Mildes Wetter verdirbt Russen das traditionelle Eisbaden | Weather.com

Mildes Wetter verdirbt Russen das traditionelle Eisbaden

19. Januar 2025: Ein Mann taucht in der Nähe des Achairsky-Klosters außerhalb der sibirischen Stadt Omsk in kaltes Wasser, um das orthodoxe Dreikönigsfest zu feiern. Die Temperatur lag dabei um etwa -15 Grad Celsius. (AP Photo/Evgeniy Sofiychuk)
19. Januar 2025: Ein Mann taucht in der Nähe des Achairsky-Klosters außerhalb der sibirischen Stadt Omsk in kaltes Wasser, um das orthodoxe Dreikönigsfest zu feiern. Die Temperatur lag dabei um etwa -15 Grad Celsius.
(AP Photo/Evgeniy Sofiychuk)

Ungewöhnlich mildes Wetter hat Tausenden Russinnen und Russen Schwierigkeiten bereitet, die Taufe Christi mit einem Bad in eiskalten Flüssen und Seen zu begehen. Traditionell steigen Gläubige und Wagemutige am orthodoxen Dreikönigsfest am 19. Januar vor dick eingemummelten Schaulustigen durch Löcher im Eis ins Wasser, um die Taufe Jesu im Jordan nachzuahmen. In diesem Jahr sagten Rettungsdienste den Brauch in einigen Regionen allerdings ab, weil das Eis wegen der milden Temperaturen nicht tragfähig sei.

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Viele Russen sagen, der Brauch mitten im Winter stärke Seele und Körper. Sicherheitshalber sind jedoch Rettungskräfte zur Stelle, falls der Temperaturschock jemandem zu sehr zusetzt. In diesem Jahr haben sie aber noch andere Sorgen. Von der südrussischen Region Saratow an der Wolga bis hinauf nach Karelien an der finnischen Grenze wurde das Eisbaden abgesagt.

T​auwetter in Moskau und St. Petersburg

Andernorts ließen sich die Behörden vom schmelzenden Eis nicht beirren und ließen das Eisbaden zu, beispielsweise in Anapa am Schwarzen Meer, wo nach dem Untergang zweier Tanker Tausende Tonnen Öl ins Wasser geflossen sind.

Der Meteorologe Leonid Starkow von Moskauer Agentur Gismeteo sagte, die Temperaturen in großen Teilen Russlands seien deutlich höher als gewöhnlich. "In St. Petersburg gibt es bereits Tauwetter. In Moskau ist Tauwetter zu verzeichnen. Und in Südrussland erreicht die Temperatur bereits fünf bis zehn Grad Celsius", sagte er.

Insgesamt seien die Temperaturen im ganzen Land während der vergangenen 25 Jahre im Zuge der globalen Erwärmung gestiegen. Untypisches Wetter werde es künftig häufiger geben, mit Ausreißern in beide Richtungen. An sechs Dreikönigsfesten seit 2001 seien die Temperaturen kälter als üblich gewesen. "Die Wetterextreme nehmen zu", sagte Starkow.

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