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Das gab's noch nie im Dschungelcamp: Sender lässt wegen Extremwetter Prüfung ausfallen | The Weather Channel
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Wetter im Ausland

Das gab's noch nie im Dschungelcamp: Sender lässt wegen Extremwetter Prüfung ausfallen

People use a net to catch fish around their flooded dwelling in Antananarivo, Madagascar, Monday, Jan. 24, 2022. Tropical storm Ana has caused widespread flooding in Madagascar, causing the deaths of 34 people and displacing more than 55,000, officials said Monday. With heavy rains continuing, rivers in Antananarivo are rising and officials are urging residents to leave low-lying areas of the capital city and surrounding areas. (AP Photo/Alexander Joe)
Fluten, Stürme und unablässiger Regen wüten derzeit im Süden und Osten Afrikas. Während Südafrika von heftigen Regenfällen heimgesucht wird, überzieht der erste Tropensturm des Jahres die Ostküste mit verheerenden Fluten. Bild: Überschwemmungen in Madagaskar
(dpa)

Die "Stars am Abgrund" erlebten im RTL-Dschungelcamp eine Überraschung: Der Sender hat ihnen eine Prüfung erlassen und ihnen die Höchstpunktzahl ohne jede Gegenleistung geschenkt. Der Grund: zu starker Wind am Austragungsort, einem sehr tiefen Canyon in Südafrika.

„Tatsächlich ist es das erste Mal in der Geschichte des Dschungelcamps, dass es in einer Sendung keine Prüfung gibt“, teilte RTL in der Nacht zum Mittwoch mit. „Ausgefallene Challenges wurden bislang immer nachgeholt, es fanden Ersatzprüfungen statt oder die Kandidaten sind aus freien Stücken nicht angetreten.“ Nun also Neuland.

Teilnehmer bekommen Festmahl geschenkt

Modestar Harald Glööckler und Reality-Sternchen Linda Nobat hatten antreten müssen, um von einem Trampolin aus in ein Netz zu springen, das vertikal über einem Abgrund hing. Bei der Prüfung „Stars am Abgrund“ zeigten beide Kandidaten trotz Sicherungsgeschirr sichtlich Nervosität. Glööckler leidet nach eigenen Angaben unter Höhenangst.

Die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich verzögerten die Mutprobe wegen unerwartet heftiger Windböen. Schließlich ließen sie die Prüflinge allein zurück, und Camp-Arzt Dr. Bob übernahm. Der verschwand und kam zurück mit den Worten: „Ich habe Neuigkeiten für Euch. Leider muss ich Euch sagen, dass Ihr die Dschungelprüfung nicht machen könnt. Der Wind weht immer noch viel zu stark. Aber die gute Nachricht ist: “Weil Ihr so geduldig wart und weil die Natur die Natur ist: Wir geben Euch alle zehn Sterne.“ Ein Festmahl für die Camper.

Außergewöhnliche Sommerstürme: „Bei uns regnet es seit Wochen“

Die Show entsteht coronabedingt in Südafrika statt in Australien. Doch seit vergangener Woche werden Teile des südlichen Afrikas von ungewöhnlich heftigen Niederschlägen heimgesucht. Die Sachschäden gehen in die Millionenhöhe.

„Bei uns regnet es seit Wochen, sowas haben wir hier bisher noch nie erlebt“, sagt die aus Niederbayern stammende Margit Babenhauserheide. Seit 2012 lebt sie mit ihrem Mann etwa 60 Kilometer entfernt von Südafrikas Krüger-Nationalpark, wo auch das RTL-Dschungelcamp gerade seine Zelte aufgeschlagen hat. Das weltberühmte Tierparadies hat zwar noch kein „Land unter“ signalisiert, wird aber auch überrascht von der Macht der Niederschläge. Vorbei die Zeiten, als Afrikas Südspitze wegen einer hartnäckigen Dürreperiode Schlagzeilen machte: Sie befindet sich aktuell im Griff einer Extremwetterlage, die in kürzester Zeit unverhältnismäßig viel Feuchtigkeit mit sich bringt.

Mindestens 82 Tote durch Extremwetter

In der südafrikanischen Stadt Ladysmith etwa wateten diese Woche Rettungskräfte durch brusthoch stehende Fluten, während andere mit Schlauchbooten Anwohner in Sicherheit brachten. Viele Staudämme in dem Kap-Staat sind zum Bersten gefüllt und können die Wassermassen kaum noch halten. „Wir haben mehrere Schleusen öffnen müssen“, sagt Charles Mokone, der als Manager für den Vaal-Damm zuständig ist. Er versorgt vor allem das Industriezentrum rund um Johannesburg mit Wasser.

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In Südafrika kamen mindestens 82 Menschen durch die Extremwetter ums Leben. Die meisten seien ertrunken oder auch vom Blitz erschlagen, teilte die zuständige Regierungsbehörde vergangenen Dienstag in einer Erklärung mit.

Fluten und Stürme plagen Osten und Süden Afrikas

Auch im Nachbarstaat Lesotho schlug das Extremwetter zu: Flüsse traten über die Ufer, Brücken wurden weggerissen, Häuser geflutet, Infrastruktur zerstört. Entlang der ostafrikanischen Küste tobt derzeit der erste benannte Tropensturm des Jahres. Nachdem Tropensturm Ana Teile der von Madagaskar verwüstete, nahm er Kurs auf Mosambik, wo er Anfang der Woche auf Land traf. Zwar hat sich der Tropensturm mittlerweile etwas abgeschwächt, doch mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h und Starkregen, wohnt dem Sturm noch eine immense Zerstörungskraft inne. Im Norden Mosambiks haben heftige Regenfälle bereits viele Häuser zerstört und wichtige Verkehrswege unterbrochen. In den betroffenen Regionen kam es zu Stromausfällen, nachdem Strommasten durch die Winde umgerissen wurden.

Erderwärmung macht Extremwetter extremer

Das südliche Afrika befindet sich aktuell in der sommerlichen Zyklon-Saison, die bis März oder April schwere Stürme und Niederschläge mit sich bringt. Obwohl einige Meteorologen die ergiebigen Niederschläge weitgehend auf den sogenannten La-Niña-Effekt zurückführen, der alle paar Jahre auftritt, warnen andere vor einer Zunahme derartiger Extremwetterlagen. „Unsere Arbeit zeigt, dass wir künftig wohl stärkere und auch heftigere Tropenstürme erleben werden“, sagte der südafrikanische Meteorologe Andrew Green in einem TV-Interview.

Der Leiter der meteorologischen Forschungsabteilung der Universität Durban sieht die Gefahr, dass angesichts steigender Meerestemperaturen Zyklone künftig nicht mehr an der Küste des Nachbarstaats Mosambik aufs Festland treffen werden, sondern der Südafrikas. „Wir wissen nicht genau, wann - aber wir wissen sicher, dass das in der Zukunft eintreten wird“, meinte Green.

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