Unwetter in Spanien: Forschungsschiff hilft bei Suche nach Vermissten | Weather.com

Unwetter in Spanien: Forschungsschiff hilft bei Suche nach Vermissten

08.11.2024, Spanien, Paiporta, Valencia (valencianisch Co: Soldaten helfen bei den Aufräumarbeiten zehn Tage nach dem verheerenden Unwetter in der Region. (Alejandro Martínez Vélez/EUROPA PRESS/dpa)
08.11.2024, Spanien, Paiporta, Valencia (valencianisch Co: Soldaten helfen bei den Aufräumarbeiten zehn Tage nach dem verheerenden Unwetter in der Region.
(Alejandro Martínez Vélez/EUROPA PRESS/dpa)

Ein spanisches Forschungsschiff soll die Suche nach Vermissten der Unwetter der vergangenen Woche unterstützen. Die 24 Besatzungsmitglieder der "Ramón Margalef" wurden von ihren üblichen Aufgaben abgezogen und bereiteten sich am Freitag darauf vor, mit Sensoren und einem Tauchroboter ein 36 Quadratkilometer großes Gebiet vor der Küste zu kartieren. So sollen Fahrzeuge ausgemacht werden, die von den Wassermassen ins Mittelmeer gerissen wurden.

Bleiben Sie mit der kostenlosen App von The Weather Channel immer auf dem neuesten Stand! Hier herunterladen!

Die Behörden hoffen, so möglicherweise weitere Todesopfer zu finden. Offiziell wurden fast 100 Menschen für vermisst erklärt, die Behörden räumten aber ein, dass neben den mehr als 200 bisher bestätigten Todesopfern wahrscheinlich noch mehr Menschen ein Opfer der Unwetter wurden. Viele Autos wurden zur Todesfalle, als die tsunami-ähnlichen Überschwemmungen am 29. Oktober einsetzten.

Der Leiter des Mission der "Ramón Margalef", der Meeresbiologe

Pablo Carrera, schätzte, sein Team werde innerhalb von zehn Tagen der Polizei und den Rettungsdiensten nützliche Informationen übermitteln. Ohne eine Karte wäre es für die Polizei praktisch unmöglich, eine systematische Bergungsaktion durchzuführen, um die Fahrzeuge auf dem Meeresgrund zu erreichen, sagte er. "Es wäre wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen", erklärte Carrera.

Das Schiff unterstützt den Bergungseinsatz von Polizei und Soldaten. Die haben ihre Suche nach Leichen und Vermissten über die verwüsteten Ortschaften und Straßen hinaus ausgeweitet. Die Einsatzkräfte stochern mit Stöcken im Schlamm, während Spürhunde Tote in Kanälen und auf Feldern finden sollen. Auch an den Stränden entlang der Küste wird gesucht. Das Schiff wurde am Samstag in den Gewässern vor Valencia erwartet.

"Haben noch nie einen Herbststurm von dieser Intensität erlebt"

Advertisement

Als erstes soll die "Ramón Margalef" einen Abschnitt vor dem Albufera-Feuchtgebiet absuchen, wo ein Teil des Wassers aus den Dörfern und den südlichen Außenbezirken der Stadt Valencia ins Meer floss. Ein Radiosender berichtete am Freitag, am Strand sei die Leiche einer vermissten Frau aus dem Ort Pedralba gefunden worden, etwa eine Autostunde von der Küste entfernt.

Spanien ist Herbststürme und gelegentlich schweres Hochwasser gewohnt. Die Dürre, die das Land in den vergangenen zwei Jahren heimsuchte, und die rekordverdächtig heißen Temperaturen verstärkten die jüngsten Überschwemmungen nach Ansicht von Wissenschaftlern noch. Die spanische Wetterbehörde teilte mit, in der Stadt Turis in Valencia seien innerhalb einer Stunde mehr als 30 Liter Regen gefallen – ein spanischer Rekord.

"Wir haben noch nie einen Herbststurm von dieser Intensität erlebt", sagte Carrera. "Wir können den Klimawandel nicht aufhalten, also müssen wir uns auf seine Auswirkungen vorbereiten."

U​nsere Leserschaft interessiert auch:

Extremer Trend: Eine Grafik zeigt, wie sich unser Winter verändert

Advertisement