Weltumrundung per Triathlon - Extremsportler nach 14 Monaten vor Ziel | The Weather Channel

Weltumrundung per Triathlon - Extremsportler nach 14 Monaten vor Ziel

27.11.2021, Baden-W¸rttemberg, Singen: Extrem-Sportler Jonas Deichmann f‰hrt nach seiner Grenz¸berfahrt aus der Schweiz mit seinem Fahrrad auf einem Feldweg. Nach seinem Triathlon um die Welt kam Deichmann in Baden-W¸rttemberg an. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Manche mögens hart: Extrem-Sportler Jonas Deichmann umrundete die Welt per Triathlon.
(Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Quallenstiche im Gesicht, eine Lebensmittelvergiftung, Wundinfektionen und massiver Gewichtsverlust. Die vergangenen 14 Monate waren für Extremsportler Jonas Deichmann eine schlimme Erfahrung und ein Hochgenuss zugleich.

120 Ironmans um die Welt

Nach 120 Ironman-Triathlons um die Welt will der Abenteurer am Montag sein Ziel erreichen: Auf dem Odeonsplatz in München soll sein Reise um den Globus enden. Genau dort, wo sie vor über einem Jahr begann. Ans Aufgeben habe er nie gedacht, sagt der gebürtige Stuttgarter.

Radfahren einfacher als Laufen und Schwimmen

Nachdem er unter anderem 54 Tage von Kroatien nach Montenegro entlang der Adria-Küste ohne Begleitboot schwamm, bei minus 20 Grad durch Sibirien radelte und rund 5000 Kilometer quer durch die Hitze Mexikos rannte, sei die letzte Fahrrad-Etappe von Lissabon nach München für ihn "ein bisschen wie Ausrollen" gewesen, sagte der 34-Jährige kurz vor seiner Ankunft der Deutschen Presse-Agentur. Fahrradfahren sei seine Lieblingsdisziplin und deutlich einfacher als Laufen und Schwimmen.

Vorbild für Autoverzicht

Eigentlich wollte der Leistungssportler bei seiner Weltumrundung komplett auf das Flugzeug verzichten. Deichmann machte sich zu Beginn zum Ziel, sowohl den Pazifik als auch den Atlantik mit einem Segelboot zu überqueren. Damit hatte er gehofft, Menschen zu animieren, etwas für das Klima zu tun. "Wenn ich das schaffe, einmal um die Welt ohne Flugzeug, dann können die Leute vielleicht auch ein bisschen aufs Auto verzichten, zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit", sagte der Triathlet noch vor seiner Reise.

Informieren Sie sich übers aktuelle Wetter und laden sich hier die TWC-App herunter!

Doch zum Schluss blieb dem ambitionierten Weltreisenden keine Wahl - die Pandemie und die Hurrican-Saison machten ihm einen Strich durch die Rechnung, von Japan nach Mexiko und von Mexiko nach Portugal ging es auf dem Luftweg. "Ich musste leider fliegen. Ist schade, aber irgendwann gibt es noch Zeit für eine andere Weltumrundung", sagte Deichmann.

Advertisement

Bei seinen Abenteuern gehe es ihm weniger um die Rekorde, sondern mehr um die Erfahrungen, die er auf seinen Reisen macht: "Wenn ich alt bin, werde ich nicht reich sein. Aber reich an Erlebnissen."

Vorfreude auf Maultaschen und Käsespätzle

Ausruhen konnte sich der Sportler in den letzten Monaten selten, auch weil er so etwas wie ein Medienprofi geworden ist: Fast täglich befüllt er seine Social-Media-Kanäle, beantwortet Fragen aus seiner Online-Community und gibt Interviews. Er könne es kaum erwarten, "morgens aufzuwachen und keinen Termin wahrnehmen zu müssen und einfach mal wieder mehr Zeit zu haben", sagte der Schwabe. Vor allem freue er sich, "mal wieder Maultaschen und Käsespätzle zu essen".

Der deutsche "Forrest Gump"

In Mexiko wurde Deichmann in den Medien als der "deutsche Forrest Gump" bekannt. Der Extremsportler, der im Schwarzwald aufwuchs, durchquerte das Land der Azteken mit einem langen Rauschebart und trug dazu noch die gleiche Baseball-Kappe, die Tom Hanks als bärtiger, laufender Gump im Hollywood-Klassiker von 1994 auf dem Kopf trug. "Ein großes Abenteuer braucht einen großen Bart", scherzte Deichmann. Er habe schon immer gewusst: Wenn er mal ein Land oder einen Kontinent durchlaufe, dann nur mit der Bubba-Gump-Kappe und einem langen Bart.

Friseurtermin gleich nach der Ankunft gebucht

"Zwei Stunden nach der Ankunft auf dem Odeonsplatz kommt der Bart aber ab", kündigt er an. Der Friseur-Termin sei bereits gebucht. Trotz der gemeinsamen Abenteuer werde es ihm nicht schwerfallen sich von ihm zu trennen: "Mittlerweile ist der Bart ziemlich lang und ungepflegt geworden", so der Athlet, der am Samstag die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland überquerte.

14 Monate Erholung nötig

Nach seiner Ankunft in München ist erst einmal Erholung angesagt. Er wolle zwar weiterhin Sport machen, allerdings vorerst nichts Extremes: "Ich werde meinem Körper nach 14 Monaten Triathlon auch 14 Monate Erholung gönnen", sagte Deichmann. Die nächste große Challenge ist bereits für 2023 geplant - bis dahin bleibe sie allerdings "strengstens geheim".

Passend zum Thema:

Extremsportler springen von Berg ins offene Flugzeug

Advertisement