Bazaar
Familie mit Fernweh und Abenteuerlust | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Reisen - Service

Abenteuerlust! Familie reist in umgebautem Feuerwehrauto in die Ferne

PRODUKTION - 21.03.2023, Brandenburg, Mönchwinkel: Die Familie Knorn mit den Eltern Magdalena und Jan sowie den Kindern Leo und Antonia stehen am Wohnmobil «Fred» im heimischen Garten. Das umgebaute Feuerwehrauto steht fahrbereit auf dem Hof. So, als wollte Familie Knorn gleich wieder aufbrechen zu neuen Ufern, um den eigenen Horizont zu erweitern, antike Stätten zu besuchen, geologische Besonderheiten zu studieren und den Kindern Leo und Antonia zumindest ein Stück von der Welt zu zeigen. So, wie sie es im Sommer 2020 getan hatte.      (zu dpa "«Einfach machen» - Familie mit Fernweh und Abenteuerlust") Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Familie Knorn mit den Eltern Magdalena und Jan sowie den Kindern Leo und Antonia stehen am Wohnmobil «Fred» im heimischen Garten.
(dpa)

Das umgebaute Feuerwehrauto steht fahrbereit auf dem Hof. So, als wollte Familie Knorn gleich wieder aufbrechen zu neuen Ufern, um den eigenen Horizont zu erweitern, antike Stätten zu besuchen, geologische Besonderheiten zu studieren und den Kindern Leo und Antonia zumindest ein Stück von der Welt zu zeigen. So, wie sie es im Sommer 2020 getan hatte.

Bleiben Sie mit der kostenlosen App von The Weather Channel immer auf dem neuesten Stand! Hier herunterladen!

"Es gibt immer einen Weg, um aufzubrechen", sagt Familienvater Jan, der zuvor zwei Jahre lang das in Bayern ersteigerte, 30 Jahre alte, 90 PS starke Fahrzeug mit Allradantrieb zum Wohnmobil umbaute. "Der Vorteil dieses alten Vierzylinders: Es ist massiv gebaut, hat einen einfachen Motor und keine Elektronik, so dass bei einer Panne jeder Dorfschmied weiterhelfen kann", erklärt er.

"Dann hat uns plötzlich das Fernweh wieder gepackt"

Und "Fred", wie die Familie das Fahrzeug taufte, leistet tatsächlich zuverlässig seinen Dienst, wie Knorns zu berichten wissen. Ihre Reiseerlebnisse hat die Familie bereits mehrfach bei Veranstaltungen in der Region erzählt – mit einem Multimedia-Vortrag in voll besetzten Sälen. "Die Reiselust ist gerade nach der Corona-Pandemie enorm gewachsen. Das merkt man einfach", sagt der gebürtige Berliner. Er rät: "Einfach machen".

Der 46-Jährige und seine aus Polen stammende Frau Magdalena sind als studierte Geografen schon immer viel gereist. Mit der Geburt von Sohn Leo (13) und Tochter Antonia (7) wurden die Exkursionen seltener. "Dann hat uns plötzlich das Fernweh wieder gepackt und wir wollten vor Antonias Einschulung und Leos Wechsel aufs Gymnasium noch einmal los", beschreibt Mutter Magdalena. Eine Weltreise sollte es für zwei Jahre zwar nicht werden, weil das Verschiffen des Autos zu teuer geworden wäre. Aber dort, wo der Landweg sie hinführen würde, wollten die Eltern ihren Kindern ein Stück Welt zeigen – den Iran, die arabische Halbinsel, die Mongolei.

PRODUKTION - 21.03.2023, Brandenburg, Mönchwinkel: Die Familie Knorn mit den Eltern Magdalena und Jan sowie den Kindern Leo und Antonia stehen Wohnmobil «Fred». Das umgebaute Feuerwehrauto steht fahrbereit auf dem Hof. So, als wollte Familie Knorn gleich wieder aufbrechen zu neuen Ufern, um den eigenen Horizont zu erweitern, antike Stätten zu besuchen, geologische Besonderheiten zu studieren und den Kindern Leo und Antonia zumindest ein Stück von der Welt zu zeigen. So, wie sie es im Sommer 2020 getan hatte.      (zu dpa "«Einfach machen» - Familie mit Fernweh und Abenteuerlust") Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Familie Knorn mit den Eltern Magdalena und Jan sowie den Kindern Leo und Antonia stehen im Innern ihres Wohnmobils
(dpa)

1​4 Monate in der Türkei

Zunächst kam die Familie noch über den Balkan, allerdings nur bis in die Türkei - aufgrund der Corona-Pandemie schlossen immer mehr Länder ihre Grenzen. "Wir beschlossen dort eine Zeit lang zu bleiben. Die Türkei ist ein großes Land, da gibt es viel zu entdecken. Und Touristen konnten sich dort frei bewegen. Aufgrund der Reisewarnungen waren aber nur wenige unterwegs", erzählt Jan Knorn.

