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Hochwasserlage entspannt sich weiter - Wasser fließt langsam ab

09.01.2024, Niedersachsen, Lilienthal: Am Mühlendeich wird der 800 Meter lange mobile Deich abgebaut. Die sinkenden Pegel der Wörpe und trockenes Wetter lassen Menschen in den Überschwemmungsgebieten in Niedersachsen und Bremen auf weitere Entspannung hoffen. Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Niedersachsen, Lilienthal: Am Mühlendeich wird der 800 Meter lange mobile Deich abgebaut. Die sinkenden Pegel der Wörpe und trockenes Wetter lassen Menschen in den Überschwemmungsgebieten in Niedersachsen und Bremen auf weitere Entspannung hoffen.
(Sina Schuldt/dpa)

In den Hochwassergebieten sinken die Pegelstände langsam. Das trockene Winterwetter lässt Anwohner und Einsatzkräfte aufatmen - eine vollständige Entwarnung gibt es laut Behörden aber noch nicht.

Anhaltendes, trockenes Winterwetter sorgt weiter für eine Entspannung in den Hochwassergebieten in Niedersachsen und Bremen. Da auch für die kommenden Tage bis zum Wochenende kein neuer Regen oder Schnee vorhergesagt wird, gehen Behörden davon aus, dass Wasserstände an Aller, Leine, Oker sowie an Hunte, Hase und Weser weiter sinken werden. „Die Hochwasserlage entspannt sich deutlich“, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums am Mittwoch in Hannover. Noch gebe es aber mehrere Pegelstände, die über der höchsten Meldestufe 3 lägen. Betroffen sind demnach vor allem die Unter- und Mittelläufe der Flüsse.

Ein „außergewöhnliches Ereignis“

Die Hochwasservorhersagezentrale des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) teilte in ihrem Lagebericht mit, dass etwa an Aller, Leine und Oker der Abfluss des Hochwassers noch einige Tage andauern werde. Die Pegelstände werden nach aktuellen Berechnungen erst in der nächsten Woche unter die Meldestufen fallen, wie es weiter hieß. An den meisten Pegeln an der Weser soll dies bereits in den nächsten beiden Tagen so weit sein.

In fünf Landkreisen sowie in der Stadt Oldenburg wurde weiterhin ein „außergewöhnliches Ereignis“ festgestellt. Dadurch können Kommunen unter anderem einfacher auf Hilfskräfte zugreifen. Für den Landkreis Osterholz und die vom Hochwasser betroffene Gemeinde Lilienthal wurde dieses „außergewöhnliche Ereignis“ am Mittwoch wieder beendet. „Es ist nicht so, dass wir vollständig entwarnen können“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Genau im Blick haben Einsatzkräfte beispielsweise weiter die Deichsicherheit in Oldenburg.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sind in Niedersachsen noch 65 Straßen wegen des Hochwassers gesperrt. Diese sollten ausdrücklich weiterhin nicht befahren werden, auch wenn die Straßen womöglich mittlerweile wieder befahrbar aussehen würden, hieß es.

Sachsen-Anhalt kehrt schrittweise zur Normalität zurück

Im Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt kehrt Schritt für Schritt die Normalität zurück. Weil ausreichend Reserven vorhanden seien, könne die Sandsackbefüllung eingestellt und die Arbeit von Helferinnen und Helfern aus anderen Landesteilen schrittweise zurückgefahren werden, erklärte der Landrat des Landkreises Mansfeld-Südharz, André Schröder (CDU), am Mittwoch. Auch solle der Schulbetrieb am Donnerstag im gesamten Landkreis wieder ohne Einschränkungen ablaufen.

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Kurz vor Jahresende war im Landkreis Mansfeld-Südharz der Fluss Helme stellenweise weit über seine Ufer getreten. Der Landkreis hatte daraufhin den Katastrophenfall ausgerufen und auch die Bundeswehr um Hilfe gebeten. Rund 200 Zeit- und Berufssoldaten sind seit vergangenem Freitag vor Ort im Einsatz.

„Die Lage muss auch in den kommenden Tagen beobachtet werden“

Nach Angaben einer Bundeswehrsprecherin waren erste Soldaten bereits am Mittwoch aus dem Hochwassergebiet zurück in ihre Heimat gefahren. Die rund 200 seit dem vergangenen Freitag eingesetzten Kräfte der Bundeswehr kamen demnach aus Kasernen im thüringischen Bad Frankenhausen und aus Alt Duvenstedt in Schleswig-Holstein. „Die Soldaten reisen aus dem nahe gelegenen Bad Frankenhausen täglich an“, sagte die Sprecherin. Die Turnhalle, in der die Soldaten untergebracht waren, sei inzwischen geräumt worden. Die Halle werde für den Evakuierungsfall bereitgehalten.

Die Entscheidung zur Reduzierung der Hilfe der Bundeswehr vor Ort sei gemeinsam mit dem Landkreis getroffen worden, sagte die Bundeswehrsprecherin. Insgesamt sollen in den nächsten Tagen noch 120 Soldatinnen und Soldaten im aktiven Einsatz sein. 60 weitere Kräfte hielten sich in den nächsten Tagen zudem in Bereitschaft, hieß es.

„Die Lage muss auch in den kommenden Tagen beobachtet werden“, sagte Schröder. Am Ende der Woche werde entschieden, ob der Katastrophenfall weiter aufrechterhalten werden muss. Durch das Ausrufen des Katastrophenfalls liegt die Organisation beim Landkreis. Der Einsatz der Bundeswehr ist derzeit bis zum 14. Januar vorgesehen.

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