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Globale Hitze hat Flutkatastrophe befeuert: So kam es zu den extremen Hochwassern | The Weather Channel
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Globale Hitze hat Flutkatastrophe befeuert: So kam es zu den extremen Hochwassern

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Auf einen Blick

  • Die globalen Extremwetterlage haben auch eine entscheidende Rolle bei der Flutkatastrophe in Deutschland gespielt
  • Ein starkes Hoch hat sehr warme bis heiße Luft nach Norden geführt
  • Tief Bernd hat diese Luft angezapft und mit kühlerer Luft verwirbelt
  • Da die Warmluft aber voller Wasser war, kam es zu diesen extremen Regenfällen

Wenn man nicht nur auf Deutschland, sondern auf die ganze Nordhalbkugel blickt, dann fällt einem sofort ins Auge, dass wir eine globale Extremwetterlage haben. Denn überall auf der Welt werden sehr hohe Temperaturen bis an den Polarkreis erreicht. Doch was hat das mit dem Regen in Westdeutschland zu tun? Sehr viel.

Globale Extremlage hat Katastrophe heraufbeschworen

Die Hitze im hohen Norden wird ausgelöst durch starke Hochdruckgebiete, die warme bis heiße Luft sehr weit nach Norden transportieren. Es bilden sich stabile Omega-Lagen aus, die über Tage oder Wochen stabil sind. So ist die große Hitze in Nordamerika zustande gekommen und auch das extrem warme bis heiße Wetter in Russland. Doch was hat das Omega-Hoch mit Regentief Bernd zu tun?

Ein Omega-Hoch fängt immer jeweils ein Tiefdruckgebiet an jeder Flanke ein. Und so ist Tief Bernd in die Fänge des Russlandhochs geraten. Tief Bernd wurde sozusagen im Sumpf oder im nassen Fuß des Omegas gefangen.

Regentief Bernd wurde festgehalten

Tief Bernd hat dann das gemacht, was Tiefdruckgebiete eben so machen. Es hat warme und kalter Luft ineinander verwirbelt. Dabei hat sich Bernd aber auf der Stelle gedreht, weil es quasi festgehalten wurde. Gleichzeitig hat Bernd sehr warme, feuchte und labil geschichtete Luft angezapft.

Und spätestens hier kommt die globale Extremwetterlage ins Spiel. Das starke Hoch führt sehr warme bis heiße Luft nach Norden. Tief Bernd hat genau diese Luft angezapft und erst über der Mitte Deutschlands und schließlich über dem Westen mit kühlerer Luft verwirbelt. Da die Warmluft aber voller Wasser war, kam es zu diesen extremen Regenfällen. Die Labilität hat dafür gesorgt, dass der Regen zum Starkregen wurde und innerhalb weniger Stunden hunderte Liter Regen vom Himmel fielen.

Zwei weitere Probleme kamen hinzu

Jetzt kommen noch zwei Probleme hinzu. Die Eifel und auch das Bergische Land sind stellenweise sehr steil und die Täler durchaus tief. Das Wasser kann also schnell zusammenfließen. Und die Böden waren von den vorangegangenen Regenfällen bereits voll und nicht mehr in der Lage, viel Wasser aufzunehmen.

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Und all diese Faktoren zusammen haben das Hochwasser ausgelöst.

So geht es weiter mit dem Wetter

Die Wetterlage ändert sich. Die Sumpflage am Fuß des Omega-Hochs geht vorbei und Hochdruck breitet sich stärker aus. Der Sommer kommt also zurück. Und das Extremwetter der vergangenen Wochen geht mit einem historischen Hochwasser zu Ende.

Warme Luft nimmt mehr Wasser auf

Letztlich ist die globale Extremwetterlage für diese Katastrophe verantwortlich. Und eins ist auch klar: Wäre es nicht so warm gewesen, dann hätte es auch nicht so viel regnen können. Denn warme Luft kann viel mehr Wasser speichern als kühle Luft. Der Zusammenhang ist nicht linear, sondern exponentiell. Bei Temperaturen von 20 Grad kann die Luft 17 Gramm Wasser pro Kubikmeter speichern, bei 10 Grad nur noch 9 Gramm. Ein Anstieg der globalen Temperatur, so wie wir ihn seit Jahrzehnten beobachten, führt also dazu, dass Wetterereignisse extremer werden. Eine ähnliche Wetterlage vor 30 Jahren hätte deutlich weniger Regen zur Folge gehabt.

Ob sich so ein Ereignis aber wiederholt, kann man so nicht sagen. Eigentlich tendieren die Sommer in Mitteleuropa eher dazu, trockener zu werden. Der Sommer 2021 ist sozusagen eine Ausnahme. Normalerweise erwarten wir Hochwasser im Frühjahr und nicht im Juli.

Es bleibt aber eine Tatsache, dass bei Regenereignissen in Zukunft mehr Niederschlag vom Himmel kommt als früher.

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