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Australien: Geschätzt eine Milliarde Tiere durch Brände gestorben

 KANGAROO ISLAND BUSHFIRES, Adelaide wildlife rescuer Simon Adamczyk is seen with koala rescued at a burning forest near near Cape Borda on Kangaroo Island, southwest of Adelaide, Tuesday, January 7, 2020. A convoy of Army vehicles, transporting up to 100 Army Reservists and self-sustainment supplies, have arrived on Kangaroo Island as part of Operation Bushfire Assist at the request of the South Australian Government.  ACHTUNG: NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG, KEINE ARCHIVIERUNG UND KEINE BUCHNUTZUNG ADELAIDE SA AUSTRALIA PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xDAVIDxMARIUZx 20200107001440807357
Die Känguru-Insel ist ein Zufluchtsorts für bedrohte Tierarten: Tierretter suchen dort mit Hochdruck nach Tieren, die überlebt haben
(imago images / AAP)

Auf einen Blick

  • Brände in Australien toben weiter – Rauchfahne erreicht Chile
  • Einige Arten auf der Känguru-Insel bedroht
  • Diese Woche soll es wieder über 40 Grad heiß werden
  • An der Grenze von New South Wales und Victoria könnten sich zwei Brände zu einem Riesenfeuer zusammenschließen
  • Etwa 1 Milliarde Tiere sind durch die Brände gestorben

Bei den Buschbränden in Australien kamen schon 25 Menschen und geschätzt eine Milliarde Tiere ums Leben. Seit Oktober brannten etwa 110.000 Quadratkilometer Land nieder - das entspricht ungefähr der Größe von Bayern und Baden-Württemberg. Nun verspricht etwas Regen und Temperaturen um 23 Grad eine kleine Atempause. Der Kampf gegen die Flammen ist aber noch lange nicht vorbei: Im besonders betroffenen Bundesstaat New South Wales tobten am Mittwoch noch mehr als 120 Feuer.

08.01.2020

Geschätzt eine Milliarde Tiere durch Brände gestorben

Durch die verheerenden Buschfeuer in Australien sind nach der jüngsten Schätzung eines Wissenschaftlers mindestens eine Milliarde Tiere ums Leben gekommen. Alleine im Bundesstaat New South Wales an der Ostküste seien mehr als 800 Millionen Säugetiere wie Koalas und Kängurus sowie Reptilien und Vögel umgekommen, sagte Chris Dickman, Ökologe und Professor an der Universität Sydney am Mittwoch laut einer Mitteilung. Viele der Tiere seien wahrscheinlich direkt durch Feuer getötet worden, andere möglicherweise durch Mangel an Nahrung oder andere brandbedingte Umstände.

Seine jüngste Schätzung basiert auf einem Bericht der Tierschutzorganisation WWF von 2007 mit Zahlen zur Dichte der in der Wildnis lebenden Säugetiere (ausgenommen Fledermäuse), Reptilien und Vögel im Staat New South Wales. Nicht mitgezählt wurden demnach Frösche, Insekten und andere wirbellose Tiere. Bei diesen Zahlen handele es sich um sehr vorsichtige Schätzungen, die tatsächliche Anzahl der toten Tiere dürfte deutlich höher liegen, sagte Dickman. Vor einigen Wochen hatte Dickman die Zahl der verendeten Tiere in New South Wales noch auf 480 Millionen geschätzt. Doch die Buschfeuer halten an und haben sich seitdem ausgedehnt.

Sydneys Oper im Rauch gehüllt

The Sydney Opera House is seen through smoke haze from bushfires in Sydney, Wednesday, January 8, 2020. (AAP Image/Steven Saphore) NO ARCHIVING

In der Küstenmetropole Sydney umhüllte Rauch die berühmte Oper, die Luft war nach Angaben der Gesundheitsbehörden zum Teil gefährlich schlecht. In der rund 300 Kilometer entfernten Hauptstadt Canberra war es 34 Grad heiß. Die Menschen trugen nach wie vor Schutzmasken.

Seit Beginn der großen Brände im Oktober sind landesweit 26 Menschen ums Leben gekommen. Tausende Häuser wurden zerstört. Mehr als zehn Millionen Hektar brannten nieder. Freitag könnte sich die Lage noch einmal zuspitzen. Dann werden in den Brandgebieten teilweise Temperaturen um die 40 Grad erwartet. Gute Nachrichten gibt es auch: Das sogenannte Megafeuer bei Gospers Mountain im Nordwesten Sydneys könnte bis Freitag eingedämmt sein, schätzt der für Notfälle zuständige Minister von New South Wales, David Elliot.

