Hochwasser in Deutschland: Oder-Flut am Wochenende | Weather.com

Hochwasser in Deutschland: Oder-Flut kommt erst am Wochenende

Die neuen Hochwasser-Prognosen zeigen ein deutlich entspannteres Bild, sowohl im Süden als auch im Osten. Eine Flutwelle kommt aber erst noch nach Deutschland.
An der Oder in Deutschland wird es am Wochenende nochmal gefährlich, wenn die Hochwasserwelle bei uns ankommt. Alarmstufe 3 ist schon sicher und Alarmstufe 4 sehr wahrscheinlich.
(TWC)

Es wurde lange davon ausgegangen, dass an der Elbe - zwischen Schöna und Dresden - die Alarmstufe 4 erreicht wird, also die höchste Hochwasser-Warnstufe. Aber das wird nicht passieren, wie die neuen Prognosen doch recht eindeutig zeigen.

Damit wird die ganz große Katastrophe an der Elbe wohl an uns vorübergehen. Es ist trotzdem weiter Vorsicht geboten, denn der Fluss führt weiterhin Hochwasser und das noch bis in die nächste Woche hinein.

Auch flussabwärts werden die Pegel steigen.

Hochwasser-Warnungen in Bayern

Im Süden hat sich schon länger abgezeichnet, dass die Flüsse das Wasser relativ gut ableiten werden. In Passau wird es nochmal eine Warnstufe 3 geben, ehe das Wasser langsam zurückgeht.

An einzelnen Flüssen, wie beispielsweise der Sempt, kann die Warnstufe 3 noch überschritten werden. Bitte meiden sie daher weiter fließende Gewässer.

In den Alpen taut es kräftig. Die Bergbäche führen ebenfalls sehr viel Wasser. Von einem Ausflug in die Berge ist momentan abzuraten.

Hochwasser an der Oder kommt erst noch

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An der Oder ist die Lage noch entspannt. An der Neiße fallen die Pegel bereits. Doch an der Oder steigen sie nochmal. Doch erst ab Donnerstag wird die erst Alarmstufe erwartet. In Polen hat sich eine mächtige Hochwasserwelle aufgebaut, die ab Samstag oder Sonntag auch die Grenz-Oder erreichen wird. Alarmstufe 3 ist schon sicher und Alarmstufe 4 sehr wahrscheinlich.

Die Pegel der Oder steigen stetig weiter.
(TWC)

Die Hochwasser-Prognosen in Polen liegen an der Oder nur wenige Zentimeter unter dem Rekordwert von 1997. In Brieg (poln. Brzeg), flussaufwärts von Breslau, wird am Donnerstag ein Wasserstand von 7,17 Meter erwartet. 1997 waren es 7,30 Meter.

An der Oder wird es bei uns erst am Wochenende so richtig gefährlich. Abschätzen kann man das ab Mittwoch, wenn die Hochwasser-Prognosen für das Wochenende verfügbar sind.

3 Gründe, warum die Katastrophe in Deutschland ausblieb

Drei wesentlich Gründe haben dafür gesorgt, dass es in Deutschland nicht zu einer echten kam. Erstens wurde sehr umsichtig gehandelt. So hat beispielsweise Tschechien das Wasser der Moldau geschickt gesteuert und so verhindert, dass die Hochwasserwellen von Elbe und Moldau aufeinandertreffen. Und auch der Hochwasserschutz hat gut funktioniert, auch weil die Wetterprognosen schon sehr früh den Regen und damit das Hochwasser vorhergesagt haben.

Der zweite Grund ist die Abkühlung. Durch die kühlen Temperaturen ist in den Alpen sehr viel Schnee gefallen, der zunächst nicht in die Flüsse gelangt ist. Die Schneefallgrenze lag zeitweise bei 1000 Metern. Zwar sorgt jetzt das Tauwetter dafür, dass die Pegel nur sehr zögerlich fallen, aber der Schnee hat ein größeres Hochwasser im Süden verhindert. Im Sommer wäre eine solche Lage sehr viel heftiger ausgefallen.

Und drittens hat uns der Regen nicht voll erwischt. Wäre der Kern von Tief Anett nur etwas weiter westlich gezogen, dann hätte es sehr viel stärker und auch länger bei uns geregnet.

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