Jakarta wird vom Erdboden verschluckt: Indonesien sucht eine neue Hauptstadt

Jakarta wird vom Erdboden verschluckt - Indonesien sucht neue Hauptstadt

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Vom Erdboden verschluckt: Indonesien sucht eine neue Hauptstadt

Jakarta, Ballungszentrum und Hauptstadt der indonesischen Inseln, soll umziehen. Der Grund: Die Metropole sinkt seit Jahren rapide. Wie die Nachrichtenseite BBC berichtet, könnten Teile der Stadt bis 2050 komplett unter Wasser stehen.

Der indonesische Präsident Joko Widodo hat den Plan zur Gründung einer neuen Hauptstadt vorangetrieben. Wie Planungsminister Bambang Brodjonegoro sagte, war Wiwodo am Montag bei einer Sonderkabinettssitzung dafür, die Hauptstadt weg von der bevölkerungsreichsten indonesischen Insel Java zu verlegen. Das war eine von drei besprochenen Optionen.

Grundwasserentnahme und Umweltverschmutzung werden zum Problem

Der Grund für das schnelle Absinken der Stadt ist die unkontrollierte Grundwasserentnahme. So ist Jakarta anfällig für Überflutungen. Auch Umweltverschmutzung ist dort ein Problem. Nur vier Prozent des Abwassers der Stadt werden nach Angaben der Regierung aufbereitet. Dadurch werden Flüsse und das Grundwasser verschmutzt.

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Wo eine neue Hauptstadt entstehen könnte, ist nicht mitgeteilt worden. Gerüchten zufolge könnte Palangka Raya auf der Insel Borneo neue Hauptstadt werden. Brodjonegoro sagte hingegen, der Osten von Indonesien werde bevorzugt. „Dies ist eine große Herausforderung“, sagte er. „Es könnte bis zu zehn Jahre dauern.“ Eine neue Hauptstadt würde ein Gebiet von 3000 bis 40.000 Hektar voraussetzen und eine Bevölkerung von 900.000 bis 1,5 Millionen haben, erklärte er. Jakarta hat in seiner Metropolregion rund 30 Millionen Einwohner.

Auch Teheran, Bangkok, Mexico-City gefährdet

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Jakarta ist kein Ausnahmefall. Auch andere Metropolen sind gefährdet. Satellitenaufnahmen haben gezeigt, dass die iranische Hauptstadt Teheran jährlich 25 Zentimeter absinkt. Die Behörden führen seit Jahren einen aussichtslosen Kampf gegen illegale Brunnen, die den Grundwasserspiegel anzapfen. In einigen Gebieten sind die Grundwassergebiete bereits irreversibel geschädigt. Straßen werden plötzlich vom Erdboden verschluckt, in Gebäuden bilden sich Risse und Krater entstehen. Auch die Städte Bangkok und Mexico-City sinken.

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