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Österreich: Wintersportorte im Schnee eingeschlossen - Deutscher stirbt in Lawine | The Weather Channel
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Wetter im Ausland

Österreich: Wintersportorte im Schnee eingeschlossen - Deutscher stirbt in Lawine

05.01.2019, Österreich, Sankt Martin am Grimming: Ein Räumfahrzeug befreit eine Straße vom Schnee an einer Raststätte in Sankt Martin am Grimming. Der starke Schneefall in den Alpen hat in Österreich zu Straßensperren und Flugausfällen geführt. Foto: Expa/Martin Huber/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Sankt Martin am Grimming: In der Steiermark wie auch in Tirol und im Salzburger Land sind wegen der massiven Schneefälle zahlreiche Straßen gesperrt
(Expa/Martin Huber/APA/dpa)

In den österreichischen Alpen spitzt sich die Lage zu. Wegen Lawinengefahr werden immer mehr Straßen gesperrt. Betroffen sind die Bundesländer Salzburg, Tirol und Steiermark. In der Obersteiermark sind Hunderte Menschen teils seit Tagen eingeschlossen sind. Die Meldungen von Sonntag:

Deutscher von Lawine in Österreich getötet

18.03 Uhr: Ein deutscher Skifahrer ist im österreichischen Vorarlberg bei einem Lawinenabgang ums Leben gekommen. Das Unglück passierte am Sonntag in Schoppernau, sagte ein Polizeisprecher und bestätigte einen Bericht der Nachrichtenagentur APA. Zur Herkunft des 1992 geborenen Mannes machte er vorerst keine weiteren Angaben. Der Skifahrer war trotz hoher Lawinengefahr abseits der gesicherten Pisten unterwegs, wie die APA berichtete. Sein Begleiter habe ihn noch aus den Schneemassen ausgegraben, doch er sei noch an der Unglücksstelle gestorben.

Snowboarder aus Würzburg nach Nacht im Freien gerettet

18 Uhr: Nach einer Nacht im Freien ist in Österreich am Sonntag ein deutscher Snowboarder unverletzt gerettet worden. Er habe in einer selbstgebauten Schneehöhle unter einem Baum übernachtet, berichtete der 23-Jährige aus Würzburg den Rettern. Zuvor habe er aufgrund schlechter Sichtverhältnisse unfreiwillig die Piste verfehlt und sei immer mehr in unwegsames Gelände gekommen.

Der Snowboarder war am Samstagnachmittag in Zell am See als vermisst gemeldet worden. Eine erste Suchaktion wurde bei Dunkelheit, Schneefall und großer Lawinengefahr gegen 22 Uhr ergebnislos abgebrochen, wie die Salzburger Bergrettung mitteilte. Am Sonntagmorgen ging die Suche demnach weiter.

"Kurz vor Mittag konnte der Snowboarder von einem Seilbahnmitarbeiter von einer Gondel aus mit einem Fernglas entdeckt werden", sagte der Einsatzleiter von Zell am See (Bundesland Salzburg). Wegen der Lawinengefahr wurde der Mann aufwendig in eine Gondel hochgezogen und unverletzt ins Tal gebracht. Der Snowboarder erzählte den Einsatzkräften auch, dass er die Bergretter in der Nacht gehört habe, doch diese wohl nicht seine Hilferufe.

Sie wollten Wild füttern: Junges Paar aus Salzburg wird vermisst

17.17 Uhr: Ein junges Paar aus Salzburg wird seit Samstag in Abtenau im Bezirk Hallein vermisst. Die 23 Jahre alte Frau und ihr 28-jähriger Begleiter wollten mit Schneeschuhen Wild füttern gehen, im Bereich der Schindlmaisalm am Rande des Tennengebirges. Da das Paar am Abend noch nicht zurückgekehrt war, wurde eine Suchaktion gestartet. Wegen akuter Lawinengefahr musste die Suche allerdings abgebrochen werden und konnte bislang nicht wieder aufgenommen werden. Sobald es die Wetterverhältnisse zulassen, solle ein Hubschrauber auf die Suche geschickt werden, teilte die Polizei Salzburg mit.

Skiregion Saalbach-Hinterglemm wieder erreichbar

17 Uhr: Mit Saalbach-Hinterglemm ist eine beliebte Skiregion im Salzburger Land ist wieder erreichbar: Die Glemmtaler Landesstraße (L111) wurde am Nachmittag wieder geöffnet. Auch Viehhofen hat damit wieder eine Zufahrt. Weiterhin eingeschlossen bleiben Obertauern und Weißbach bei Lofer.

