Philippinen: Zwei Erdbeben | Weather.com

Doppelbeben erschüttert Philippinen und fordert Tote

Rettungsteams arbeiten sich durch das betroffene Gebiet, wo die Menschen immer wieder von weiteren Erschütterungen aufgeschreckt werden.

10.10.2025, Philippinen, Davao: Zwei Frauen gehen nach einem starken Erdbeben in Davao City im Süden der Philippinen an einem beschädigten Haus vorbei. (Manman Dejeto/AP/dpa)
10.10.2025, Philippinen, Davao: Zwei Frauen gehen nach einem starken Erdbeben in Davao City im Süden der Philippinen an einem beschädigten Haus vorbei.
(Manman Dejeto/AP/dpa)

Zwei schwere Erdbeben haben innerhalb weniger Stunden eine Region im Süden der Philippinen erschüttert. Das erste Beben der Stärke 7,4 kostete am Freitag mindestens sieben Menschen das Leben und löste eine Tsunami-Warnung aus. Das zweite Beben einige Stunden später hatte eine vorläufige Stärke von 6,9 und führte ebenfalls zu einer Tsunami-Warnung. Beide Erdstöße wurden durch Bewegungen in einer Verwerfungslinie, dem Philippinischen Graben, verursacht, wie der Leiter des Philippinischen Instituts für Seismologie und Vulkanologie, Teresito Bacolcol, mitteilte.

"Das zweite ist ein separates Erdbeben, das wir als Doppelbeben bezeichnen" erklärte Bacolcol der Nachrichtenagentur AP. "Beide ereigneten sich im selben Gebiet, haben jedoch unterschiedliche Stärken und Epizentren." Bacolcol und andere Experten äußerten die Befürchtung, dass der zweite Erdstoß durch das erste Erdbeben bereits geschwächte Gebäude weiter beschädigen oder zum Einsturz bringen könnte.

Erdbeben löst Erdrutsch aus

Das erste Beben hatte nach Angaben des philippinischen Instituts für Vulkanologie und Seismologie eine Stärke von 7,4 und ereignete sich etwa 62 Kilometer südöstlich der Stadt Manay in einer Tiefe von 23 Kilometern. Mindestens sieben Menschen kamen ums Leben. Die Totenzahl nannte der regionale Zivilschutzdirektor Ednar Dayanghirang im Gespräch der Nachrichtenagentur AP. Unter anderem sei ein Mensch in Mati in der Provinz Davao Oriental von Trümmern erschlagen worden. In einem Krankenhaus hätten zwei Patienten während des Erdbebens tödliche Herzattacken erlitten.

In der nahe gelegenen Provinz Davao de Oro löste das Beben einen Erdrutsch aus, der zwei Menschen tötete. Andere seien von Soldaten und zivilen Helfern gerettet worden, sagte Dayanghirang. Der Zivilschutz teilte mit, mehrere Gebäude hätten Risse bekommen, auch auf dem internationalen Flughafen von Davao.

Eine Grafik zeigt, wo sich das Erdbeben auf den Philippinen ereignete (Grafik: A. Zafirlis; Redaktion: B. Schaller/A. Brühl)
Eine Grafik zeigt, wo sich das Erdbeben auf den Philippinen ereignete
(Grafik: A. Zafirlis; Redaktion: B. Schaller/A. Brühl)

Schüler im Krankenhaus

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Der Katastrophenschutzbeauftragte der Stadt Gouverneur Generoso, Jun Saavedra, sagte der Nachrichtenagentur AP, das Beben sei das stärkste, das er erlebt habe. "Ich war mit meinem Auto unterwegs, als es plötzlich schwankte, und ich sah, wie die Stromleitungen wild hin und her schwankten", berichtete er. "Die Menschen rannten aus ihren Häusern und Gebäuden, als der Boden bebte und der Strom ausfiel." Mindestens 50 Schüler seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Auch in der Millionenstadt Davao wurden Schulen geräumt.

Präsident Ferdinand Marcos Jr. teilte mit, mögliche Schäden würden derzeit bewertet. Einsatzkräfte und Hilfsgüter sollten bereitgestellt werden, sobald die Gegend sicher sei.

Tsunami-Warnung aufgehoben

Das Pazifik-Warnzentrum rief eine Tsunami-Warnung aus, hob sie später aber wieder auf. An den Küsten Indonesiens und der Philippinen wurden demnach nur kleine Wellen bis maximal 17 Zentimeter gemessen. Eine Tsunami-Warnung, die Evakuierungen in sechs Küstenprovinzen in der Nähe von Davao Oriental auslöste, wurde später aufgehoben, ohne dass größere Wellen festgestellt wurden, wie Bacolcol erklärte.

Die Philippinen kämpfen noch mit den Folgen eines Erdbebens der Stärke 6,9, bei dem Ende September mindestens 74 Menschen ums Leben kamen, rund 550 weitere wurden verletzt. Tausende Menschen in der Provinz Cebu wurden obdachlos.

Die Philippinen liegen auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, einem Vulkangürtel, der den Pazifik von drei Seiten umgibt. In der geologisch aktivsten Zone der Erde gibt es häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche.

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