Rauchfahne zieht 11.000 Kilometer weit über den Pazifik

Die Rauchfahne der Buschbrände ist 11.000 Kilometer weit über den Pazifik bis nach Südamerika geweht

Die Rauchfahne der Buschbrände in Australien hat Chile und Argentinien erreicht. Der Rauch überquerte über 11.000 Kilometer den Pazifischen Ozean bis an die chilenische Küste. Der wolkenlose Himmel erschien am Dienstag in Zentral-Chile durch die Rauchpartikel ergraut. Auch in Argentinien ist der Rauch vom südlichen Patagonien bis in die zentralen Provinzen Córdoba und Buenos Aires sichtbar, wie die argentinische Wetterwarte SNM berichtete. Die Rauchfahne weht nach Angaben der Meteorologen auf einer Höhe von rund 5000 Metern. Sie sei kein Gesundheitsrisiko. Nur der Himmel ergraue und am Abend scheine die Sonne etwas rötlicher.

07.01.2020

Buschbrände bedrohen seltene Tierarten im "australischen Galapagos"

Die Känguru-Insel, oft als australisches Galapagos bezeichnet, ist seit langem ein Refugium für einige der am stärksten bedrohten Tierarten des Kontinents. Bei einigen Arten ist unklar, ob sie die Katastrophe überstehen. Dies gilt besonders für die kleinen Schmalfuß-Beutelmäuse und den nur auf der Insel heimischen Kangaroo Island Braunkopfkakadu.

Die Insel ist die Heimat von rund 4500 Menschen, die teilweise vom florierenden Ökotourismus leben. Nun haben die Flammen ein Drittel der Insel niedergebrannt und einen Vater und seinen Sohn das Leben gekostet. Tausende Koalas und Kängurus wurden getötet.

Kampf gegen Buschbrände in Australien geht weiter

Die Lage im Kampf gegen die Buschfeuer in Australien spitzt sich zu.
(Dan Himbrechts/AAP/dpa)

Etwas Regen und kühlere Temperaturen haben die Arbeit der Feuerwehrleute bei den Bränden im Südosten Australiens etwas leichter gemacht. Aber auch diese Woche soll es wieder teilweise 40 Grad und heißer werden. Der Feuerwehrchef des Bundesstaates New South Wales, Shane Fitzsimmons, sagte am Dienstag, die mehr als 2600 Helfer nutzten die "günstigen Bedingungen", um sich vorzubereiten, bevor die Brandgefahr am Freitag voraussichtlich wieder steigen dürfte.

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Es wird befürchtet, dass die Feuer in Australien noch Monate dauern. An der Grenze von New South Wales und Victoria bewegten sich zwei Brände aufeinander zu, so dass ein Riesenfeuer entstehen könnte. In der isolierten Küstenstadt Mallacoota warteten noch Hunderte Menschen darauf, per Schiff gerettet zu werden.

Seit Beginn der großen Brände im Oktober sind landesweit 25 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 2000 Häuser sind zerstört. Mehr als 10 Millionen Hektar brannten nieder - das entspricht ungefähr der Größe von Bayern und Baden-Württemberg zusammen.

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Deutsche Feuerwehr zollt australischen Kollegen Respekt

Die Deutsche Feuerwehr zieht vor der Leistung der australischen Kollegen bei den Bränden im Südosten des Kontinents ihren Hut. Die Einsatzkräfte leisteten derzeit Großes, nahezu Unmögliches, sagte der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands, Karl-Heinz Knorr, der Deutschen Presse-Agentur. "Und wir zollen ihnen größten Respekt!" Seit Oktober wüten in Australien verheerende Feuer, die ganze Landstriche zerstört haben. Die Feuerwehr dort besteht überwiegend aus Freiwilligen.

Auch in Deutschland sind viele freiwillige Feuerwehrleute im Einsatz, wenn es auf dem Land brennt. Wie Knorr erklärte, arbeiten rund 40 000 hauptamtliche Berufskräfte in den Städten - in der Fläche rund 900 000 ehrenamtliche Helfer. "Es gibt neben Österreich und der Schweiz kein anderes Land mit einer derart hohen Feuerwehr-Versorgungsdichte im Ehrenamt wie Deutschland."

Das mit Abstand größte und schrecklichste Ereignis dieser Art in der Geschichte der Bundesrepublik seien die Heidebrände 1975 in Niedersachsen gewesen, so der Bremer Experte. Damals wurden Tausende Hektar Landfläche zerstört. Zum Vergleich: In Australien sind es Millionen Hektar.

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