Wo bleibt der Schnee? So stehen die Chancen auf Weiße Weihnachten | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Winter wandelt sich: So stehen die Chancen auf Weiße Weihnachten

Play

Die Daten des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMWF) zeigen einen eindrucksvollen Trend. Noch vor den 1980er-Jahren war die durchschnittliche Schneetiefe in Deutschland im Winter doppelt so hoch wie heute.

Im Dezember zeigt sich das gleiche Bild: Die durchschnittliche Schneedecke hat sich halbiert. Das letzte große Schneejahr war 1981.

Das wäre nicht weiter wild, wenn die durchschnittliche Schneedecke sehr mächtig wäre, aber das ist in Deutschland normalerweise nicht der Fall. Diese Daten zeigen eindeutig, dass sich ein Trend umgekehrt hat. War es früher normal, dass es eine geschlossene Schneedecke im Winter gibt, so ist das schon seit den frühen 80er-Jahren zur Ausnahme geworden.

Schneefreie Winter: Aus der Ausnahme wird die Regel

Es hat auch früher schon nahezu schneefreie Winter gegeben, aber es handelte sich um Ausnahmen. Jetzt ist das andersrum. Die meisten Winter bleiben grün. Die Ausnahme ist zur Regel geworden. Das gilt nicht nur für den Dezember, sondern für alle Wintermonate.

Doch was bedeutet das für dieses Jahr? Schnee ist ja nicht ausgeschlossen, sondern nur seltener geworden.

Kaum Hoffnung auf Weiße Weihnachten

Viel geschneit an Weihnachten hat es zuletzt im Jahr 2010. Damals gab es fast überall Weiße Weihnachten. Doch wenn man sich die Temperaturen anschaut, dann fällt sofort auf, dass es deutlich kälter war als im Durchschnitt. Und das passt leider überhaupt nicht mit der sehr stabilen Prognose für dieses Jahr.

Advertisement

Denn alle Klimamodelle berechnen einen warmen bis sehr warmen Dezember. Und das heißt, dass die Chancen auf Weiße Weihnachten mit diesen Prognosen sehr, sehr gering ausfallen. Es kann natürlich Schnee fallen im Dezember und dann wird es auch mal kalt. Dennoch darf man dann nicht davon ausgehen, dass plötzlich wochenlange extreme Kälte über uns hereinbrechen wird.

Schneit es nicht mehr, wenn es wärmer ist?

Es schneit am stärksten bei Temperaturen um 0 Grad. Paradoxerweise kann es auch stärker schneien, wenn es wärmer wird. Diesen Effekt gibt es zum Beispiel in die Antarktis. Und im Dezember 2023 ist Bayern doch ein halber Meter Schnee gefallen. Allerdings schmilzt dann der Schnee bei stark positiven Temperaturabweichungen auch relativ schnell wieder weg. Und in Bayern war der heftige Schneefall 2023 auch nur ein regionales Ereignis..

Es ist also nicht ausgeschlossen, dass es mal schneit, mitunter auch kräftig. Aber eine lange echte Winterlage mit zugefrorenen Seen und einer Schneedecke von der Nordsee bis an die Alpen ist eher eine Erinnerung als eine Vorhersage für den kommenden Winter.

Weiße Weihnachten wären eine große Überraschung im Jahr 2024 in Deutschland.

D​as könnte Sie auch interessieren:

Polarwirbel: Wie das Klimaphänomen unsere Winter beeinflusst

Advertisement