Im Winter: Zimmerpflanzen vor Trauermücken schützen | Weather.com
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Haus und Garten

Im Winter besonders anfällig: So schützen Sie Ihre Zimmerpflanzen vor Schädlingen

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Auf einen Blick

  • Ein offenes Fenster reicht und die Schädlinge nisten sich in der Wohnung ein
  • Wir geben Tipps, wie sich die ungebetenen Gäste von vornherein abhalten lassen und was hilft, wenn sie sich schon eingenistet haben.

Ob Blattläuse, Spinnmilben oder Thripse: Wer seine Zimmerpflanzen liebt, für den gibt es wohl kaum etwas Schlimmeres als ein Befall mit Schädlingen. Ihrer geringen Größe zum Trotz verursachen die gefräßigen Plagegeister oft massive Zerstörungen: Verfärbungen, Verkrüppelungen oder Blattfall sind die Folge – im schlimmsten Fall gehen die Pflanzen sogar ein. 

Die schlechte Nachricht vorweg: Grundsätzlich ist es sehr schwierig, Zimmerpflanzen vor Schädlingsbefall zu schützen. Einige Arten können sich beispielsweise über die Luft ausbreiten und nisten sich so sehr schnell in der Wohnung ein. Dafür reicht ihnen schon ein offenes Fenster, sagt Christian Engelke, Inhaber des Raumbegrünungsunternehmens Engel & Engelke in Bückeburg. 

"Besonders an warmen Tagen haben Läuse und Milben freie Bahn", so der Gartenbauingenieur. "Wenn dann noch ein hohes Schädlingsaufkommen dazu kommt, sind Zimmerpflanzen schnell befallen." 

Woran kranke Pflanzen zu erkennen sind

Die Angreifer selbst sind so klein, dass sie mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen sind. Man sollte seine grünen Lieblinge daher regelmäßig und sorgfältig auf Symptome wie vergilbte und vertrocknete Pflanzenteile, gelbe Sprenkel, ausfallende Blätter oder eine klebrige Oberfläche überprüfen. 

Ist ein Gewächs tatsächlich befallen, dann sollte man schnellstens reagieren, sonst wird es stark geschwächt oder kann sogar eingehen. "Ein guter Ansprechpartner ist der klassische Einzelhandelsgärtner – er sollte die erste Adresse sein", rät Christian Engelke.

Im Winter Sprühen gegen trockene Luft

Einige Schädlinge – darunter Spinnmilben und die besonders gefährlichen Thripse – mögen trockene und warme Heizungsluft. Im Winter sind Zimmerpflanzen für diese Schädlinge daher besonders anfällig. "Durch regelmäßiges Einsprühen mit möglichst kalkfreiem, zimmerwarmem Wasser, besonders während der Heizperiode, kann einem Befall vorgebeugt werden", rät die Pflanzenexpertin Susanne Schmitt vom Internetportal Pflanzenfreude.de.

Wer es mit der Bewässerung allerdings zu gut meint, kann damit andere Schädlingsarten anlocken. So sind Trauermücken beispielsweise ein Hinweis darauf, dass zu oft und zu viel gegossen wird. "Reduziertes Gießen und Einstreuen der Erdoberfläche mit feinem Sand beseitigt den Befall nicht vollständig, verhindert jedoch eine massenhafte Ausbreitung", sagt Schmitt.

Biologische Mittel gegen Schädlinge

Der Fachmann hält verschiedene Insektizide bereit, mit denen man Läusen, Milben und anderen Störenfrieden zu Leibe rücken kann. Nicht zuletzt der Umwelt und der Gesundheit zuliebe sollte man bei der Auswahl jedoch eher auf biologische Mittel setzen als auf die klassische chemische Keule. 

  • Gegen Spinnmilben und einige Läusearten hilft beispielsweise Paraffinöl, das Insekten, Larven und Eier einschließt und sie erstickt. 
  • Eine weitere Waffe gegen Blattläuse ist Seife: Viele Produkte aus dem Fachhandel enthalten Kaliseife, die die Tierchen tötet. Analog dazu verwenden viele in Wasser aufgelöste Schmierseife als Hausrezept. Allerdings ist die Wirkung oft nicht ausreichend. 

