Superzelle begräbt Schweizer Ort meterhoch unter Schutt und Geröll | Weather.com
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Superzelle begräbt Schweizer Ort meterhoch unter Schutt und Geröll

Am Montagabend haben heftige Gewitter einen Murgang ausgelöst und Gebäude, parkende Fahrzeuge, Straßen sowie Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs beschädigt. 
Alessandro Della Valle/KEYSTONE/dpa
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Am Montagabend haben heftige Gewitter einen Murgang ausgelöst und Gebäude, parkende Fahrzeuge, Straßen sowie Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs beschädigt. Alessandro Della Valle/KEYSTONE/dpa

Die Superzelle, die nun als Wirbel über Deutschland zieht, hat der Schweizer Ortschaft Brienz schwere Unwetter beschert. Teile des Orts sind meterhoch unter Schutt und Geröll begraben. Die Regenmassen hatten am Montagabend am Berg Rothorn Holz und Geröll in den Mühlebach gespült und den Abfluss verstopft.

Superzelle bringt Geröll- und Schlammlawine

Der Bach trat über die Ufer, und mit ihm donnerten Felsbrocken und Baumstämme durch den Ort. Im Ortsteil Aenderdorf wurden Häuser von der Geröll- und Schlammlawine teils verschüttet. Fenster und Türen wurden eingedrückt und untere Geschosse liefen voll. Einige Autos wurden vom Schuttstrom fortgespült.

Die rund 500 Anwohner des idyllischen Ortes am Brienzersee stehen unter Schock. Opfer gab es nicht. Die Behörden hatten rund 70 Bewohner vor dem großen Unwetter in Sicherheit gebracht. "Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn wir die Hochwasserschutzmaßnahmen, die wir in den letzten Jahren gebaut haben, nicht gehabt hätten", sagte Gemeinderatspräsident Peter Zumbrunn.

Auffangbecken reichte nicht aus

Erst vor wenigen Jahren war oberhalb des Dorfes am Mühlebach ein Auffangbecken für Geschiebe vom Berg gebaut worden. Es war jedoch innerhalb kürzester Zeit voll. Nach Angaben des Wetterdienstes Meteoschweiz war in der Region innerhalb einer Stunde ein Drittel der Regenmenge gefallen, die sonst im ganzen August erwartet wird. Nach Radarschätzungen seien lokal bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.

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Deshalb ergossen sich Schutt und Schlamm in die Straßen. Auch die Hauptstraße und die Bahngleise wurden teils verschüttet. Es verkehrten Ersatzbusse.

Mehr als 70.000 Blitze am Montagabend

Nach tagelanger Gluthitze mit teils 35 Grad und mehr sind in der Schweiz am Montagabend mehr als 70.000 Blitze niedergegangen. Heftige Regenfälle lösten Überschwemmungen, Erdrutsche und Schlammlawinen aus. Rund um den Brienzersee entwickelten sich mehrere Gewitterzellen, die heftige Regenfälle auslösten und nur langsam weiterzogen.

Probleme auch in Grindelwald und am Vierwaldstättersee

Auch andernorts im Berner Oberland und im Kanton Bern gingen Gewitter und Hagel nieder. Im Grindelwaldtal gingen Murgänge nieder und verschütteten teils Straßen und die Bahnlinie. Auch dort war der Ferienort Grindelwald nur über Umwege zu erreichen.

Die Berner Gebäudeversicherung GVB schätzte die Schäden im Berner Oberland auf 25 bis 30 Millionen Franken (bis zu rund 31 Mio. Euro). Sie erhielt innerhalb weniger Stunden rund 200 Schadensmeldungen.

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