Junirückblick: Sonnig, trocken, warm - und kaum ein Tropfen Regen | Weather.com
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Junirückblick: Sonnig, trocken, warm - und kaum ein Tropfen Regen

Eine Frühschwimmerin steht im Licht der aufgehenden Sonne im Freibad Annabad unter einer Dusche
(Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Nach dem durchwachsenen, oft nassen und gefühlt kühlen Frühling zeigte sich der Juni 2023 von einer ganz anderen Seite.

Schon ab Ende Mai setzte sich eine trockene Wetterlage fest mit einem Hochdruckgebiet über dem Nordseeraum, das uns trockene Luft aus Ost- bis Nordosteuropa brachte.

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Diese Wetterlage blieb felsenfest bis weit in den Juni hinein bestehen, und führte trockene Luftmassen aus Ost- bis Nordosteuropa zu uns.

Es fiel kaum ein Tropfen Regen

Dabei schien fast durchweg die Sonne und sorgte für den zweitsonnigsten Juni seit Messbeginn. Nebeneffekt: Es fiel kaum ein Tropfen Regen.

Dadurch verschärfte sich innerhalb kurzer Zeit die Trocken- und Dürresituation im Boden, trotz vergleichsweise guter Ausgangsbedingungen. Der Juni 2023 ist der drittsonnigste Juni seit Messbeginn, teils wurde fast die doppelte Dauer an Sonnenschein gemessen!

Die Temperaturen waren dabei, besonders im Norden, gar nicht mal so warm. Im Norden und in Küstennähe wurden bei auflandigem Wind aufgrund der noch kalten Meerestemperaturn teils nur 15 Grad erreicht, manchmal trübte im Norden auch dichter See-Hochnebel die Sonne.

Im Süden war die Luft aufgeheizter, besonders tagsüber reichte es mithilfe der Sonne oft für sommerliche Werte. Nachts kühlte es in der trockenen Luftmasse aber schnell ab. E

inzelne Wetterstationen in ungünstig gelegenen Hochlagen der Mittelgebirge registrierten sogar leichten Frost! Heiße Temperaturen wurde allerdings auch gemessen, besonders ab der Monatsmitte und im Südwesten.

Ein paar Statistiken zum Thema Temperatur

Überall verlief der Juni überdurchschnittlich warm, im Südwesten ist dabei die Abweichung deutlich höher als im Norden und Osten.

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Bemerkenswert: Entlang des Ober- und Hochrheins wurden bis zu 29 Sommertage erreicht, also praktisch jeden Tag war es mindestens 25 Grad warm.

Zum Vergleich: In Köln waren es 23, in München 19, in Berlin 18 Sommertage. Ähnlich sind die Hitzetage, also Tage über 30 Grad, verteilt.

Während vielerorts in Deutschland nur einzelne, in den Mittelgebirgen und im Norden gar keine Hitzetage in die Statistik gingen, wurden zwischen Frankfurt und Karlsruhe in der nördlichen Oberrheinebene bis zu 13 Hitzetage registriert.

Heiße Temperaturen wurden besonders ab Monatsmitte erreicht. Dabei machte sich zeitweise schwül heiße Luft aus Südwesteuropa bei uns bemerkbar, sodass es regional zu Gewittern, örtlich auch Unwettern kam – für viele der erste Niederschlag im Monat.

D​ie Waldbrandgefahr stieg zunehmend an

Das war jedoch nur der bekannte "Tropfen auf den heißen Stein", denn bei solchen Wetterlagen gehen viele Orte auch leer aus, während andernorts zu viel in kurzer Zeit vom Himmel kommt. Insgesamt gab es nur wenige Gewittertage, geschweige denn Regentage.

Die anfänglich gute Feuchtesituation in oberen Erdschichten (in tiefen Erdschichten herrscht weiterhin eine teils extreme Dürre aus den Vorjahren) nach dem durchwachsenen Frühjahr wurde durch das sonnig-trockene und teils heiße Wetter im Juni innerhalb weniger Wochen aufgelöst.

Dadurch stieg zunehmend die Waldbrandgefahr an, und im Osten gab es einzelne Waldbrände. Zu Monatsende konnte teils großräumiger Regen die Situation regional etwas entschärfen, doch ist das Regendefizit mittlerweile wieder so groß, dass es in diesem Sommer kaum aufgeholt werden kann, besonders im Süden und Südwesten. Das zeigt ein Blick auf den ufz-Dürremonitor.

Noch ein paar Statistiken zum Niederschlag

Verbreitet wurde das Niederschlagssoll nicht erreicht. Besser sieht es im von Trockenheit geplagten Osten sowie in der nördlichen Mitte aus: Hier wurde teils die Niederschlagsmenge überschritten.

Am wenigsten regnete es im südlichen Rheinland-Pfalz sowie in Schleswig-Holstein, teils bleib es fast komplett trocken.

Das ist besonders im Südwesten problematisch, da hier die höchsten Temperaturen und viel Sonnenschein gemessen wurde. Sprich die heißeste Region war gleichzeitig die trockenste - das sorgt für eine sehr negative Wasserbilanz.

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