Gartenarbeit im April: Nach dem Schnitt ist vor dem Frühjahrsputz | Weather.com

Gartenarbeit im April: Nach dem Schnitt ist vor dem Frühjahrsputz

Während sich im April die ersten Frühjahrsblüher schon wieder verabschieden, ist es für Hobbygärtner nun Zeit, sich um den Rasen zu kümmern, Nutzpflanzen auszubringen und Terrassen für die wärmere Jahreszeit fit zu machen.

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Während sich im April die ersten Frühjahrsblüher schon wieder verabschieden, ist es für Hobbygärtner nun Zeit, sich um den Rasen zu kümmern, Nutzpflanzen auszubringen und Terrassen für die wärmere Jahreszeit fit zu machen.

In und um den Garten steht im April der „Frühjahrsputz“ an. So sagt es zumindest Benjamin Küsters, Geschäftsführer bei Gartenhof Küsters. „Das geht los, indem man etwa Wege und Terrassen reinigt, Natursteine von Belag befreit und Gartenmöbel nach Bedarf streicht oder beizt.“

Auch die Beete und der Rasen sollten eine Frühjahrskur erhalten. „Auf den Boden kann nun der erste Langzeitdünger aufgebracht werden und es ist Zeit, sich um den Rasen zu kümmern“, sagt der Landschaftsgärtner, der auch Vizepräsident beim Garten- und Landschaftsbau NRW ist.

Nach dem Vertikutieren mit dem Düngen noch warten

„Um den Rasen zu neuem Wachstum anzuregen, sollte man ihn vertikutieren“, sagt Küsters. „Viele denken, beim Vertikutieren geht es vor allem darum, den Rasen von Moos und Co. zu befreien. Das ist zwar ein guter Nebeneffekt aber wichtiger ist, dass dabei die der Wurzelfilz angeritzt und so das Wachstum gefördert wird.“ Bei wem der Boden zu lehmig ist, der kann etwa Sand einarbeiten.

Wichtig sei, nach dem Vertikutieren oder dem ersten Mähen, nicht direkt zu Düngen. „In die ‚offenen Wunden‘ sollte kein Dünger gestreut werden. Hier ist es besser, ein paar Tage vergehen zu lassen.“ Wer einen Kompost im Garten hat, der kann die frische Erde direkt in die Beete einarbeiten. So starten die Pflanzen gut gestärkt in die neue Saison.

Garten für Nützlinge vorbereiten

Außerdem sollte jetzt der Garten für Nützlinge vorbreitet werden, damit diese dann Schädlinge in Schach halten. Dazu zählt etwa das Aufstellen von Nistkästen oder Insektenhotels. „Machen Sie den Garten beispielsweise für Marienkäfer attraktiv– diese kümmern sich dann um Blattläuse“, schlägt der Landschaftsgärtner vor. „Die Nützlinge brüten auch gerne in Reisig- oder Rindenmulchhaufen. Auch in Rohrkolben oder Holgräsern legen sie gerne ihre Eier ab. Deswesgen ist es wichtig, diese noch stehenzulassen, um den Insekten ihre Brutmöglichkeiten nicht wegzunehmen.“ Gegen Mitte/Ende April könne dann das abgestorbene Material zurückgenommen werden.

Viele Nutzpflanzen können jetzt ausgebracht werden

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Für viele Nutzpflanzen ist im April die richtige Zeit, um sie auszubringen. „In Frühbeeten kann man beispielsweise Erbsen, Möhren, Radieschen und Spinat pflanzen. Auch Kräuter, etwa Petersilie und Schnittlauch, können schon in die Beete gesetzt werden“, sagt der Experte. „Melonen oder Zucchini würde ich noch im Anzuchtkasten lassen und erst im Mai aussetzen.“

Einer alte Bauernformel kann es noch bis zum 15. Mai Bodenfrost geben – erst dann sind mit der kalten Sophie die Eisheiligen vorbei. „Ob es noch zu Spätfrösten kommt, lässt sich nicht vorhersagen, aber gegebenenfalls sollten die Pflanzen noch ein wenig abgedeckt werden“, rät Küsters.

Stauden teilen und Forsythien verjüngen

Eingepflanzt werden können jetzt Zwiebelgewächse. Sommerblumen wie Riegel- oder Sonnenblumen können nun direkt ins Beet gesät werden. Zu dicht stehende Stauden können jetzt geteilt werden. Damit die Pflanzen später guten Halt finden, können schon jetzt Stützen, beispielsweise Äste, in die Stauden gesteckt werden. Frühblüher – etwa Forsythien – können nach der Blüte einen selektiven Verjüngungsschnitt bekommen. „So treiben sie im kommenden Jahr wieder schön aus“, erklärt Küsters.

Wer sich über Ostern noch Narzissen oder anderen Osterblumen mit Zwiebeln im Topf ins Wohnzimmer gestellt hat, der kann die Zwiebel direkt in die Beete setzen. „Dabei sollte man darauf achten, dass die Zwiebeln leicht abgedeckt sind, im Jahr drauf, kann man sie dann nochmal weiter abdecken“, sagt Küsters.

Stauden und Gehölze besser im Herbst pflanzen

Zurückhaltender ist der Landschaftsgärtner beim Einsetzen von Gehölzen und Stauden. „Aufgrund des Klimawandels ist man verstärkt dazu übergegangen, Stauden und Gehölze schon im Herbst zu pflanzen“, sagt er.

Der Grund: Die Übergangszeit zum heißen Sommer ist mittlerweile sehr kurz und Pflanzen, die im Frühling eingesetzt werden, haben nicht viel Zeit, sich an dem neuen Standort zu akklimatisieren und sich gut selbst zu versorgen. „Entsprechend brauchen sie viel mehr Pflege und Wasser und sind oft großem Stress ausgesetzt“, sagt der Gartenexperte. Wenn Pflanzen im Herbst eingesetzt werden, haben sie mehr Zeit, sich an den neuen Standort zu gewöhnen und starten gestärkt in die warme Jahreszeit.

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