Bazaar
Drohende Hochwasserlage und die Parallelen zur Flutkatastrophe 2021 | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Aktuelles

Drohende Hochwasserlage und die Parallelen zur Flutkatastrophe 2021: Was wir sicher wissen

Play

Auf einen Blick

  • Es droht eine Hochwasserlage am Wochenende in Deutschland.
  • Die Regenmengen variieren je nach Wettermodell zwischen 100 und 300 Liter pro Quadratmeter in 48 Stunden.
  • Momentan müssen wir von einem Hochwasser an der Donau oder der Elbe ausgehen - oder sogar an beiden Flüssen.

Die Großwetterlage ist sicher: Ab Freitag wird sich ein Tiefdruckgebiet über Deutschland eindrehen und voraussichtlich extrem ergiebigen Dauerregen in mehreren Regionen auslösen.

Wetterlage bringt langanhaltenden Regen

Denn es ist klar, dass sich Hochdruck über den Britischen Inseln und Russland beziehungsweise Skandinavien aufbaut und verstärkt. Und damit haben wir sogar eine doppelte Omega-Struktur von den Azoren bis nach Zentralasien. Über Europa wird der tiefe Luftdruck damit quasi eingekeilt und das Wasser aus der Luft herausgedrückt.

Deshalb ist klar, dass es am Wochenende zu langanhaltendem Regen kommen wird.

Regenmengen variieren zwischen 100 und 300 Liter

Auch die Regenmengen sind prinzipiell schon bekannt. Denn am Wochenende sind 30 Liter niederschlagbares Wasser in der Atmosphäre vorhanden, oder sogar mehr. Und damit bewegen wir uns im Unwetterbereich. Wenn ein Gewitter in so einer Luftmasse abgeht, dann sind wir im Bereich von heftigem Starkregen, also Unwetterwarnstufe 3.

Und da am Wochenende ein Niederschlagsstau zu erwarten ist, werden sich die 30 Liter auch mehrmals am gleichen Ort abregnen können.

Hier zeigt sich aber auch schon die erste Unsicherheit. Denn es ist natürlich entscheidend, wie das Tief genau ziehen wird und wo der Regen dann runterkommt.

Die Regenmengen variieren je nach Wettermodell zwischen 100 und 300 Liter pro Quadratmeter in 48 Stunden.

Hochwasser an Donau und Elbe möglich

Die Wettermodelle haben in den vergangenen Tagen unterschiedliche Ergebnisse geliefert. Zum Teil mit Extremregen in Westdeutschland oder am Erzgebirge. Am wahrscheinlichsten ist im Moment eine Vb-artige Wetterlage. Das bedeutet, dass das Tief eher östlich bleibt und nicht bis in den Westen Deutschlands zieht. Dann kommt es zu extremen Niederschlägen an den Alpen und vielleicht auch am Erzgebirge.

Informieren Sie sich übers aktuelle Wetter und laden sich hier die TWC-App herunter!

Advertisement

Wir müssen also im Moment von einem Hochwasser an der Donau oder der Elbe ausgehen - oder sogar an beiden Flüssen. Das Hochwasser würde etwas zeitverzögert zum Regen auftreten, also wahrscheinlich am Sonntag oder Montag.

Aber Vorsicht: Die Vorhersagen können sich noch ändern. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich das Wetter noch in eine andere Richtung entwickelt. Deshalb ist es wichtig, die Vorhersagen und Warnungen weiter im Auge zu behalten. So wäre es auch denkbar, dass es zum Beispiel am Harz zu Hochwasser kommt. Aber auch der Thüringer Wald oder das Vogtland wären denkbar. Auch eine extreme Regenlage in Westdeutschland ist immer noch möglich.

Parallelen zur Flutkatastrophe 2021

Es besteht tatsächliche eine sehr große Ähnlichkeit zur Wetterlage im Juli 2021, die eine Flutkatastrophe im Ahrtal zur Folge hatte.

Auch im Juli 2021 war ein Tiefdruckgebiet eingekeilt zwischen Hochdruck. Und es gab ebenfalls sehr viel Wasser in der Luft. Und dennoch gibt es Unterschiede.

Im Juli 2021 war mehr Wasser verfügbar. Es waren bis zu 40 Liter Wasser in der Luft vorhanden, im Gegensatz zu den 30 Litern, die am Wochenende erwartet werden.

Und auch in der Höhe zeigt sich, dass es noch nicht Sommer ist. Das Druckniveau insgesamt war im Juli 2021 höher als es momentan ist. Das bedeutet, dass damals insgesamt mehr Energie in der Atmosphäre war. Man kann auch sagen, dass wir etwas Glück haben, dass diese Hochwasserlage im Juni kommt, denn im Juli wäre sie deutlich stärker.

Zudem müssen wir auch einmal eine Lanze für den Hochwasserschutz brechen. In den vergangenen Jahren sind die Prognosen in vielen Bundesländern besser geworden. Wir haben aus der Katastrophe von 2021 gelernt und das ist sehr positiv.

Wetterwarnungen ernst nehmen

Das Hochwasser an der Saar hat uns deutlich vor Augen geführt, dass man kommende Wetterlage nicht unterschätzen sollte. Man könnte fast etwas unwettermüde werden, weil momentan so oft vor Starkregen, Überschwemmungen und Gewittern gewarnt wird.

Aber am Wochenende droht ein großes Hochwasser und das an Flüssen wie der Donau und der Elbe. Und das könnte plötzlich sehr viele von uns treffen. Deshalb achten Sie bitte weiter auf die Wetterprognosen und nehmen Sie die Warnungen ernst. Nur wenn wir vorbereitet sind, können wir die Schäden möglichst gering halten und Gefahren abwehren.

Weitere Meldungen:

Unwetter führen zu Stromausfällen, überfluteten Kellern und tödlichem Unfall

Advertisement
Hidden Weather Icon Masks
Hidden Weather Icon Symbols