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Konsumforscher gibt Tipps: So ergattern Sie Schnäppchen bei der Urlaubsbuchung
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Reisen - Service

Urlaubsbuchung im Internet: So ergattern Sie die günstigste Reise

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Um den besten Preis bei der Urlaubsbuchung zu ergattern, gibt es verschiedene Tipps.
(Getty Images)

Wann ist der beste Zeitpunkt, eine günstige Urlaubsreise im Internet zu buchen? Ständig neue Analysen und Onlinestudien stiften mehr Verwirrung als Klarheit. Wir fragten bei Oliver Gansser, Professor für Konsumforschung, nach wie man an die besten Urlaubsschnäppchen kommt.

Günstigster Buchungstag Dienstag oder Sonntag? Weder noch!

Analysen von Flugpreisdaten zeigen, dass bei Buchung an bestimmten Wochentagen tatsächlich viel Geld gespart werden kann. Doch welcher ist der beste Tag, um preiswerte Flüge zu buchen? Mal heißt es Dienstagabend, dann wieder Sonntag. Für Gansser von der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) in München steht fest: Montag und Donnerstag sind die Schnäppchentage, und zwar in der Zeit von nachmittags bis abends.

„Flugpreise werden aufgrund von Erfahrungswerten gemacht und nicht von Real-Time-Daten“, erklärt der Experte für Verbraucherforschung. „Die meisten Leute haben am Wochenende und in der Mittagspause Zeit, um nach Flügen zu suchen, dass wissen die Anbieter, weshalb die Preise dann hoch sind. Denn der Preis wird immer durch die Nachfrage generiert.“ Ähnlich verhält es sich an Freitagen, wenn viele Geschäftsreisende ihre Flüge buchen.

Günstigste Buchungsmonate Dezember und Januar? Weder noch!

Die eine Statistik besagt, dass Langstreckenflüge von November bis Januar am günstigsten sind, die nächste, dass Flüge im Mai und Juni besonders teuer kommen. „Einen bestimmten Monat für Sonderangebote gibt es nicht“, meint Professor Gansser.

Für ihn spielen Flughafen, Bundesland und Ferienzeit in punkto Preis eine wichtige Rolle. „Mein Tipp ist, den Abflugort in ein Bundesland zu legen, das zum Reisezeitpunkt keine Ferien hat. Selbst mit Bahnticket kommt das deutlich günstiger.“

Preisvorteil für Frühbucher? Nicht immer!

Schon im Jahr zuvor oder besser Last-Minute? „Frühes buchen sichert nicht den günstigsten Preis“, sagt Experte Gansser und nennt als Beispiel einen Segeltörn. „Auf Mallorca sind Segelboote beliebt und knapp, weshalb man besser schon ein Jahr zuvor bucht, denn kurzfristig bekommt man auch keinen günstigeren Preis mehr. In Kroatien hingegen herrscht ein Überangebot an Segeljachten, weshalb man hier kurz zuvor noch bis zu 30 Prozent sparen kann - da macht Frühbuchen keinen Sinn.“

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Bei weniger gefragten Zielen, wie derzeit die Türkei, lasse sich mit Last-Minute-Angeboten am meisten sparen. Generell gelte die Regel: Auf preiswerte Angebote gibt es eher Rabatte als auf Vergleichsangebote, die von vornherein viel teurer sind.

Unterkunftspreis hängt von der Technik ab? Falsch!

Die mobile Reisebuchung ist eine der stärksten Wachstumsbranchen im E-Commerce. Ein Grund, warum viele große Reiseanbieter das Suchverhalten ihrer User analysieren und dabei die Suchen der App-Nutzer mit denen der Computernutzer vergleichen.

Doch egal, welches Device dafür genutzt wird - Smartphone, Tablet oder Computer beeinflussen den Reisepreis nicht, meint Gansser. Denn aus seiner Sicht macht es für Anbieter keinen Sinn, bestimmten Endgeräten bestimmte Preis zuzuweisen.

Cash leeren, Cookies löschen - Preise purzeln? Nicht immer!

Viele glauben, dass Cash leeren und Cookies löschen Wunder bewirken kann. Stimmt, der Reisepreis kann dadurch beeinflusst werden - allerdings in beide Richtungen. So steigt manchmal der Flugpreis, wenn mehrmals nach der gleichen Verbindung gesucht wird.

Aber der Preis kann auch sinken, wenn beispielsweise nach einer Unterkunft in einer Destination gesucht wird und der Anbieter dann attraktivere Angebote schickt. „Die technische Möglichkeit besteht, dass sich Anbieter Informationen über Cookies einholen, aber es gibt keine Beweise, dass dadurch die Preise steigen“, sagt Gansser.

Günstigste Unterkünfte direkt oder über Onlineportale buchbar? Beides!

Meta-Suchmaschinen spucken dann bessere Preise aus, wenn es um Orte geht, die man sich noch nicht kennt. „Die Suche über ein Reiseportal spart Zeit und Geld, denn würde man die Vergleichsmöglichkeiten selbst heraussuchen, kostet das viel Zeit und damit auch Geld, das sind die sogenannten Opportunitätskosten“, erklärt der Münchner Konsumforscher.

Anders sieht es jedoch mit Destinationen aus, die man kennt, und Unterkünften, in denen man vielleicht schon einmal übernachtet hat. „Hier direkt anzufragen lohnt sich, denn man kann verhandeln, weil man sich auskennt oder am Kundenbindungsprogramm teilnimmt und bekommt dann oft günstige Preise“, sagt Oliver Gansser. Sein Tipp fürs online Buchen lautet: Wer eine Reise im Internet bucht, sollte sich zwei Minuten Zeit nehmen und eine Liste mit Zielen erstellen und dabei die Suchstrategie  dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage anpassen.

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