"Das Problem an diesen Mitteln ist, dass die lebende Laus zwar von der Pflanze fällt und eingeht, ihre Eier aber nicht betroffen sind", sagt Christian Engelke. "Diese sind aber meist reichlich vorhanden – die nächste Generation kommt dann schnell nach."

Nützlinge über das Internet bestellen

Der Feind meines Feindes ist mein Freund – das gilt auch für Ungeziefer. "Für viele Schädlinge gibt es einen entsprechenden Nützling", sagt dementsprechend Gartenbau-Experte Engelke. 

Diese Tatsache machen sich spezialisierte Händler zu Nutze, die über das Internet für viele Schädlinge den jeweils richtigen gefräßigen Gegenspieler verkaufen. 

Gegen Spinnmilben helfen beispielsweise bestimmte Raubmilbenarten, die sowohl Eltern- als auch Nachwuchsgeneration auffressen und sich nach getaner Arbeit ganz von alleine aus dem Staub machen. Florfliegen machen verschiedenen Läusearten zuverlässig den Garaus. 

Fressfeinde aus der Dose

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Der Spezialist für Schildläuse ist eine australische Unterart des Marienkäfers, den man sich ganz bequem in der Dose per Post liefern lassen kann. "Man setzt ihn einfach auf die befallene Pflanze, wo er dann eine Laus nach der anderen knackt und erst weiterfliegt, wenn er kein Futter mehr findet", so Engelke. 

Auch hier hilft der fachkundige Rat des Einzelhandelsgärtners.

Besser vorbeugen als bekämpfen 

Genau wie wir Menschen auch sind Pflanzen weniger anfällig für Krankheiten wenn sie gesund leben. Fensterbankgärtner sollten deshalb dafür sorgen, dass ihre Schützlinge stets optimale Bedingungen haben, damit sie stark und widerstandsfähig bleiben. 

Dazu gehören die richtige Gießmenge, ein ausreichend heller Standort, eine angemessene Luftfeuchte sowie die richtige Temperatur. 

"Steht die Pflanze nicht an einem optimalen Standort und ist durch falsche Pflege geschwächt, ist ein Befall durch Schädlinge oder Krankheiten wahrscheinlicher", sagt Susanne Schmitt von Pflanzenfreude.de. Man sollte die Bedürfnisse seiner Gewächse daher genau kennen. 

"Oft geben die ursprüngliche Herkunft und die Standortbedingungen in ihrem Ursprungsland bereits gute Hinweise auf die Bedürfnisse der Pflanze."  

Pilzerkrankungen als weitere Gefahr

Übrigens: Neben tierischen Schädlingen droht auch Gefahr durch Pilzbefall. So ist Grauschimmel häufig eine Folge von zu starkem Wässern und Düngen.

Überschüssiges Gießwasser sollte immer gut ablaufen und schnell abtrocknen können und sich nicht auf den Blättern sammeln. Zu hohe Luftfeuchtigkeit, ein zu kalter Standort, zu kaltes Gießwasser und eine geringe Luftzirkulation bieten der Blattfleckenkrankheit optimale Bedingungen. 

Allerdings ist die Behandlung nicht schwer: Von dem Pilz befallene Blätter können einfach abgeschnitten werden, sagt Schmitt. "Wichtig dabei: Die Schere sollte vor jedem neuen Schnitt mit Spiritus desinfiziert werden." 

Auch Kakteen und Sukkulenten sind anfällig für Fäulnispilze. Vorbeugend sollte ein guter Wasserablauf sichergestellt, kalte Zugluft vermieden und nicht zu häufig gegossen werden. 

Ist eine Pflanze doch mal befallen, kann man der Pflanzenexpertin zufolge von der gesunden Stelle Stecklinge abnehmen. "Kakteen schneidet man über der gefaulten Stelle ab, lässt sie zwei bis drei Tage abtrocknen und setzt sie dann in frisches Substrat."

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