Verdacht auf Brandstiftung: Feuer bei Berlin brach an drei Stellen gleichzeitig aus | Weather.com

Verdacht auf Brandstiftung: Feuer bei Berlin brach an drei Stellen gleichzeitig aus

Waldbrand in Brandenburg 
25.08.2018, Brandenburg, Frohnsdorf: Die Sonne scheint in ein verbranntes Waldstück. Im Südwesten Brandenburgs ist eine Waldfläche von etwa 400 Hektar in Brand geraten. Foto: Ralf Hirschberger/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Brandenburg, Frohnsdorf: Die Sonne scheint in ein verbranntes Waldstück.
(Ralf Hirschberger/dpa)

Drei Tage nach Ausbruch des Waldbrands vor den Toren Berlins hat die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle. Allmählich rückt die Ursachenforschung in den Vordergrund. Noch während der Löscharbeiten haben Kriminaltechniker am Sonntag nach möglichen Hinweisen auf Brandstiftung gesucht.

Verdacht auf Brandstiftung: An drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen

Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) äußerte den Verdacht, dass das Feuer absichtlich gelegt worden sein könnte. Die Brände, die am Donnerstag erst rund fünf Hektar umfassten und sich dann rasend schnell auf 400 Hektar ausdehnten, waren an drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen.

Erstes Ermittlungsergebnis könnte noch Sonntag kommen

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte dem rbb am Samstagabend: „Es gibt in der Tat Indizien.“ Hinweisen erfahrener Feuerwehrleute zu der Brandentwicklung werde jetzt nachgegangen. Möglicherweise gebe es bereits am Sonntag ein erstes Ermittlungsergebnis aus dem Landeskriminalamt. Der Bürgermeister von Treuenbrietzen, Michael Knape, bestätigte Ermittlungen der Kriminalpolizei. „Und die würden nicht ermitteln, wenn nicht zumindest nicht einige Fragen im Raum stehen.“

„Es flammt immer mal wieder auf“

Die Glutnester des Brandes bei Treuenbrietzen sind noch nicht komplett gelöscht. „Es flammt immer mal wieder auf“, sagte eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark. 

Arbeiten müssen wegen Fund von zwei Granaten unterbrochen werden

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Vorübergehend mussten die Löscharbeiten außerdem wegen des Fundes zweier Panzergranaten eingestellt werden. Ein Panzer der Bundeswehr hatte in der Nacht zu Sonntag den Munitionsfund im Waldbrandgebiet in Treuenbrietzen nahe Potsdam freigelegt, wie ein Sprecher der Einsatzleitung am Sonntagmittag sagte.

16 Kräfte des Kampfmittelräumdienstes seien im Einsatz gewesen, um die Munitionsreste zu sichern und zu entfernen. Noch in der Nacht konnten die Granaten entfernt werden. "Wir sind nun dabei, die Wege in dem betroffenen Gebiet wieder für die Feuerwehr zugänglich zu machen." Bei dem Waldbrand südlich von Berlin schneiden Panzer der Bundeswehr Schneisen in den Wald, damit die Feuerwehrleute besser an die Glutherde herankommen.

26.08.2018, Brandenburg, Frohnsdorf: Ein Pionierpanzer der Bundewehr steht am Ortseingang. Das Kettenfahrzeug soll Schneisen in den Wald bei Treuenbrietzen brechen. Drei Tage nach Ausbruch des Waldbrands vor den Toren Berlins hat die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle, die Glutnester aber noch nicht komplett gelöscht. Foto: Christian Pörschmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Brandenburg, Frohnsdorf: Ein Pionierpanzer der Bundewehr steht am Ortseingang. Da kann man schon mal ein Foto machen.
(hristian Pörschmann/dpa )

Große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung

Der Landkreis rechnete damit, dass der Großteil der Löscharbeiten am Montag beendet sein wird. Dann müssten viele ehrenamtliche Feuerwehrleute wieder zur Arbeit. „Die Hilfsbereitschaft ist groß“, berichtete die Sprecherin. Menschen aus der Umgebung hätten reichlich Essen für die Einsatzkräfte vorbeigebracht. „Wir hatten so viel, dass wir das Essen aus einem Krankenhaus wieder abbestellt haben.“

Menschen können zurück in Dörfer gehen

In der Nacht konnten alle Einwohner wieder in ihren Häusern schlafen. Der Kreis hob die Evakuierung von Klausdorf und Tiefenbrunnen am Abend auf. Der Ort Frohnsdorf war bereits am Freitagmittag wieder freigegeben worden. Um die 500 Menschen hatten ihre Häuser in den drei Dörfern südlich von Potsdam am Donnerstagabend verlassen müssen.

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