Gartenarbeit im August: Den Garten am Zenit genießen

Im August erreichen die Pflanzen im Garten ihren Zenit. Für Hobby-Gärtner heißt das auch: Genießen, dass gerade nicht viel Arbeit ansteht. Es gibt aber dennoch ein paar Dinge, die im Hochsommer anstehen.

Mit dem Gießen sollte man sich ab August etwas zurückhalten
Mit dem Gießen sollte man sich ab August etwas zurückhalten
(GettyImages)

Im August haben die meisten Pflanzen ihr Wachstum abgeschlossen. „Dann hat der Garten seinen Zenit erreicht und es ist an der Zeit, das auch mal so richtig zu genießen,“ sagt Benjamin Küsters, Geschäftsführer bei Gartenhof Küsters. „Im Hochsommer stehen nicht sehr viele aufwendige Arbeiten an und man darf sich ruhig auch zurücklehnen – der arbeitsame Herbst kommt noch früh genug.“

Zu den kleineren Arbeiten, die erledigt werden können, zählt etwa eine Rasenpflege. „Eine späte Düngung des Rasens ist jetzt noch möglich“, sagt der Landschaftsgärtner. „Dabei sollte darauf geachtet werden, einen Herbstdünger zu verwenden, der Kalium enthält, damit die Graszellen stabiler werden.“ Auch Vertikutierarbeiten könnten nochmal durchgeführt werden. „Dabei ist es aber wichtig, mit dem Düngen etwa zwei Wochen zu warten, damit sich die Wunden im Gras vorher schließen können“, rät er.

Pflanzen brauchen weniger Wasser

Mit dem Gießen sollte sich ab August etwas zurückgehalten werden, so der Experte. „Natürlich sollte man weiterhin darauf achten, dass nichts vertrocknet aber da die Pflanzen nicht mehr so durchwachsen, brauchen sie auch nicht mehr so viel Wasser“, sagt er. „Nun sollte verstärkt auch die Witterung beobachtet und darauf geachtet werden, dass sich keine Staunässe bildet.“

Da im August langsam die Sommerblüher verblühen, können nun die Herbstblüher gepflanzt werden. Dazu zählen etwa Herbstastern, Herbstanemonen oder Rosen-Salbei. „Auch winterharte Christrosen können jetzt in den Garten gesetzt werden“, sagt Küsters.

Spätblüher zur weiteren Runde Knospen animieren

Damit Spätblüher eine weitere Runde Knospen entwickeln, rät der Landschaftsgärtner zum sogenannten Pinzieren. Dabei wird der Stängel unterhalb der Knospe gekappt, damit sich nochmal neue Knospen ausbilden können. „Ziersalbei, Rosmarin oder Lavendel kommen so noch ein zweites Mal“, weiß der Gartenexperte.

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In vielen Gärten sind in diesem Jahr aufgrund des vielen Regens die Stauden geschossen und haben lange Triebe, die wegen des hohen Wasseranteils aber nicht fest sind. „Die geschossenen Pflanzen können bei Spätsommerstürmen leicht abknicken. Deshalb ist es wichtig, sie zu stützen“, sagt Küsters. „Dazu eigenen sich neben klassischen Stäben auch Staudenringe, die um die Pflanzen gesetzt werden.“

Beeren und Saatgut ernten

Zum Thema Genießen hat Küsters auch eine Aufgabe, die vor allem Kinder gerne erledigen: Beeren sammeln und am besten gleich essen. „Auch wenn sie in diesem Jahr recht früh dran sind, gibt es im August meistens noch Himbeeren und Johannisbeeren. Dazu kommen Brombeeren, Stachelbeeren oder Heidelbeeren.“ Außerdem ist nun einiges an Obst und Gemüse reif, das geerntet und gegessen werden kann.

Neben Essbarem kann im August auch Blumensaatgut geerntet werden – etwa von Mohn, Sonnenblumen oder Ringelblumen. „Besonders Spaß macht das bei Mohn“, sagt Küsters. „Nachdem er geblüht hat, bildet sich eine Kapsel mit Deckel aus. Wenn die Kapsel schwarz und trocken wird, kann man sie schütteln. Dann purzeln die Samen heraus und sie können aufgefangen werden.“ Bei den meisten anderen Pflanzen, beispielsweise Lavendel, kann der ganze angetrocknete Samenstand abgeschnitten werden und im Haus so lange getrocknet werden, bis sich die Samen nahezu von selbst herauslösen. Danach müssen die Samen unbedingt trocken gehalten werden und können nach etwa zwei Wochen laut Küsters entweder direkt in die Erde gestreut, oder an einem trockenen Ort für das nächste Gartenjahr aufbewahrt werden.

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