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Kindersitz hinten oder vorne? So fahren die Kleinen auf dem Fahrrad sicher mit | The Weather Channel
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Kindersitz hinten oder vorne? So fahren die Kleinen auf dem Fahrrad sicher mit

Nutzt man das Rad bei Wind und Wetter, sind die kleinen Passagiere den Elementen allerdings genauso ausgeliefert wie die Eltern selbst. Foto: GettyImages

Wer sein Kind auf dem Fahrrad mitnehmen will, dem stehen verschiedene Optionen offen. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Möglichkeiten voneinander.

Ob einfacher Kindersitz oder Anhänger mit allem Komfort – im Hinblick auf Sicherheit, Anwendbarkeit, Preis und Wetterschutz gibt es vieles zu bedenken. Ein Überblick.

Kindersitz hinten: Risikofaktor Anschnallgurt

Im Straßenbild kommt diese Variante mit Abstand am häufigsten vor. Hier nimmt der Nachwuchs hinter der Mutter oder dem Vater auf einem über dem Gepäckträger angebrachten Kindersitz Platz. Diese Transportlösung ist verhältnismäßig günstig, platzsparend und leicht.

Auch mit montiertem Sitz findet das Fahrrad in jedem Keller Platz und in Kurven oder bei ansteigender Strecke ändert sich das Fahrverhalten nicht wesentlich beeinträchtigt.

Dem Wetter ausgeliefert

Nutzt man das Rad bei Wind und Wetter, sind die kleinen Passagiere den Elementen allerdings genauso ausgeliefert wie der Fahrer selbst. Außerdem sollte der Radfahrer auf Taschen oder Rucksäcke verzichten, weil diese die Bewegungsfreiheit und die Sicht des Kindes stark einschränken.

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Einen weiteren Nachteil hat die Stiftung Warentest erst kürzlich bei einigen Modellen festgestellt: Manchmal sind die Anschnallgurte nicht ausreichend fest verschließbar und ab einem bestimmten Alter können die Kinder den Gurt selbst lösen, wodurch die Verletzungsgefahr stark ansteigt. Für am Elternfahrrad montierte Kindersitze gilt: Es lässt sich jeweils nur ein Kind transportieren. Ausnahmen sind sogenannte Longtail-Fahrräder, bei denen zwei Kindersitze hintereinander befestigt werden können.

Kindersitz vorne: Nachwuchs immer im Blick

Auch zum Befestigen am Lenker gibt es Fahrradkindersitze. In Bezug auf Kaufpreis und Gewicht haben sie die gleichen Vorteile wie die Sitze für hinten. Darüber hinaus hat der Nachwuchs vorne stets den vollen Überblick über das Verkehrsgeschehen, während die Eltern ihr Kind gleichzeitig immer im Blick behalten können.

Als Zubehör erhältliche Windschutzscheiben halten Fahrtwind und Insekten ab. Die Eltern können problemlos Taschen oder Rucksäcke tragen und das Aufsteigen auf das Fahrrad ist gerade bei Modellen mit Oberrohr deutlich unkomplizierter.

Trotzdem sind vorne montierbare Sitze für Thomas Geisler, Redakteur beim pressedienst-fahrrad in Göttingen, die am wenigsten empfehlenswerte Methode, um Kinder auf dem Zweirad mitzunehmen: „Wenn man stürzt, dann fällt man in den meisten Fällen nach vorne und somit direkt auf das Kind.“ Bei Sitzen, die am Lenker angebracht werden, verändert sich außerdem das Fahr-, Lenk- und Bremsverhalten des Rades spürbar.

Anhänger: Vor Wind und Wetter geschützt

Wer den Nachwuchs im Fahrradanhänger hinter sich herzieht, profitiert von einem großen Vorteil: Mit einer speziellen Haltevorrichtung für Babyschalen ist diese Transportmethode sofort nach der Geburt nutzbar. „Schon für den Heimweg vom Krankenhaus nach der Entbindung nutzen manche Eltern einen Anhänger“, sagt Thomas Geisler.

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Der Sicherheitsstandard ist hoch – die mehrspurigen Anhänger sind standstabil und werden auch bei Kollisionen eher weggeschoben als umgekippt. Kommt es doch einmal zu einem Sturz, ist die Fallhöhe gering.

Vor Wind und Wetter sind die Insassen dank Verdeck gut geschützt – und auch die Einkäufe können einfach mit transportiert werden. Viele Modelle sind darüber hinaus multifunktional und lassen sich mit wenigen Handgriffen zu einem Kinderwagen oder Jogger umbauen. Zu den Nachteilen der Zweiradanhänger für Kinder gehören der verhältnismäßig hohe Kaufpreis und der große Platzbedarf im Fahrradkeller.

Lastenrad: Geräumige Ladefläche, dafür kostspielig

Lastenräder haben mit Kinderanhängern eine Reihe von Gemeinsamkeiten. Sie bieten mit ihrer geräumigen Ladefläche viel Raum – und je nach Modell finden auch mehrere kleine Passagiere Platz.

Als weitere Parallelen gibt es hier ebenfalls häufig die Möglichkeit zur Montage von Babyschalen sowie von speziellem Zubehör, das die Ladefläche vor Wind und Wetter schützt. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass sich die Ladefläche bei den meisten Lastenrädern vor dem Fahrer befindet, sodass man die Kinder stets im Blick behält.

Allerdings sind auch Lastenräder sehr kostspielig in der Anschaffung und wenig platzsparend. Und noch einen weiteren Nachteil gibt es: Während man Anhänger abnehmen und mit mehreren Rädern nutzen kann, ist das mit der Ladefläche eines Lastenrades nicht möglich.

Nachläufer: Übergang vom Laufrad zum ersten richtigen Fahrrad

Wie auf einem richtigen Kinderfahrrad auch, sitzen die Kleinen auf den sogenannten Nachläufern auf einem Sattel und halten einen Lenker in der Hand. Anstelle eines Vorderrads haben die Anhänger jedoch eine Deichsel, mit der sie an das Elternfahrrad angekoppelt und von ihm gezogen werden.

„Die Nachläufer eignen sich besonders für den Übergang vom Laufrad zum ersten richtigen Fahrrad“, sagt Fachredakteur Geisler. Auf ihnen kann der Nachwuchs erste Erfahrungen mit dem Selbertreten sowie mit anderen Verkehrsteilnehmern sammeln, ist dabei aber genauso zügig unterwegs wie Mutter oder Vater. In puncto Sicherheit sind die Nachläufer zwar sehr kippstabil. Gegen Kollisionen ist man auf ihnen aber genauso ungeschützt wie auf einem echten Fahrrad.

Viele Informationen rund ums Rad stellt der Pressedienst Fahrrad unter www.pd-f.de bereit.

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