Dorf "ausgelöscht": Suche nach Sturzflut-Vermissten in Indien hält an

Nach Sturzfluten im Norden Indiens haben Rettungskräfte die Suche nach Dutzenden Vermissten in einem Bergdorf im Himalaya fortgesetzt. Mindestens vier Menschen kamen nach Behördenangaben ums Leben, als sich am Dienstag nach starken Regenfällen Wassermassen ihren Weg durch ein enges Gebirgstal im Bundesstaat Uttarakhand in das Dorf Dharali bahnten. Häuser, Straßen und ein Markt wurden mitgerissen. Viele Menschen wurden unter Trümmern verschüttet.

Rettungsteams der Armee und des Katastrophenschutzes durchkämmten das Gebiet am Mittwoch in der Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Unter den Vermissten waren auch mindestens elf Soldaten, die in einem Armeelager etwa sieben Kilometer von Dharali entfernt von den Sturzfluten überrascht wurden, wie Oberst Harshvardhan mitteilte, der den Sucheinsatz leitete.

Dilip Singh, ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes, sagte, die Suche sei noch nicht abgeschlossen. Mindestens 60 Menschen seien bislang gerettet und an sicherere Orte gebracht worden. Widrige Witterungsbedingungen, beschädigte Straßen und unwegsames Gelände erschwerten den Einsatz.

Der Lokalpolitiker Lokendra Bisht, der in dem Gebiet eine Herberge betreibt, sagte, die Menschen seien um ihr Leben gerannt. Die Fluten seien aber so schnell über sie hereingebrochen, dass man nichts habe tun können. "Das ganze Dorf Dharali wurde ausgelöscht."