Orkan Detlef in Europa: Chaos | Weather.com

Orkan Detlef wütet in Europa – in Deutschland droht Dauerregen

Flugzeuge bleiben am Boden, Fähren im Hafen. Orkan Detlef macht etwa Großbritannien, Norwegen und den Niederlanden schwer zu schaffen. Auch im Norden Deutschlands gibt es Auswirkungen.

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Am Sonntag zieht das Sturmtief Detlef laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) über Dänemark hinweg in Richtung Ostsee. „Mit dieser Zugbahn verstärkt sich der Wind insbesondere entlang der Nordseeküste erneut spürbar“, erklärt Sonja Stöckle von der Vorhersagezentrale des DWD. Landesweit müsse mit starken Windböen gerechnet werden, im Bergland seien stürmische Böen zu erwarten. An der Küste und auf offener See sind zeitweise sogar schwere Sturmböen möglich.

Neben Wind bringt das Tief auch Regen und Gewitter mit sich. Im ganzen Land ist mit Schauern und vereinzelten Gewittern zu rechnen. Insbesondere in Schleswig-Holstein wird anhaltender Dauerregen erwartet – dort wird vor Mengen bis zu 60 Liter pro Quadratmeter gewarnt. Im Alpenraum wird ebenfalls anhaltender Regen erwartet. Ab einer Höhe von rund 1.500 Metern geht der Niederschlag in Schnee über. Bis Montagabend ist dort mit fünf bis zehn Zentimetern Neuschnee zu rechnen, in höheren Lagen sind auch 20 Zentimeter möglich.

Sturmflut erreicht Nordseeküste

Am Sonntagnachmittag hat eine angekündigte Sturmflut die schleswig-holsteinische Nordseeküste erreicht. Orkan Detlef, der im europäischen Ausland Amy genannt wird wirbelte an den Küsten am Wochenende auch den Fährverkehr durcheinander: Fähren zu den Nord- und Ostseeinseln konnten infolge des Wetters sowohl am Samstag als auch am Sonntag nicht planmäßig fahren.

Sturmtief Detlef sorgt für Chaos in Europa

Auch in anderen Teilen Europas hat Sturmtief Detlef für Chaos gesorgt – größere Schäden gab es bislang aber nicht. In mehreren Ländern musste die Feuerwehr ausrücken.

In Belgiens Hauptstadt Brüssel gab es rund 90 Feuerwehreinsätze, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete – die meisten wegen umgestürzter Bäume oder abgebrochener Äste. Auch in anderen Landesteilen gab es zahlreiche Einsätze und Sachschäden.

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In Schottland und Norwegen waren am Sonntagvormittag noch einige Haushalte ohne Strom. Sie sollten nach und nach aber wieder ans Netz geholt werden. Strommasten wurden etwa durch umstürzende Bäume stark beschädigt. Nach Angaben des norwegischen Senders NRK waren am Sonntagmorgen immer noch Zehntausende Haushalte im Süden und der Mitte des skandinavischen Landes ohne Strom.

Flug- und Zugverkehr behindert

In Schottland müssen sich zudem Fahrgäste der Nachrichtenagentur PA zufolge weiter auf Beeinträchtigungen im Zugverkehr einstellen, da die Reparaturarbeiten andauerten.

In den Niederlanden ist die Sturmwarnung vom Samstag inzwischen wieder aufgehoben worden. Größere Schäden wurden nicht gemeldet, es gab aber Behinderungen auf Straßen durch umgefallene Bäume. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol, wo am Samstag rund 150 ankommende sowie abgehende Flüge gestrichen worden waren, hat sich die Lage weitgehend normalisiert.

Allerdings waren für Sonntag vorsorglich zehn Flüge annulliert worden. Dabei werde es aller Voraussicht nach bleiben, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft KLM.

Zwei Todesopfer in Frankreich

Im Norden Frankreichs waren am Samstag infolge des stürmischen Wetters zwei Männer gestorben, wie französische Medien berichteten. Ein 48-Jähriger ertrank an der Küste der Normandie. Er war trotz der zweithöchsten Warnstufe schwimmen gegangen. Der zweite Mann starb laut Medienberichten, als ein großer Ast auf sein Fahrzeug fiel. Die Beifahrerin des 25-Jährigen wurde demnach schwer verletzt.

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