Australien: Sturmtief Alfred verwüstet Ostküste | Weather.com

Australien: Regen an Ostküste dauert auch nach Sturmtief an

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Nach dem Durchzug von Sturmtief Alfred mit verheerenden Überschwemmungen nimmt der Regen an Australiens Ostküste kein Ende. In der Nacht könne es in der Millionenmetropole Brisbane lebensbedrohliche Sturzfluten geben, sagte der Meteorologe Matthew Bass dem Sender ABC. Eine "signifikante Abschwächung" sei erst am Montag zu erwarten.

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In der Touristenregion Gold Coast südlich von Brisbane warnten die Behörden die Bewohner einiger Gebiete vor schlimmen Überschwemmungen. Es sei zu gefährlich, das Gebiet zu verlassen. "Bleiben Sie, wo sie sind, und begeben Sie sich so weit wie möglich nach oben", zum Beispiel in obere Stockwerke oder auf Hausdächer, hieß es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung von Gold Coast. Das Flutwasser sei unvorhersehbar und könne rasch ansteigen.

Sturm forderte einen Toten

Ursprünglich war Alfred als Zyklon vor Australiens Ostküste aufgezogen. Der Wirbelsturm verlor dann an Stärke und wurde zum tropischen Tiefdruckgebiet herabgestuft, bevor er am Samstagabend (Ortszeit) nordöstlich von Brisbane auf Land traf und weiter ins Inland zog.

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Die Behörden hatten Tausende Bewohner der dicht besiedelten Region aufgefordert, diejenigen Gebiete zu verlassen, wo das Unwetter besonders schlimm wütet. Die Vorsichtsmaßnahmen schienen überwiegend zu helfen: Zunächst war von einem Toten die Rede. Es handelte sich wohl um einen Autofahrer, der mit seinem Wagen in einen Fluss geriet und mitgerissen wurde.

900 Liter Regen pro Quadratmeter

Trotz seiner Ankunft als Tiefdruckgebiet hat Alfred Spuren der Verwüstung hinterlassen: Allein die Millionenmetropole Brisbane bekam am Sonntag binnen zwei Stunden fast so viel Niederschlag ab wie sonst in einem kompletten Monat – dort standen in einigen Vierteln ganze Straßenzüge unter Wasser. Von manchen Autos war nur noch die Dachkante zu sehen.

In der Region Hervey Bay regnete es so stark wie zuletzt im Jahr 1955. In manchen Gegenden des Bundesstaats Queensland brachte die Woche insgesamt mehr als 900 Liter Regen pro Quadratmeter. Zum Vergleich: In Berlin fallen üblicherweise etwa 580 Liter – und zwar pro Jahr. Hinzu kamen starke Windböen mit Geschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde, die hohe Wellen an Land peitschten. Bei Touristen beliebte Sandstrände an der Gold Coast wurden dabei zerstört.

Samstag, 8. März 2025: Stranderosion nach dem Zyklon Alfred an der Gold Coast, Australien. (AP Photo/John Pye)
Samstag, 8. März 2025: Stranderosion nach dem Zyklon Alfred an der Gold Coast, Australien.
(AP Photo/John Pye)

In rund 450.000 Haushalten und Geschäften in Queensland und dem südlich angrenzenden Bundesstaat New South Wales fiel über das Wochenende der Strom aus. Tausende Rettungskräfte, freiwillige Helfer und Soldaten waren im Einsatz, um Menschen aus ihren im Wasser versinkenden Autos zu retten, entwurzelte Bäume von Straßen zu räumen und umgekippte Strommasten zu bergen.

Darf ein Sturm wie der Regierungschef heißen?

Auch eine politische Note hat das Unwetter: Gemäß der üblichen Namensregeln hätte der Zyklon eigentlich Anthony heißen sollen. Da in Australien aber Parlamentswahlen anstehen und der Sozialdemokrat Anthony Albanese um seine Wiederwahl bangen muss, wurde dem Wirbelsturm letztlich doch nicht der Vorname des Premiers verpasst. Stattdessen entschied man sich für Alfred.

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