Von Unwetter bis Baupfusch: Die spektakulärsten Brückeneinstürze | Weather.com

Von Unwetter bis Baupfusch: Die spektakulärsten Brückeneinstürze

Jüngster Schock in Deutschland: Die wichtige Verkehrsader Carolabrücke stürzte in der Nacht zum Mittwoch ein - der Uhrzeit ist es wohl geschuldet, dass niemand zu Schaden kam.
(dpa)

So wie jetzt im sächsischen Dresden hat es weltweit schon etliche Brückeneinstürze gegeben. Ursache dafür sind Unfälle, Materialversagen oder mangelhafte Wartung. Viele Opfer gibt es immer dann, wenn über die Brücken Züge oder Busse fahren. Eine Auswahl spektakulärer Fälle aus jüngster Zeit: 

Phong-Chau-Brücke in Vietnam (Hanoi, 2024)

Der Super-Taifun Yagi löst in Vietnam ein schweres Unglück aus: Am 9. September 2024 stürzt nördlich der Hauptstadt Hanoi die vielbefahrene Phong-Chau-Brücke in den Roten Fluss. Als Ursachen für das Nachgeben des erst 1995 fertiggestellten Bauwerks werden das Hochwasser und die schnelle Strömung genannt. Mehrere Lastwagen, Autos und Motorräder zieht es in die Tiefe. Mehr als ein Dutzend Menschen werden in den Fluten vermisst. Insgesamt steigt die Zahl der Todesopfer durch den heftigen Tropensturm in Vietnam auf über 200 (Stand: 12. September 2024).

Francis Scott Key Bridge in USA (Baltimore, 2024)

Am 26. März 2024 rammt ein Containerschiff in der US-Stadt Baltimore eine vierspurige Autobrücke und bringt diese damit teilweise zum Einsturz. Bei dem Unglück sterben sechs Männer, die zum Unfallzeitpunkt Reparaturen auf der Brücke durchführen. Die 1977 eröffnete Francis Scott Key Bridge führt über den Hafen der Metropole im Nordosten der USA. Sie ist nach Angaben der Verkehrsbehörde Maryland mehr als 2,5 Kilometer lang.

U-Bahnbrücke in Mexiko (Mexiko-Stadt, 2021)

Durch den Einsturz einer U-Bahnbrücke in Mexiko-Stadt sterben am 3. Mai 2021 insgesamt 26 Menschen. Dutzende weitere kommen mit Verletzungen ins Krankenhaus. Bei dem Unglück im Südosten der Millionenmetropole stürzen mehrere Waggons einer Bahn der Metro-Linie 12 in die Tiefe. Unter dem eingestürzten Abschnitt der Überführung am Bahnhof Olivos befindet sich eine stark befahrene Straße, auf der viele Autos unterwegs sind.

Hängebrücke in Frankreich (Toulouse, 2019)

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Weil in Südfrankreich am 18. November 2019 ein viel zu schwerer Laster über eine Hängebrücke fährt, kommt es zu einem Unglück. Das gut 150 Meter lange und mehr als 5 Meter breite Bauwerk nördlich von Toulouse stürzt ein, als der rund 50 Tonnen schwere Lkw die nur für bis zu 19 Tonnen freigegebene Verbindung passieren will. Der etwa 30-jährige Fahrer des Lastwagens stirbt sowie eine 15-Jährige, die mit ihrer Mutter im Auto unterwegs ist. Die Brücke war in den 1930er Jahren gebaut und 2003 saniert worden.

Morandi-Brücke in Italien (Genua, 2018)

Am 14. August 2018 zieht ein Unwetter über die italienische Hafenstadt Genua. Kurz vor Mittag kracht die Fahrbahn der Morandi-Brücke auf rund 200 Metern zusammen. Autos und Lastwagen werden mit den Insassen rund 40 Meter in die Tiefe gerissen - 43 Menschen sterben. Experten äußern sich später, dass der Grund für den Zusammenbruch der 1967 eröffneten Schrägseilbrücke nicht entdeckte Schäden seien - wegen ausgebliebener oder mangelhafter Wartungsarbeiten.

Autobahnbrücke in Deutschland (Werneck, 2016)

Der Neubau der Talbrücke Schraudenbach nahe Werneck (Landkreis Schweinfurt) für die vielbefahrene Autobahn 7 stürzt am 15. Juni 2016 in Unterfranken ein und reißt einen Bauarbeiter in den Tod. Das Unglück passiert, als im Traggerüst gerade 1500 Tonnen Beton eingefüllt sind. In einem späteren Prozess bemängelt ein Baugutachter gravierende Fehler bei der Berechnung der Traglast des Gerüsts, denn: Die Berechnung sei gar nicht erfolgt. Den mit der Prüfung der Statik beauftragten Ingenieuren soll dieser Mangel später ebenfalls nicht aufgefallen sein.

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