Hier finden die spektakulärsten Sonnwendfeuer statt | The Weather Channel

Hier finden die spektakulärsten Sonnwendfeuer statt

Gipfel in Flammen: Rund 300 Feuerskulpturen auf der Tiroler Seite der Zugspitze sollen böse Dämonen und Geister vertreiben.
(Tiroler Zugspitz Arena)

Wenn der längste Tag des Jahres auf die kürzeste Nacht trifft, wird an vielen Orten der Welt gefeiert: die Sommersonnwende. Traditionell werden zum astronomischen Sommerbeginn Sonnwendfeuer entzündet.

Trotz Corona-Pandemie finden etliche Sonnwendfeuer statt

Der Termin fällt im Jahr 2020 auf Samstag, den 20. Juni. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden im Vorhinein bereits viele Sonnwendfeiern abgesagt, doch es gibt auch etliche, die stattfinden. Zumal auch in den vergangenen Tagen die Reisewarnungen aufgehoben und die Kontaktbeschränkungen gelockert wurden. Außerdem finden die Feiern mit Feuer sowieso draußen statt.

Böse Geister und Dämonen vertreiben

Der Brauch, den längsten Tag im Jahr mit einem Feuer zu feiern, reicht viele Jahrhunderte zurück. Feuer stand für die Menschen schon immer als Symbol, um böse Geister zu vertreiben, vor Krankheiten zu schützen und Lebenskraft und Fruchtbarkeit zu fördern. Im Alpenraum werden die Sonnwendfeuer oft in und auf den Bergen entzündet.

Tiroler Bergfeuer stehen auf der Unesco-Liste für immaterielles Kulturerbe

Die bekannteste Region für ihre außergewöhnlichen Bergfeuer liegt auf der österreichischen Seite der Zugspitze. Rund um die Tiroler Ortschaften Ehrwald, Lermoos und Biberwier wird der alte Brauch zelebriert und es findet jedes Jahr ein Spektakel statt, das von der Unesco 2010 als immaterielles Kulturerbe aufgenommen wurde: 300 Bergfeuer zaubern eine ganz besondere Atmosphäre um das Wetterstein-Massiv, die Mieminger Kette und die Lechtaler Alpen.

Die Bergfeuer in dieser Region Tirols stehen auf der Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes.
(Tiroler Zugspitz Arena)

Feuerbilder werden geheim gehalten

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Denn es handelt sich dabei nicht um überdimensionale Lagerfeuer, sondern um kreative Feuerbilder - wie Kreuze, Rosen, Edelweiße oder Steinböcke, die in den Himmel lodern und leuchten. Für diese Feuerskulpturen müssen hunderte Säcke, die mit Sägemehl und Rapsöl gefüllt sind, auf die Berge und Hänge geschleppt und dort zu den flammenden Kunstwerken angeordnet werden. Jedes Jahr gibt es neue Motive, die geheim gehalten werden - schließlich sollen sie ja böse Dämonen und Geister vertreiben.

Wegen der Abhängigkeit von Trockenheit, Waldbrand-Gefahr oder schlechtem Wetter eines jeden Sonnwendfeuers sollte man sich kurz vorher erkundigen, ob es tatsächlich stattfinden kann oder auf einen Ersatztermin verlegt wird.

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In Bayern heißen die Feuer oftmals Johannifeuer und werden nicht direkt zur Sonnenwende entfacht, sondern erst in der Nacht auf den 24. Juni, der sogenannten Johannisnacht. Diese Bezeichnung leitet sich vom Gedenktag der Geburt von Johannes dem Täufer ab.

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