellen eher verpönt und die guten Standorte werden meist von Generation zu Generation weitergegeben“, sagt der Pilzexperte. „Da sollte sich schon jeder lieber selbst auf den Weg und die Suche machen.“

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