Ausflugsorte wollen Autoverkehr in die Schranken weisen | The Weather Channel

Ausflugsorte wollen Autoverkehr in die Schranken weisen

Obernacher Winkel in Einsiedl, Walchensee, Oberbayern, Bayern, Deutschland, Europa *** Obernacher Winkel in Einsiedl, Walchensee, Upper Bavaria, Bavaria, Germany, Europe Copyright: imageBROKER/MartinxSiepmann ibxman05068611.jpg Bitte beachten Sie die gesetzlichen Bestimmungen des deutschen Urheberrechtes hinsichtlich der Namensnennung des Fotografen im direkten Umfeld der Verˆffentlichung!
Walchensee: Bei 1000 Autos ist neuerdings Schluss. Wer zu spät an den pittoresken bayerischen Bergsee kommt, muss draußen bleiben.
(IMAGO / imagebroker)

Ausflügler werden im Sommer bei Autofahrten in die bayerischen Alpen auf mehr Leitsysteme beim Parken stoßen als im vergangenen Jahr. Am bei Besuchern besonders beliebten Walchensee in Oberbayern werde eine Schranke die Mautstraße schließen, sobald dort 1.000 Fahrzeuge gezählt wurden, sagte der Leiter der Bayerischen Staatsforsten in Bad Tölz, Rudolf Plochmann.

Overtourism bedroht auch das Allgäu

Im Allgäu haben nach Angaben der Allgäu GmbH Ausflugsorte mehr als 90 Förderanträge für Parkleitsysteme eingereicht. Diese sollen "sukzessive über den Sommer" aufgebaut werden, sagte Geschäftsführer Bernhard Joachim. In Bad Hindelang (Landkreis Oberallgäu) und am Alatsee im Ostallgäu wurden solche Anlagen schon aufgebaut.

Ein Sprecher des bayerischen Wirtschaftsministeriums sagte, insgesamt seien im Freistaat für das Förderprogramm zur Lenkung von Besucherströmen 198 Anträge über fast zwei Millionen Euro gestellt worden. Die Regierungen kämen "gut mit den Bewilligungen voran".

Erster Corona-Sommer machte das Problem akut

Viele Anwohner haben vor allem den Pandemie-Sommer 2020 in schlimmer Erinnerung: Weil die Menschen fast nirgends hinfahren konnten, stürmten sie die nahen Ausflugsgebiete. An den Seen um München, darunter Ammersee und Starnberger See, und in den Wanderregionen drohte bei schönem Wetter regelmäßig der Freizeitkollaps.

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Auch an diesem Wochenende lockten die frühsommerlichen Temperaturen viele Ausflügler in den Süden Oberbayerns und ins Allgäu. Die Polizei kontrollierte deshalb wieder verstärkt den Verkehr und die Parkplätze, vor allem in den Gegenden um Füssen und Marktoberdorf. Im Allgäu registrierte die Polizei eigenen Angaben nach am Samstag etwas mehr Unfälle auf den volleren Straßen.

Katastrophale Zustände: Rettungswägen kamen nicht mehr durch

Unter anderem am Walchensee war die enge Mautstraße am Südufer oft so zugeparkt, dass Rettungswagen nicht mehr durchkamen. Tagsüber wiederum waren manchmal 3.000 bis 4.000 Autos am See. "Es sind katastrophale Zustände gewesen", sagte Plochmann. Nun soll in dieser Saison bei rund 1000 Autos die Schranke fallen.

Dafür geht an der Mautstraße erstmals eine automatische Fahrzeugzählung über Induktionsschleifen in Betrieb. "Wenn alle Parkplätze innerhalb der Mautstellen besetzt sind, macht es keinen Sinn, noch hineinzufahren, weil man dann Rettungskräfte behindert", sagte Plochmann. "Wir müssen schauen, dass nur so viele Autos reinfahren, wie wir Parkplätze haben."

Zu Fuß geht es jedoch weiter

Wenn es am See voll ist, müssen die Gäste in diesem Sommer folglich zu Fuß gehen. Dafür gibt es nahe an den Mauthäuschen kostenpflichtige Ausweichparkplätze. Die Mauthäuschen wurden dazu schon im vergangenen Jahr versetzt und Parkplätze wurden geschaffen.

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