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La Niña ungewöhnlich stark dieses Jahr: Hält der Spätsommer jetzt sogar bis Weihnachten? | The Weather Channel
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La Niña ungewöhnlich stark dieses Jahr: Hält der Spätsommer jetzt sogar bis Weihnachten?

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Auf einen Blick

  • La Niña ist in diesem Jahr ungewöhnlich stark ausgeprägt
  • In Deutschland kommt es dadurch immer wieder zu Warmluftausbrüchen
  • Doch wie lange hält sich das spätsommerliche Wetter noch bei uns?

Verantwortlich für diese Warmluftzufuhr ist letztendlich La Niña. Doch La Niña wird nicht ewig halten. Sieht man sich allerdings die mittelfristigen Prognosen an, dann erkennt man, dass es bis zum Winteranfang mehr oder weniger so weitergehen könnte.

La-Niña-Wellen bis Dezember

Es ist eigentlich kaum zu glauben, dass ein relativ kühler Pazifik bei uns einen rekordverdächtigen Spätsommer auslöst. Und doch ist es so. Das Pazifik-Hoch ist sehr kräftig dieses Jahr und verantwortlich dafür ist La Niña. Daraus resultiert eine Temperaturwelle, die sich bis nach Europa fortsetzt. Wir liegen immer wieder voll im warmen Luftstrom aus dem Süden. Das erklärt unseren Spätsommer. Man kann diesen Zyklus auch als La-Niña-Welle bezeichnen.

Und jedes Mal, wenn sich das Pazifik-Hoch wieder aufbaut und eine La-Niña-Welle startet, können wir ein paar Tage später mit warmer oder zumindest milder Luft aus Süden rechnen. Jetzt könnte man fragen, wie oft es denn noch zu einem starken Hoch auf dem Nordpazifik kommen wird. Das müsste die Frage beantworten können, wie lange der Spätsommer noch anhält.

Drei La-Niña-Wellen im November

Ein Blick auf die mittelfristigen Prognosen zeigt, dass es im November vermutlich noch drei Mal zu so einer La-Niña-Welle kommen wird. Die erste ist uns schon Anfang November gestartet, eine weitere wird um den 11. November erwartet und eine Dritte wahrscheinlich um den 20. November. Es kommen also voraussichtlich noch drei Wärmephasen auf uns zu.

Und im Dezember könnte es weitergehen. Die Ensemble-Modelle zeigen einen Trend für La-Niña-Wellen in der ersten und zweiten Dezemberwoche. Das ist natürlich mit Vorsicht zu genießen, aber es gibt Hinweise, dass sich spätsommerliches Wetter bis in den Dezember immer wieder ausprägen kann.

Spätsommer bis zum Winterstart

La Niña verpasst uns also warmes Wetter bis zum Winter. Doch das muss man gleich wieder etwas einschränken. Denn zum einen werden auch die Warmluftvorstöße, mit dem Voranschreiten der dunklen Jahreszeit, schwächer. Und zum anderen kann es im November auch sein, dass zwar Warmluft da ist, aber uns der Novembernebel am Boden gut gegen die Wärme und die Sonne abschirmt. Das passiert immer dann, wenn auch der Wind einschläft. Dann ist es auf den Bergen warm und sonnig und im Tal kalt, trüb und trist. Leider lässt sich Nebel nur sehr kurzfristig vorhersagen.

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Trotz dieser Unwägbarkeiten gibt es Anlass zu vermuten, dass der Herbst sehr lange sehr warm bleiben wird. Meteorologischer Winteranfang ist am 1. Dezember. Bis dahin bleibt es auf jeden Fall relativ warm. Und auch bis zum 21.12., dem kalendarischen Winterbeginn, könnte sich das milde Wetter fortsetzen - dank La Niña.

La-Niña-Hoch außergewöhnlich stark dieses Jahr

Im Prinzip ist die Erklärung recht simpel. Bei einem La Niña ist das Hoch im Nordpazifik stärker als normal. Und dieses starke Hoch blockiert immer wieder die Westwinde und löst damit auf der Nordhalbkugel eine kräftige Wellenbewegung aus. Am Ende führt das dazu, dass über dem Atlantik Kaltluft nach Süden fließt und als Ausgleichsbewegung Warmluft nach Mitteleuropa gelangt. Hört sich eigentlich leicht an und passiert dieses Jahr auch ständig.

Aber man darf nicht vergessen, dass diese Zusammenhänge nicht strikt sind, also nicht zwingend aufeinanderfolgen müssen. Es stimmt zwar, dass das Hoch über dem Pazifik stärker ist als normal, aber es ist auch nicht immer da. Und zum anderen gibt es auch immer eine Wellenbewegung von Druck und Temperatur in unseren Breiten. Außerdem ist das Muster in Amerika noch recht scharf, verliert aber stromabwärts - also in Richtung Europa - an Kontur. Das bedeutet schlicht, dass auf dem Weg nach Europa noch viel passieren kann.

Dennoch ist die Statistik eindeutig. Zusammenfassend kann man sagen, dass es immer wieder zu Warmluftausbrüchen in Europa kommt, die aber von anderen Wettermustern durchbrochen oder gestört werden können. Man darf aber auch nicht vergessen, dass sich das Wetter gerne einfährt, also dass sich ein individuelles Muster jedes Jahr ausprägt. Und der Herbst 2022 hat sich bereits eingependelt. Daher kann man davon ausgehen, dass sich die Muster der vergangenen Wochen wiederholen werden.

Wann das Winterwetter kommt

Es gibt ein paar wesentliche Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Zum einen wird La Niña schwächer. Im Frühjahr wird es höchstwahrscheinlich vorbei sein. Das bedeutet auch, dass sich die Auswirkungen von La-Niña abschwächen werden.

Zudem ist im Dezember Wintersonnenwende. Das bedeutet, dass sich der Strahlungshaushalt ändert. Und damit geht auch immer eine Änderung des Wetters einher. Und schließlich ist da noch der Polarwirbel. Wenn der Polarwirbel in den kommenden Wochen vom La-Niña-Hoch beeinflusst werden sollte, dann kann das einen Kälteeinbrüche auf der Nordhalbkugel zur Folge haben. Dadurch würde sich das Wetter komplett ändern. Der Polarwirbel könnte aber auch sehr stark werden, sich mit dem Polarjet koppeln und starke Westwinde auslösen.

Es ist also nicht wirklich sicher, wie es im Winter weitergeht. Geht man allerdings von einem schwächer werdenden La Niña aus, dann wird das Wetter im Januar doch auf Winter umschwenken. Wir sollten also spätestes im neuen Jahr mit einem Wetterwechsel rechnen. Im Übrigen deckt sich das auch gut mit den Klimaprognosen für Januar und Februar.

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