Wettermuster macht Kehrwende: Rekord-Juni hat Folgen unseren Sommer | The Weather Channel
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Wettermuster macht Kehrwende: Rekord-Juni hat Folgen unseren Sommer

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Rekord-Juni: Was der Sommer noch bringt

Nach dem kalten Frühjahr und dem nassen Mai wurden für den diesjährigen Sommer eher moderate Temperaturen mit kurzen Hitzewellen vorhergesagt. Der Start in den Juni ist allerdings sehr warm verlaufen. Das hat auch Auswirkungen auf den restlichen Sommer.

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Bisher liegt die Durchschnittstemperatur im Juni etwa 3 Grad über dem Mittel von 1991 bis 2020. Seit 1900 ist der Start in den Juni nur zwei Mal wärmer ausgefallen. Gerade zum kühlen Frühjahr ist das natürlich ein starker Kontrast. Woran liegt der Wechsel von kalt zu warm?

NAO-Index bestimmt das Wettermuster

Wie so oft bestimmt der NAO-Index (Nordatlantische Oszillation) welches Wetter in Europa herrscht. Dieser Index beschreibt die Druckunterschiede in der Höhe zwischen Island und den Azoren. In diesem Frühjahr war der NAO-Index noch negativ. Es konnten sich Hochdruckgebiete im Nordatlantik bilden, die kühle Luftmassen nach Deutschland gebracht haben.

Die Klimamodelle haben nach dem Frühjahr auch für den Sommer einen negativen NAO-Index prognostiziert. Der Norden und Westen Europas wäre in diesem Fall zu kühl, nass und windig. Der Südosten heiß und trocken.

Juni überrascht Klimamodelle

Doch im Juni hat sich die Wetterlage verändert und der NAO-Index ist sprunghaft auf positive Werte gewechselt ist. Der Norden und Westen sind nun zu warm gewesen und der Südosten eher kalt und nass.

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Daher schwenken nun auch die Modelle um. Die aktuellen Prognosen gehen davon aus, dass alle Sommermonate in Deutschland etwas zu warm und trocken ausfallen. Trotzdem wird aufgrund des nassen Mais und der im Vergleich zu den Vorjahren hohen Bodenfeuchtigkeit davon ausgegangen, dass längere Hitzewellen ausbleiben. Zumindest diese Vorhersage bestätigt die recht kurze Hitzewelle im Juni.

Positiver NAO-Index - Auswirkung des Polarwirbelsplits?

Interessant an dem sprunghaften Wechsel des NAO-Indexes von negativ zu positiv ist, dass in den vergangenen Jahren der Sommer meist mit einem negativen NAO-Index einherging. Die Ausnahmen sind die Jahre 2013 und 2018. In beiden Jahren hatte im Winter eine starke Stratosphärenerwärmung über dem Nordpol zu einem Polarwirbelsplit geführt. Ähnlich wie im Januar 2021.

Eine physikalische Erklärung für dieses Verhalten gibt es nicht, doch die Wetterentwicklungen in den Jahren 2013 und 2018 lassen vermuten, dass es einen Zusammenhang gibt.

Unsicherheit bleibt bestehen

Die Sommerprognose ist noch mit Unsicherheiten verbunden, denn für die kommenden Tage wird zuerst wieder ein negativer NAO-Index vorausgesagt. Und es besteht die Gefahr, dass der Index länger negativ bleibt als gedacht. Dann hätten sich die Modelle vom Wetter ein weiteres Mal in die Irre leiten lassen.

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