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157 Unwettertote in Deutschland – Überflutungen in Berchtesgaden | The Weather Channel
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157 Unwettertote in Deutschland – Überflutungen in Berchtesgaden

17.07.2021, Bayern, Bischofswiesen: Wasser fließt über einen Platz vor einem Haus. Der Landkreis Berchtesgadener Land hat nach starkem Regen wegen Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen.
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Bischofswiesen

17.07.2021, Bayern, Bischofswiesen: Wasser fließt über einen Platz vor einem Haus. Der Landkreis Berchtesgadener Land hat nach starkem Regen wegen Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen.

Nach dem langsamen Rückzug der Wassermassen wird in den Überschwemmungsgebieten im Westen Deutschlands nach und nach das Ausmaß der Schäden sichtbar. Und auch die Zahl der Todesopfer steigt: Am Sonntagmorgen sprachen Einsatzkräfte von 155 Unwettertoten. Im Laufe des Tages erhöhte sich die Zahl auf 156. In Nordrhein-Westfalen, stieg die Zahl der Toten von 45 auf 46. Unter ihnen sind vier Feuerwehrleute. 110 Menschen kamen in Rheinland-Pfalz ums Leben.

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Weil einige Autowracks und vollgelaufene Keller noch nicht kontrolliert werden konnten, wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigt. Hunderte Menschen wurden laut Polizei verletzt, zahlreiche Menschen vermisst.

Unwetter in Bayern und der Sächsischen Schweiz

Auch im Süden Deutschlands kam es am Samstag zu schweren Regenfällen und Überflutungen. Auch dort forderte das Unwetter Todesopfer: Zwei Menschen starben im Berchtesgadener Land. Ein Opfer sei allerdings an einer natürlichen Ursache verstorben, wie Landrat Bernhard Kern (CSU) am Sonntagmorgen auf einer Pressekonferenz in Bad Reichenhall erklärte. Aber auch das könne mit dem Unwetter zusammenhängen, so Kern.

Während im Westen Deutschlands kein weiterer großflächiger Regen erwartet wurde, waren in Südostbayern, Österreich und in der Sächsischen Schweiz in der Nacht Unwetter niedergegangen. Im Berchtesgadener Land hatten Wassermassen für überflutete Straßen und Erdrutsche gesorgt. Die Feuerwehr war dort seit Samstagabend mit Hunderten Einsatzkräften im Dauereinsatz. Der Katastrophenfall wurde ausgerufen.

Zivilschutzalarm in Österreich

Rund 130 Menschen mussten wegen des Hochwassers aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Darunter seien 80 Menschen aus einer Siedlung in Schönau am Königssee, die angesichts von "geologischen Problemen" weggebracht wurden, sagte Landrat Kern am Sonntag. Der Bahnverkehr zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden sei eingestellt, so Kern. Auch Straßen seien "extremst in Mitleidenschaft gezogen" worden.

Am Sonntagmorgen reichte das Unwettergebiet bis nach Passau. Auch im Bayerischen Wald stiegen die Wasserstände. Heftige Regenfälle erfassten in der Nacht zum Sonntag darüber hinaus weite Teile Österreichs. Sowohl in Salzburg als auch in Tirol und Wien waren die Feuerwehren im Dauereinsatz, wie die Agentur APA meldete. Im Stadtgebiet von Hallein sei Zivilschutzalarm ausgelöst worden, ebenso in Mittersill im Pinzgau sowie in Kufstein in Tirol.

Angela Merkel besucht Schuld

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Auch in Teilen Sachsens verursachten immense Regenfälle am Samstag heftige Überschwemmungen. In der Sächsischen Schweiz waren mehrere Ortslagen von Städten und Gemeinden nicht mehr erreichbar. Die Bahnstrecke zwischen Bad Schandau und dem tschechischen Deßin wurde gesperrt. Betroffen sind auch Fernzüge zwischen Dresden und Prag. "Die Situation ist angespannt, aber beherrschbar", erklärte das Lagezentrum des Innenministeriums in Dresden.

Ausmaße wie in NRW und Rheinland-Pfalz wurden glücklicherweise nicht erreicht: Um sich dort ein Bild von der Hochwasserlage zu machen, wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag gegen Mittag die Hochwassergebiete in der Eifel besuchen. Merkel wird in der Gemeinde Schuld erwartet, die besonders schwer von der Katastrophe getroffen wurde.

Steinbachtalsperre sorgt für Rückschlag

Einen Rückschlag gab es in NRW bei Euskirchen an der Steinbachtalsperre, wo das Wasser langsamer als erwartet abfließt. Deshalb sollten Experten am Sonntag die Lage des von einem Bruch bedrohten Staudamms neu bewerten, wie die Bezirksregierung Köln mitteilte.

Eigentlich hatten die Behörden gehofft, am Sonntagnachmittag Entwarnung geben zu können. Aus der Talsperre wird Wasser abgelassen, um Druck von dem Damm zu nehmen.

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