Erdrutsch in türkischer Goldmine: Keine Lebenszeichen von Vermissten | Weather.com

Erdrutsch in türkischer Goldmine: Keine Lebenszeichen von Vermissten

13.02.2024, Türkei, Ilic: Journalisten arbeiten neben der Copler-Goldmine in der Nähe des Dorfes Ilic in der Provinz Erzincan im Osten der Türkei. In der Goldmine hat sich am Dienstag ein Erdrutsch ereignet. Mehrere Menschen werden vermisst. Foto: Uncredited/IHA/AP +++ dpa-Bildfunk +++
Blick auf die Cöpler-Goldmine in der Stadt Ilic in der Gebirgsprovinz Erzincan, wo sich am Dienstag der folgenschwere Erdrutsch ereignete
(Uncredited/IHA/AP )

Die Cöpler-Goldmine in der Stadt Ilic in der Gebirgsprovinz Erzincan ist am Dienstag verschüttet worden. Offenbar von einem Arbeiter der Mine angefertigte Aufnahmen zeigten, wie eine riesige Erdmasse eine Schlucht herunterrutschte und alles auf ihrem Weg unter sich begrub. Nach Angaben von Innenminister Ali Yerlikaya handelte es sich um Abraum der Mine.

800 Such- und Rettungskräfte im Einsatz

Etwa 800 Such- und Rettungskräfte, darunter Einsatzgruppen von Polizei und Militär, Minenretter und Freiwillige, wurden nach Angaben Yerlikayas vom Mittwochmorgen ausgesandt, um die Minenarbeiter zu finden. Auch Kollegen der Verschütteten beteiligten sich an der Suche, während Angehörige in der Nähe auf Nachrichten warteten, wie der Fernsehsender Habertürk berichtete.

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Energieminister Alparslan Bayraktar sagte, die Mine sei zuletzt im August inspiziert worden. Dabei sei nichts entdeckt worden, das mit dem jetzigen Unglück in Zusammenhang stehe.

Hochtoxische Z​yanide in Erdmassen

Michael Tost, Professor an der Montanuniversität Leoben, sagte der Deutschen Presse-Agentur, Zyanide würden zur Auslösung des Goldes aus dem Gestein verwendet und seien hochtoxisch. Starker Regen oder ein Erdbeben könnten ihm zufolge den Erdrutsch und die darauffolgende Schlammlawine ausgelöst haben. Experten befürchten, dass die gefährlichen Substanzen in den Erdmassen etwa den nahe gelegenen Fluss Euphrat bedrohen könnten, sagte der Geologe Süleyman Pampal. Das Umweltministerium teilte mit, ein Zustrom des Flusses sei geschlossen worden, um eine Kontamination des Wassers zu verhindern. Der Gouverneur von Erzincan, Hamza Aydogdu, erklärte, es gebe keine Leckagen in den Wasserlauf.

Mine schon mal wegen Giftausfluss geschlossen

2020 war die Mine geschlossen worden, weil Cyanid in den Fluss gelaufen war. Nach Reinigungsarbeiten wurde sie zwei Jahre später wieder geöffnet.

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