Noch immer Unwetterchaos in Libyen: Sorge um Trinkwasser | Weather.com
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Noch immer Unwetterchaos in Libyen: Sorge um Trinkwasser

16.09.2023, Libyen, Darna: Ein von Überschwemmungen betroffenes Gebiet in  Darna, Libyen. Nach Angaben des UN-Nothilfebüros (OCHA) kamen allein in der stark zerstörten Hafenstadt Darna rund 11.300 Menschen ums Leben. Unterdessen wächst die Sorge vor möglichen gesundheitlichen Auswirkungen für die Bevölkerung der Stadt. (Hamza Turkia/XinHua/dpa)
16.09.2023, Libyen, Darna: Ein von Überschwemmungen betroffenes Gebiet in Darna, Libyen. Nach Angaben des UN-Nothilfebüros (OCHA) kamen allein in der stark zerstörten Hafenstadt Darna rund 11.300 Menschen ums Leben. Unterdessen wächst die Sorge vor möglichen gesundheitlichen Auswirkungen für die Bevölkerung der Stadt.
(Hamza Turkia/XinHua/dpa)

In den von heftigen Überschwemmungen getroffenen Gebieten in Libyen breitet sich die Sorge um das Weiter- und Überleben nach der Katastrophe aus. Den Menschen vor Ort fehlt es am Nötigsten: Tausende haben nach Einschätzungen von Hilfsorganisationen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser mehr. Das International Rescue Committee (IRC) warnte eindringlich vor einer sich "rasch ausweitenden Gesundheitskrise", insbesondere in der stark zerstörten Hafenstadt Darna.

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Die jüngsten Überschwemmungen hätten die Wasserquellen stark mit Abwässern verunreinigt, so dass sie für den Verzehr nicht mehr geeignet seien und die Bevölkerung schwerwiegenden Gesundheitsrisiken ausgesetzt sei, hieß es in einer Presseerklärung vom Montag.

Fünf griechische Nothelfer sterben bei Hilfseinsatz

Die Lage in der Hafenstadt Darna und anderen von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten in dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland sei entsetzlich, warnte die Hilfsorganisation. Besonders Frauen und Kinder seien einem erhöhten Risiko ausgesetzt. In Darna seien bereits mindestens 55 Kinder registriert, die infolge des verschmutzten Wassers erkrankt seien.

Gleichzeitig sorgen die zerstörten Straßen für erschwerte und zum Teil tödliche Rettungsarbeiten. Fünf griechische Nothelfer sind am Sonntag bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen, 14 weitere wurden verletzt, wie der griechische Regierungssprecher Pavlos Marinakis im Sender Skai bestätigte.

S​chäden im Osten besonders groß

Der Unfall soll sich Medienberichten zufolge in der Nähe von Darna ereignet haben. Die Griechen waren eingeflogen, um bei den schweren Überschwemmungen in Libyen zu helfen. Am Montag ereignete sich ein ähnlicher Unfall: Nach Angaben der libyschen Nachrichtenwebseite "Al-Wasat" sollen dabei sechs weitere Menschen, darunter Journalisten und Helfer, ums Leben gekommen sein.

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Dass Libyen faktisch zweigeteilt ist, macht die Rettungseinsätze nicht einfacher. Das Bürgerkriegsland hat im Westen eine Regierung, die international anerkannt ist. Im Osten, wo der Sturm Daniel besonders großen Schaden angerichtet hat, herrscht eine andere Regierung, die international nicht anerkannt ist.

E​U sagt Hilfe zu

Die Europäische Union hat unterdessen weitere Hilfe zugesagt. Die EU unterstützt Libyen mit weiteren 5,2 Millionen Euro für humanitäre Hilfe. Von den Mitteln sollen Organisationen vor Ort unterstützt werden, die sich um Unterkünfte, sanitäre Einrichtungen und Hygiene, Ernährung, Gesundheit und Wasser kümmern, teilte die EU-Kommission am Montag mit.

Damit erhöht sich der EU-Gesamtbetrag für Nothilfe in Libyen auf 5,7 Millionen Euro. Unmittelbar nach der Katastrophe gab die EU 500.000 Euro an humanitären Mitteln frei.

U​nwetter fordert Tausende Tote

Der Sturm Daniel hatte das nordafrikanische Bürgerkriegsland am 10. September erfasst. Nahe der besonders betroffenen Stadt Darna brachen zwei Dämme, ganze Viertel der 100.000 Einwohner zählenden Stadt wurden ins Meer gespült. Tausende Menschen sind durch die fürchterliche Katastrophe ums Leben gekommen, Tausende werden noch vermisst.

Genaue Zahlen, wie viele Menschen den schweren Überschwemmungen zum Opfer fielen, haben die örtlichen Behörden bislang nicht. Die Regierung im Osten bezifferte die Zahl der offiziell registrierten Todesfälle mit Stand vom Sonntagabend auf 3283. Die dortige Regierung betonte abermals, offizielle Opferzahlen würden nur von ihrer Seite veröffentlicht.

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