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Orkan Zeynep fordert mindestens zehn Tote in Europa | Weather.com
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Orkan Zeynep fordert mindestens zehn Tote in Europa

HANDOUT - 18.02.2022, Nordrhein-Westfalen, Mülheim an der Ruhr: Mehrere Bäume sind auf ein Wohnhaus gestürzt. Sturmtief «Zeynep» zieht über Teile Deutschlands hinweg. Foto: Feuerwehr Mülheim an der Ruhr/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Orkan Zeynep ist in der Nacht zum Samstag über Deutschland gefegt und hat in weiten Landesteilen schwer gewütet. In Mülheim an der Ruhr (NRW) sind mehrere Bäume sind auf ein Wohnhaus gestürzt.
(Feuerwehr Mülheim an der Ruhr/dpa)

Ein Sturm jagt den nächsten: Beim Zug von Orkan Zeynep durch Teile Europas sterben mindestens neun Menschen. Auch Deutschland wird von der Wucht des Orkans schwer getroffen. Ein Autofahrer kracht mit seinem Wagen bei Altenberge in Nordrhein Westfalen gegen einen umgestürzten Baum und wird tödlich verletzt. Im nahen Saerbeck überschlug sich ein 33-Jähriger mit seinem Fahrzeug und starb. Die Ursache dieses Unfalls war zunächst unklar, vermutlich sei das Auto von einer Windböe erfasst worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Abend.

Tod durch umgestürzte Bäume

In dem vorherigen Orkantief Ylenia waren mindestens drei Autofahrer in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bei wetterbedingten Unfällen gestorben: Zwei wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen, ein dritter starb, als sein Anhänger im Sturm auf die Gegenfahrbahn geriet und es dabei zu einem Unfall kam.

Bespannung des Londoner Millennium-Domes weggerissen

In den Niederlanden kamen vier Menschen durch umstürzende Bäume ums Leben, darunter war auch ein Radfahrer. Großbritannien meldete ebenfalls drei Todesopfer. In London wurde erstmals die höchste Warnstufe Rot ausgerufen. Auf Videos, die im Internet kursierten, war zu sehen, wie die Bespannung des Millennium-Domes im Londoner Stadtteil Greenwich teilweise fortgerissen wurde. Unter der zur Jahrtausendwende errichteten zeltartigen Konstruktion befindet sich die O2-Arena, in der es oft Musik- und Sportveranstaltungen gibt. 

130.000 Menschen in Frankreich ohne Strom

In Irland starb ein Mann infolge des Orkantiefs. In Frankreich wurden mindestens elf Menschen verletzt. Im Norden des Landes waren am Abend rund 130.000 Haushalte ohne Strom.

Das Sturmtief Zeynep hat Hamburg und Schleswig-Holstein voll erwischt, aber wohl weniger Schaden angerichtet als befürchtet. Feuerwehren und Polizei meldeten bis Samstagmorgen zwar Hunderte von Einsätzen, doch blieb es zunächst in der Regel bei Sachschäden und umgestürzten Bäumen. Der Deutsche Wetterdienst hatte im Laufe des Abends in Kiel, Hamburg, auf Sylt und auf Helgoland Windstärken zwischen 9 und 11 gemessen, in Büsum wurde eine Orkanböe mit 143,3 Kilometer pro Stunde festgestellt.

Zugverkehr großteils eingestellt

Fern- und Regionalverkehr wurden am Freitag in Norddeutschland und in Nordrhein-Westfalen nach und nach eingestellt. Der Schutz der Reisenden und der Beschäftigten habe Vorrang, hieß es. Fahrgäste können ihre für den Zeitraum von Donnerstag bis Sonntag gebuchten Fahrkarten bis zum 27. Februar flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren, wenn sie Reisen wegen des Sturms verschieben.

Erhebliche Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr gab es auch in Berlin. Besonders stark habe es den Busverkehr getroffen, teilten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am Samstagmorgen mit: Insgesamt 26 Buslinien in der gesamten Stadt mussten demnach zeitweise umgeleitet oder unterbrochen werden. Auch bei Straßenbahn und U-Bahn sowie im Schiffskehr kam es zu Beeinträchtigungen.

Sehr schwere Sturmflut erreicht Hamburg

Hamburg erlebt eine sehr schwere Sturmflut. Der Wasserstand am Pegel St. Pauli erreichte am Sonnabend gegen 5.30 Uhr 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser. Das sei wahrscheinlich der Scheitelpunkt, sagte ein Sprecher des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Ab 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser spricht man vor einer sehr schweren Sturmflut.

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An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste lief das Wasser früher in der Nacht und weniger hoch auf. In Dagebüll (Kreis Nordfriesland) und Büsum (Kreis Dithmarschen) gab es mit 2,92 und 2,86 Metern über dem mittleren Hochwasser jeweils eine schwere Sturmflut.

In Bremen musste wegen eines erwarteten Hochwassers ein Parzellengebiet in der Pauliner Marsch evakuiert worden, sagte eine Polizeisprecherin am Freitagabend. „Das ist Jahre her, dass wir zu so einer Maßnahme greifen mussten.“ An der Küste im Bereich Aurich und Leer in Niedersachsen wurde es nach Angaben eines Sprechers der Polizei erst ab 3.00 merkbar ruhiger. Ein Sprecher der Feuerwehr dort zählte bis drei Uhr insgesamt fast 500 Einsätze.

Rheinbrücke gesperrt

In Nordrhein-Westfalen ist die Rheinbrücke Emmerich bis auf Weiteres gesperrt. Grund dafür seien umgestürzte Gerüstteile, die in die Fahrbahn ragen, teilte die Polizei am frühen Samstagmorgen mit.

Der nächste Sturm kündigt sich an

Mindestens bis Montag soll es stürmisch bleiben, wie es vom DWD heißt. „Es kehrt einfach keine Ruhe ein“, sagte ein Meteorologe. Schwerpunkt der aktuellen Unwetterlage sollte den Experten zufolge bis Samstagfrüh die Nordhälfte Deutschlands sein. Der DWD hatte aber auch für südlichere Regionen - Teile von Rheinland-Pfalz, Hessen und für nördliche Regionen Bayerns - Unwetterwarnungen vor orkanartigen Böen herausgegeben.

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