Jüngster Pilot der Welt: 18-Jähriger umrundet den Globus in 76 Tagen | The Weather Channel

Jüngster Pilot der Welt: 18-Jähriger umrundet den Globus in 76 Tagen

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Symbolbild: Ein Kleinflugzeug fliegt durch eine Bergregion
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Er ist der jüngste Pilot, der alleine mit einem Kleinflugzeug die Welt umrundet hat: 40 Tage hatte der 18-jährige Mason Andrews aus Louisiana geplant, doch ein Sandsturm und drei Taifune verlängerten seinen Flug, mit dem er Jugendluftfahrtrekorde aufstellte.

Zehneinhalb Stunden dauerte der Flug durch einen Sandsturm über Saudi-Arabien. Und wegen drei Taifunen saß er fast drei Wochen auf den Philippinen fest. Der 18-jährige US-Amerikaner Mason Andrews ließ sich dennoch nicht unterkriegen. Jetzt verbucht der junge Mann aus Louisiana gleich drei Rekorde für sich: Mit 18 Jahren und 163 Tagen ist er der jüngste Pilot, der je um die Welt, über den Atlantik und über den Pazifik geflogen ist. Oftmals war sein Flug Abenteuer pur.

Im Blindflug durch einen Sandsturm in Saudi-Arabien

Der schlimmste Teil sei gewesen, im Blindflug durch den saudi-arabischen Sandsturm zu navigieren. "Es hat sich wie 100 Stunden angefühlt", sagt er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP. Der Höhepunkt war für Mason dagegen der Nachtflug nach Paris. "Ich habe den Eiffelturm beim Anflug gesehen. (...) Alles war beleuchtet und ich bin an der Seine spaziert, erst dann habe ich verstanden: "Ich bin gerade über den Atlantik geflogen!"

An zwei weitere Erfahrungen auf den Philippinen und über Taiwan dagegen wird sich der Jungpilot vermutlich eher mit mulmigem Bauchgefühl erinnern.

Von F-16-Kampfjet in Taiwans Luftraum abgefangen

Ursprünglich hatte er zwei Nächte auf den Philippinen eingeplant, aber dann machten ihm drei Taifune - zwei der Kategorie 5 - einen Strich durch die Rechnung. Vom 2. bis zum 21. September blieb er in der Subic-Bucht. "Jebi" und "Mangkhut" waren die seit Jahren stärksten Taifune. Wieder in der Luft, zwischen der Subic-Bucht und der japanischen Stadt Naha, fiel denn sein Radio aus. Beim Versuch, schlechtem Wetter auszuweichen, steuerte er aus Versehen in Taiwans Luftraum. "Ich wurde von einem F-16-Kampfjet abgefangen", erzählt Mason. Etwas unheimlich sei ihm dabei schon gewesen, räumt er ein. Das Erlebnis hätte er gerne mit einem Foto festgehalten. "Aber ich wollte den Typen nicht provozieren. Ich wusste, dass er mich sehen kann", sagt Mason. Nach der Rückkehr in den japanischen Luftraum war wieder alles problemlos.

Während der Weltumrundung verließ sich der Jugendliche auf sein Kleinflugzeug Piper PA-32 Lance namens "The Spirit of Louisiane". Eine treue Maschine - am vergangenen Samstag landete Mason sicher zurück in Monroe in Louisiana. Da war er genau 71 Tage jünger als Lachlan Smart aus Queensland in Australien, der 2016 einen Soloflug gewagt hatte.

Eltern wollten Solo-Atlantiküberquerung nicht erlauben

Seine Unterlagen wird Mason jetzt an die Fédération Aéronautique und das Guinness-Buch der Rekorde weitergeben. Während Guinness lediglich die Umrundung zertifizieren wird, dürfte sich der Weltluftsportverband alle drei potenziellen Rekorde anschauen.

Masons Vater Jeb Andrews hätte nicht erwartet, dass es so weit überhaupt kommen würde. Sein Sohn habe anfangs von einer Solo-Atlantiküberquerung gesprochen. "Dreimal ist er damit bei uns angekommen. Jedes Mal habe ich "Nein" gesagt", erzählt Andrews. Schließlich seien er und seine Frau aber so beeindruckt von den Informationen gewesen, die ihr Sohn zusammentrug, dass sie ihren Segen vor das Vorhaben gaben. Erst später folgte die Erkenntnis: Ihr Junge hatte eine komplette Weltumrundung geplant. "Es ist verdammt schwierig geworden. Und ich bin stolz, dass er an seinen Zielen festgehalten und sie umgesetzt hat", sagt der Vater.

Wegen längerem Trip: Nachpauken an der Uni

Mason, der an der Technischen Universität von Louisiana in Ruston Luftfahrt studiert, hat in naher Zukunft viel zu pauken. Da sein Trip 76 statt der geplanten 40 Tage dauerte, muss er Stoff nachholen. Die insgesamt 180 Stunden Flugzeit bringen ihn nun näher an die 1000 Stunden heran, die er für eine Lizenz zum Transportflugzeugpiloten braucht. Für kommerzielle Flug- oder Fluglehrerlizenzen werden sie aber nicht zählen, sagt der ambitionierte Flieger.

Einen guten Zweck hatte die Weltumrundung schließlich auch: Der Jugendliche sammelte rund 30 000 Dollar (26 000 Euro) für eine Organisation, die kostenlose Sommerferien für erkrankte und behinderte Kinder anbietet. "Fast alles ist zusammengekommen, nachdem ich abgeflogen bin", sagt Mason. "Allein in der letzten Woche haben wir den größten Teil von 10 000 Dollar gesammelt."

Neue Rekorde schon im Visier

20 der Kinder, mit denen er in der Vergangenheit im Ferienlager zusammenarbeitete, seien unter den 1000 Menschen gewesen, die ihm am Flughafen von Monroe nach fast 80 Tagen um die Welt begrüßten. Ans Aufhören denkt er nach seiner Erfahrung nicht. «Ich werde einen neuen Luftfahrtrekord versuchen. Noch gibt es keine Details, aber es kommen mehr Pläne in der Zukunft», sagt Mason

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