Hitze und Waldbrände in Südeuropa - 34 Grad in Teilen Deutschlands | Weather.com

Hitze und Waldbrände in Südeuropa - 34 Grad in Teilen Deutschlands

Diese Karte zeigt die aktuelle Waldbrandlage in Europa der vergangenen 48 Stunden.
(TWC)

Extreme und andauernde Hitze in Spanien und Portugal, verheerende Trockenheit in Italien, massive Brände in Frankreich: Obwohl die Temperaturen in Teilen Deutschlands auf hochsommerliche 34 Grad steigen, warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) auch angesichts der schwierigen Lage in Südeuropa vor Panikmache.

"Die Hölle" in Spanien

Vor allem Spanien wird aktuell von Gluthitze heimgesucht. Der Wetterdienst Aemet rief am Mittwoch für 16 der insgesamt 17 Autonomen Gemeinschaften des beliebten Urlaubslandes Alarm aus. Es sei "die Hölle", schrieb die Zeitung "El País". Laut Aemet wird diese zweite Hitzewelle des Jahres in Spanien wohl eine der längsten seit Beginn der Erfassungen im Jahr 1975 werden.

Extremtemperaturen in Andalusien

Besonders heiß sollte es am Mittwoch mit Temperaturen von bis zu 44 Grad in Andalusien im Süden und in Extremadura im Westen des Landes werden. Im Zusammenspiel mit einer seit Wochen anhaltenden Dürre und starken Winden begünstigt die Hitze den Ausbruch und die Ausbreitung von Waldbränden. Das aktuell schlimmste Feuer wütete weiterhin in der Gemeinde Las Hurdes nahe der Grenze zu Portugal. Auch in dem Nachbarland kämpften Feuerwehr und Zivilschutz bei teils deutlich über 40 Grad vor allem im Zentrum des Landes gegen Waldbrände.

Feuer an Frankreichs Atlantikküste

An der französischen Atlantikküste brachten Einsatzkräfte Tausende Menschen vor sich ausbreitenden Flammen in Sicherheit. Am Mittwochmorgen wurden bei Teste-de-Buch südlich der Großstadt Bordeaux fünf Campingplätze sicherheitshalber geräumt. 6000 Menschen wurden an andere Orte verlegt, wie die Präfektur der Gironde mitteilte. In dem Gebiet wurden Temperaturen von 37 Grad erwartet.

Waldbrände auch in Italien

Die italienische Feuerwehr in der toskanischen Provinz Massa Carrara an der Grenze zu Ligurien kämpfte am Mittwoch gegen Flammen an einem schwer zugänglichen Hügel, wie die Behörden der Toskana mitteilten. Auch die Feuerwehr in Südtirol war in Bozen am Mittwoch weiter mit dem Löschen eines Waldbrandes beschäftigt.

Klimakrise bringt mehr Hitzetage nach Deutschland

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In Deutschland sollte die Temperatur derweil laut DWD-Vorhersage im Südwesten auf 34 Grad steigen. Auch sonst sei mit 25 bis 31 Grad fast überall bis auf die Küstenregion ein warmer bis heißer Sommertag zu erwarten. Und die Aussichten für die kommenden Tage bleiben sommerlich.

Zwar dürften sich am Donnerstag Sonne und Wolken abwechseln, dabei bleibt es aber meist trocken und warm. Mit Temperaturen zwischen 22 und 28 Grad kühlt es nur geringfügig ab, im Süden und Südwesten könnte es sogar bis 35 Grad heiß werden. Gewitter sind vor allem im Bergland nicht ausgeschlossen. Zumindest die Wettervorhersage für die nächsten sieben Tage gebe keinen Hinweis darauf, dass die 40-Grad-Marke erreicht werde und bisherige Temperaturrekorde wackeln könnten, sagte ein DWD-Sprecher.

Trinkwasserversorgung gesichert

Indes betonte Bundesumweltministerin Steffi Lemke die Notwendigkeit einer besseren Vorbereitung auf Hitze und Trockenheit in Deutschland. "Inzwischen sind durch die Folgen der Klimakrise so viele wirkliche Hitzetage bei uns auch in Deutschland angekommen, dass das für die Natur und auch für uns Menschen teilweise eine Bedrohung darstellt", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch im Deutschlandfunk. Lemke will bis Ende des Jahres eine nationale Wasser-Strategie vorlegen.

Die Umweltministerin betonte, die Trinkwasserversorgung sei gegenwärtig gesichert. "Es muss niemand auf Trinkwasser verzichten, und gegenwärtig muss man auch nicht auf Duschen verzichten, weil es zu wenig Wasser gäbe. Aber wir müssen eben Vorsorge treffen, weil die Wissenschaft uns sagt, dass solche Dürreereignisse, Hitzeereignisse häufiger auftreten werden und extremer werden."

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