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Hurrikan-Saison hat begonnen – und das hat Auswirkungen auf unser Wetter | Weather.com
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Wetter im Ausland

Hurrikan-Saison hat begonnen – und das hat Auswirkungen auf unser Wetter

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Auf einen Blick

  • Auf dem Nordatlantik hat die Hurrikan-Saison begonnen
  • Die Statistik zeigt: Seit 2010 haben es 20 Prozent der Hurrikane über den Nordatlantik geschafft
  • Damit haben die Stürme auch Auswirkungen auf unser Wetter

Die Hurrikan-Saison auf dem Nordatlantik hat begonnen. Vom 01. Juni bis zum 30. November treten die meisten Wirbelstürme auf dem Nordatlantik auf. Aber ist das nicht nur ein Problem in Amerika? Nein, denn auch Europa wird überraschend oft von Hurrikanen – oder deren Überresten – getroffen. Und die Bedingungen für Hurrikane werden günstiger.

21 von 99 Hurrikanen haben Europa getroffen

Seit 2010 haben es tatsächlich mehr als 20 Prozent der Hurrikane über den Nordatlantik geschafft: Von 99 Hurrikanen in dieser Zeit, die mindestens Kategorie 1 auf der Saffir-Simpson-Skala erreicht haben, sind 21 in Europa angekommen - als Ex-Hurrikane, außertropische Stürme oder als echte Hurrikane.

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Zwar kann man das immer noch als seltenes Wetterereignis bezeichnen, aber die Schäden durch diese Stürme sind überproportional hoch. Man kann sagen: Diese Stürme sind außerordentlich gefährlich.

Hurrikane und ihre versteckten Gefahren

Hurrikane reißen sehr oft eine warme Luftblase mit sich, wenn sie die Subtropen in Richtung mittlere Breiten verlassen. Oft werden diese Stürme dann als Ex-Hurrikane bezeichnet. Die Stürme transformieren sich dann: Sie verwandeln sich von einem Wirbelsturm hin zu einem außertropischen Tiefdruckgebiet.

Im Wesentlichen ändert sich der Energieantrieb. Ein Hurrikan speist sich aus dem warmen Oberflächenwasser von mindestens 26,5 Grad. Ein außertropisches Tief bezieht seine Energie letztlich aus bestehenden Temperaturgegensätzen und Hebeprozessen in der Atmosphäre.

Und gerade die Temperaturgegensätze fallen stärker aus, weil noch etwas tropische Luft mit dem Hurrikan mitgezogen wird. In aller Regel weisen Ex-Hurrikane viel mehr Regen und höhere Windgeschwindigkeiten als normale Tiefdruckgebiete auf.

Hurrikan Nicole ist Ende vergangenen Jahres erst über die USA hinweggefegt und nahm dann Kurs auf Europa.
(TWC)

Hurrikan-Saison ist auch für Europa wichtig

Ex-Hurrikane machen nur 1 Prozent der Tiefdruckgebiete in Europa aus, sind aber in Südeuropa für 12 Prozent der Sturmwinde verantwortlich. Selbst im stürmischen, europäischen Norden verursachen Ex-Hurrikane immer noch gut 9 Prozent der Sturmwinde.

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Die Hurrikan-Saison ist also auch für Europa wichtig, insbesondere wenn man bedenkt, dass das Wasser im Atlantik wärmer wird und sich die Hurrikane länger halten werden.

Nordatlantik wird wärmer – Globale Zirkulation ändert sich

Die Wissenschaft hat festgestellt, dass ich der Nordatlantik weiter erwärmt. Damit rückt auch die Zone mit Wassertemperaturen von 26,5 Grad immer weiter nach Norden. Das passiert langsam, aber es passiert. Und damit ist es sehr wahrscheinlich, dass Hurrikane diesem Trend folgen und immer weiter nördlich noch existieren können. Denn ein Hurrikan braucht die 26,5 Grad Wassertemperatur, um zu bestehen. Die warme und feuchte Luft steigt auf, das Wasser kondensiert und gibt dabei Energie frei. Das ist grob gesagt der Hurrikan-Motor.

Und tatsächlich legen Statistiken und Modellrechnungen nahe, dass die Anzahl der Hurrikane auf dem Nordatlantik zunimmt. Damit nimmt auch die Gefahr für uns in Europa zu, von Hurrikan-Systemen getroffen zu werden.

Hurrikane bald auch in Norwegen?

Es gibt aber auch limitierende Faktoren. So nimmt die Corioliskraft in Richtung Nordpol immer weiter zu. Und die Corioliskraft wird relativ schnell so stark, dass sich ein kreisrundes System wie ein Hurrikan, nicht auf Dauer halten kann. Das heißt, dass selbst wenn die Nordsee 26,5 Grad erreichen würde, keine Hurrikan-Gefahr in Norwegen besteht.

Sehr wohl aber wird Norwegen von Ex-Hurrikanen getroffen, die sich auf ihrem Weg über den Nordatlantik manchmal zu echten Orkanen entwickeln. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man auch, dass die Worte Hurrikan und Orkan den gleichen Ursprung haben, also schon vergleichbar sind. Beides sind schwere Stürme.

Westeuropa im Fokus der Stürme

Wenn man jetzt noch wissen will, wo die Hurrikan-Gefahr am höchsten ist, dann kann man ganz klar die Westküsten des Kontinents benennen. Die Gefahrenzone zieht sich von Portugal über Spanien bis nach Irland, England, Wales und Schottland. In diesen Ländern können auch echte Hurrikane an Land gehen.

Die gefährlichste Zeit hierfür ist von Anfang August bis Ende September. Eine Hurrikan-Saison gibt es also auch in Europa.

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