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Erste Winterprognose: Wie El Niño und der Polarwirbel unseren Winter beeinflussen | Weather.com
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Erste Winterprognose: Wie El Niño und der Polarwirbel unseren Winter beeinflussen

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Der Polarwirbel meldet sich zurück und die ersten Trends für den kommenden Winter zeichnen sich bereits ab. Dieses Jahr mischt auch noch El Niño beim Wetter mit. Und das Klimaphänomen spielt derzeit nicht so richtig mit.

Drei wesentliche atmosphärische Treiber nehmen Einfluss auf die kommende Saison. Und insbesondere über den Polarwirbel kann man mit sehr hoher Sicherheit schon etwas sagen: Zu 90-prozentigen Wahrscheinlichkeit wird er zusammenbrechen.

Warmer Herbst, dann kalter Absturz?

Es wird ein warmer Herbst. Bis einschließlich Dezember bleibt es warm in Mitteleuropa und damit auch in Deutschland. Ab Januar ändert sich allerdings das Bild. Viele Klimamodelle berechnen für Januar oder Februar relativ kühle Temperaturen, oder zumindest für die Jahreszeit normale Temperaturen.

Aber warum ist das so? Auch wenn das neue Jahr noch weit weg ist, kennen wir doch ein paar wichtige Faktoren für den Winter. In dieser Saison sind das El Niño, der bereits wieder bestehende Polarwirbel und die sehr hohen Wassertemperaturen im Atlantik.

Das allein reicht aber noch nicht aus. Denn es könnte auch anders kommen. Das El Nino verhält ist im Moment nicht stark ausgeprägt. Das aktuelle Muster gleicht eher den Jahren 2009/2010, als Schnee und Winter viel früher kamen. Darüber hinaus gibt es auch noch ein paar andere Faktoren, die wir berücksichtigen müssen.

El Niño und die Stratosphäre – später Winter wahrscheinlich

Grundsätzlich spielt der Polarwirbel eine gewichtige Rolle in unserem Winter. Ist der Polarwirbel stark, dann hält er die kalten Luftmassen am Nordpol und schickt gleichzeitig milde Luft vom Atlantik nach Europa. Ist es aber schwach und wird gestört, dann können kalte Luftmassen nach Süden ausbrechen. Dann sind auch Kälterekorde in einer sich erwärmenden Welt möglich.

Zwischen Januar 2024 und März 2024 besteht eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der Polarwirbel massiv gestört wird. Und damit kann man davon ausgehen, dass es auf der Nordhalbkugel mindestens einmal kalt wird. Das heißt also, dass es für Deutschland zwar eine Wahrscheinlichkeit gibt, dass es sehr kalt wird.

Warum kann man sich so sicher sein, dass der Polarwirbel gestört wird? Es ist die Kombination von El Niño und Stratosphärenwinden. Es gibt die Quasi-Zweijährige-Schwingung. In der Stratosphäre wechseln sich Ost- und Westwinde ungefähr alle zwei Jahre ab. Der Grund dafür ist noch nicht geklärt, aber wir wissen, dass es in 9 von 10 Fällen zu einer starken Störung des Polarwirbels im späten Winter kommt, wenn ein El Niño auf den Ostwind in der Stratosphäre trifft.

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Deshalb gehen wir im Moment davon aus, dass es einen späten Wintereinbruch geben kann. Das wird auch von vielen Klimamodellen gestützt. Sowohl die Schwächung des Polarwirbels ist deutlich zu erkennen, also auch die Abkühlung. Aber El Niño spielt nicht so richtig mit.

El Niño bleibt zu weit westlich

Das aktuelle El Niño ist stark ausgeprägt und wird seinen Höhepunkt, wie üblich, im Dezember erreichen. Im Frühjahr wird sich das Klimaphänomen abschwächen. Trotzdem wird unser Wetter in den kommenden neun Monaten immer wieder von El Niño beeinflusst werden.

Ein El Niño löst eine atmosphärische Welle aus. Das ist letztlich der Grund dafür, warum El Niño die ganze Welt beeinflussen kann. Denn eine stehende Welle über dem Pazifik führt natürlich auch stromabwärts zu gewissen Mustern.

K​älteeinbruch im neuen Jahr

Ein starkes El Niño bildet diese Welle östlich der Datumsgrenze im Pazifik aus, also eher in Richtung Südamerika. Doch derzeit bleibt El Niño aber noch zu weit westlich. Das ist eigentlich nicht normal für einen El Niño dieser Stärke. Das heißt auch, dass die atmosphärische Welle an einer anderen Stelle steht. Damit ändern sich auch die Fernwirkungen. Man spricht in so einem Fall auch von einem Modoki-El-Niño.

So ein Muster gab es im September 2009. Damals wurde es früher kalt in Mitteleuropa, inklusiven Schneefällen.

Es ist also noch nicht so ganz sicher, wie der Winter wird. Alles deutet auf einen warmen Winter hin mit der Wahrscheinlichkeit eines Kälteeinbruchs im neuen Jahr hin. In den kommenden Wochen wird das El Niño ganz genau beobachtet werden, um die Auswirkungen besser einschätzen zu können.

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