Insgesamt 14 Monate erkundete er mit Frau und Kindern das Land. "Alle Globetrotter strandeten zu dieser Zeit in der Türkei", berichtet der Wissenschaftler. Für Kost und Logis arbeiteten Knorns auf einem Milchbauernhof, in einem Zirkusprojekt und in einem Straßenrestaurant mit und lernten so auch viele Einheimische kennen.

Familie knüpft F​reundschaften

"Da sind echte Freundschaften entstanden", sagt Magdalena Knorn, "die Kinder waren dafür wie ein Türöffner." Dankbar ist die 43-Jährige für die Begegnung mit Ivett Bosánzky-Simek, einer gebürtigen Ungarin, für die die Türkei der Liebe wegen zur zweiten Heimat geworden ist. Als "freundlich, hilfsbereit und liebenswert" beschreibt diese die Familie Knorn.

Advertisement

Die Brandenburger seien nicht die ersten Reisenden gewesen, die zeitweise auf dem Hof mithalfen. "Aber ich hatte trotz Sprachbarrieren sofort eine Bindung zu ihnen, vielleicht, weil es Parallelen einer multikulturellen Familie gibt", erinnert sich Bosánzky-Simek, die nun auf ein Wiedersehen hofft.

Empfehlungen unter Globetrottern

Als Georgien und der Iran die Grenzen wieder öffneten, zog die Familie mit ihrem Feuerwehrauto weiter, kam in den zwei Jahren noch bis auf die arabische Halbinsel nach Oman und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Gerade in muslimischen Ländern erfuhren die Knorns eine uneingeschränkte Gastfreundschaft.

Unterwegs traf die Familie immer wieder auch andere Globetrotter, wie einen Neuseeländer, der per Fahrrad reiste oder ein deutsches Ehepaar, das seit 30 Jahren die Welt auf eigene Faust erkundet. "Jeder empfahl etwas weiter oder gab nützliche Warnhinweise. Es war wie eine große Familie von Gleichgesinnten", beschreibt Vater Knorn.

"Diese Reisenden unterscheiden sich schon vom klassischem Urlaubscamper"

Weltenbummler, die den Balkan, Asien, Skandinavien oder auch Afrika mit dem Auto bereisten, seien weltoffene und neugierige Menschen, die mit sehr viel Eigeninitiative und Aufwand ihrer Reiselust nachgingen und sich auf Abenteuer einließen, sagt Dirk Liersch, der seit 2010 jährlich im September in Sachsen "Die lange Nacht der Zugvögel" für Globetrotter organisiert – mit Workshops und Fachsimpeleien zu Themen wie "Medizinische Selbstversorgung" oder "Improvisierte Auto-Reparatur".

"Diese Reisenden unterscheiden sich schon vom klassischem Urlaubscamper an der Ostsee. Wenn man so will, sind sie schon irgendwie Exoten", schätzt er ein. Liersch, der aus Mühlbeck (Sachsen-Anhalt) stammt, ist seit 2005 selbst auf diese Weise unterwegs.

N​ächste Reise ist noch nicht geplant

"Individuelles Reisen ist kein Urlaub. Du musst viel koordinieren – den nächsten Stellplatz, frisches Wasser, Lebensmittel. Und Du kannst nicht auf alles vorbereitet sein, musst improvisieren", sagt Jan Knorn, der in diesem Jahr unbedingt beim "Zugvögel"-Treffen dabei sein will. Ein weiteres Reiseabenteuer ist hingegen noch nicht geplant. "Die Kinder brauchen jetzt erst einmal Kontinuität in der Schule. Außerdem müssen wir ordentlich sparen", sagt Magdalena Knorn schmunzelnd. Sie hätten unterwegs auch Familien getroffen, die tatsächlich ausgewandert seien und nicht in die Heimat zurückkehren wollten. "Doch das ist nichts für uns. Wir brauchen unser Zuhause hier."

Lesen Sie auch:

Falsch zubereitet! Ehepaar isst Kugelfisch und stirbt

Advertisement
Hidden Weather Icon Masks
Hidden Weather Icon Symbols