Medienbericht: 2000 Menschen allein in der Steiermark eingeschlossen

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14.34 Uhr: Noch immer sind viele Menschen in der Obersteiermark eingeschlossen. In Medienberichten ist teils von 2000 Betroffenen - Einheimische sowie Touristen - die Rede, unter anderem bei "kurier.at". Mehrere Orte sind nicht erreichbar, wegen schlechten Wetters auch nur eingeschränkt mit Helikopter. "Wir haben kein klares Lagebild, die Lage bleibt absolut dramatisch", zitierte der ORF den SPÖ-Politiker Michael Schickhofer, der in der Steiermark Stellvertreter des Landeshauptmanns (Ministerpräsidenten). Bei kurzfristigen Auflockerungen konnte das Bundesheer Lebensmittel und weitere Versorgungsgüter ins abgeschnittene Sölktal fliegen, wo rund 500 Menschen eingeschlossen sind. Auch ein Erkundungsflug ins obere Pölstal (Bezirk Murtal) war möglich - dort mussten 14 Häuser evakuiert werden. Zu den weiteren eingeschlossenen Orten gehört Weichselboden in der Gemeinde Maria Zell, wo sich rund 100 Menschen aufhalten.

Lage im Salzburger Land spitzt sich zu: Auch Weißbach bei Lofer eingeschlossen

14.24 Uhr: Im Landkreis Salzburg verschärft sich die Lage: Nach dem Glemmtal mit Saalbach und Hinterglemm sowie Obertauern ist seit den Mittagsstunden auch Weißbach bei Lofer wegen akuter Lawinengefahr von der Außenwelt abgeschnitten, wie das Bundesland auf einer extra eingerichteten Seite online berichtet. Dies sei zunächst auf unbegrenzte Zeit, eine Lagebesprechung soll es um 16 Uhr geben. In Saalbach wird nach Angaben von "kurier.at" versucht, eine Lawine zu sprengen. Allerdings spielt das Wetter noch nicht mit. Wegen schlechter Sicht sind Erkundungsflüge zu den eingeschneiten österreichischen Orten bereits das ganze Wochenende über kaum oder nicht möglich. Die Straße nach Obertauern soll Richtung Untertauern begrenzt von 15 Uhr bis 16 Uhr geöffnet werden für einen begleiteten Konvoi. Möglichkeit für Fahrten Richtung würden noch gesucht.

Hunderte Menschen sitzen stundenlang bei Kitzbühel im Zug fest

13 Uhr: Hunderte Zugpassagiere saßen am frühen Morgen rund vier Stunden lang in Leogang bei Kitzbühel auf offener Strecke fest, weil ein schneebeladener Baum auf die Gleise gestürzt war. Die rund 300 Zugpassagiere konnten die Waggons um 9 Uhr unverletzt verlassen. Der Nachtzug nach Zürich war auf den Baum aufgefahren. Wegen der Gefahr von Baumstürzen warnten die Behörden die Bevölkerung in den Tiroler Bezirken Kitzbühel und Kufstein vor Winterwanderungen. In den Bundesländern Niederösterreich und Oberösterreich waren zwischenzeitlich rund 14.000 Haushalte ohne Strom, weil Bäume und Äste Leitungen beschädigten.

Zahlreiche Straßen gesperrt - Skiorte weiter eingeschneit

Unterdessen wurden am Sonntag auch in westlichsten Bundesland Vorarlberg die Lawinenwarnstufe auf vier heraufgesetzt - die zweithöchste auf der fünfstufigen Skala. Somit herrscht in weiten Teilen der österreichischen Alpen große Lawinengefahr - wie auch überall in den bayerischen Alpen. Wegen dieses Risikos bleibt die Zufahrt in das Skigebiet Obertauern südlich von Salzburg weiterhin gesperrt. Wie viele Urlauber seit Samstagabend eingeschlossen sind, hat der örtliche Tourismusverband nicht bekannt gegeben. Zufahrten sind weiterhin beispielsweise ins Glemmtal mit den Skiorten Saalbach und Hinterglemm gesperrt. Auch in Tirol und der Steiermark sind zahlreiche Straßen nicht passierbar.

06.01.2019, Österreich, Scharnitz: Ein Räumfahrzeug fährt durch den verschneiten Ort Scharnitz. Aufgrund von starken Schneefällen kam es zu Verkehrsbehinderungen und Straßensperrungen im österreichischen Bundesland Tirol. Foto: Zeitungsfoto.At/Team/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ 
Credit: dpa
Österreich kämpft mit den Schneemassen. Hier fährt ein Räumfahrzeug durch Scharnitz in Tirol, nahe der Grenze zu Bayern.
(Zeitungsfoto.At/Team/APA/dpa )

Hunderte Menschen sitzen seit Tagen in der Steiermark fest

So ist das Sölktal in der Steiermark seit Donnerstagabend abgeschottet – rund 500 Menschen sind betroffen. Auch in der Gemeinde Maria Zell, Ortsteil Weichselboden, sind rund 100 Menschen eingeschneit. In St. Johann am Tauern im Bezirk Murtal wurden wegen Lawinengefahr 14 Häuser evakuiert. Hier geht's zu aktuellen Verkehrsnachrichten und Sperrungen im österreichischen Alpenraum.

Weiter aktualisiert das Land Salzburg ständig Lawinenwarnungen und Straßensperrungen.

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